»Hey Homie!«
Begrüßte Dean seinen Kumpel Joe als dieser die Kneipe betrat. Es war einer wie jeder der vielen Mittwochabende, an denen sich die zwei im ‘Weinglas’ trafen. Eine kleine rustikale Kneipe. An allen Wänden waren Tische mit Sitzbänken. Stühle schufen Sitzfläche zur Rauminnenseite. Die Theke bestand aus Massivholz und war mit Schnitzereien versehen. Der Rauch der in der Kneipe stand machte das diffuse Licht noch dunkler.
»Hi Bro. Was geht?«
Begrüßte Joe Dean zurück. Dean hatte schon angefangen sein Bier zu trinken. Joe bestellte sich bei Jenny, die Wirtin des Pups, auch ein Bier. Er erkundigte sich nach Neuigkeiten bei Dean:
»Und was gibt's neues? Was macht deine Ex? Nervt sie dich immer noch?«
Beim Hinsetzen warf er seine langen blonden Haare über die Schultern, nicht wissend dass Dean über dieses Thema nicht wirklich reden wollte. Er weichte dem Thema aus und verwies nur darauf dass er mal weg müsste. Der schwarzhaarige ITler, mit seinen schulterlangen Haaren, suchte schon eine Weile nach einer Möglichkeit mal aus zu spannen. Denn die Trennung von der Exfreundin und der Umzug waren sehr belastend. Und auch überlegten die beiden schon seit Jahren mal zusammen Urlaub zu machen. Doch immer kam etwas anderes dazwischen.
Doch jetzt war alles anders. Beide hatten Urlaub und Dean fand eine günstige Reise nach Südamerika, Anfang der Woche. Bevor die beiden wie üblich über wissenschaftliche Themen diskutierten, musste erst die Reise geplant werden.
»Also! Jetzt Vergiss mal meine alte. Diesen Flug hab ich gefunden.«
Begann Dean die Unterhaltung und schob Joe sein Handy zu.
»Sau günstig und laut meinen Recherchen, eine sehr interessante Gegend.«
Joe bekam diesen skeptischen Blick, den er immer bekam wenn er Dean's Ideen lauschte und unterbrach ihn:
»Wirklich? Eine interessante Gegend? Und was ist mit Hotel?«
»Wer braucht schon Hotels oder so! Komm alter… das wird ein Abenteuer. Nur wir beide und Rucksack. Ich hab ein Zelt und was wir sonst noch brauchen.«
Joe war immer noch sehr skeptisch und argumentierte:
»Und was ist mit Frauen. Die können wir doch nur an der Hotelbar kennen lernen«
Um Frauen kennen zu lernen machte sich Dean keine Gedanken. Den er hatte nicht das Problem wie Joe sich zu verabreden.
»… oder an einer Bar auf dem Campingplatz«
Wurde Joe gekontert. Und er wusste wie das enden würde. Dean hätte ein volles Zelt und er wäre alleine. Da kam ihm aber der Gedanke, dass sie nur ein Zelt hatten. Da Dean aber immer alles mit ihm teilte, dachte er könne auch ein Stück des Kuchens ab bekommen. Joe wagte eh nicht viel in seinem Leben. Weswegen er auch sehr unzufrieden mit allem war. Oft wünschte er sich mehr wie Dean zu sein. Wagemutig und nie scheu ein Risiko einzugehen. Wobei Dean nie unkalkulierbare Risiken einging. Das war wohl auch der Grund warum Joe schließlich doch dem Unternehmen zustimmte.
»Ok, Dean. Machen wir das. Lass uns nach Südamerika fliegen. Wo genau eigentlich da hin?«
»Ein Flug geht am Sonntagmittag nach Bolivien. Genauer gesagt nach Rurrenabaque. Ich schätze aber nicht, dass das ein Direktflug ist. Aber es ist das günstigste.«
Joe bekam wieder diesen skeptischen Blick und meinte:
»Ja, das ist so ne staubige Landepiste wie man sie aus dem Fernsehen kennt, wenn man von einem Mafiosi ab geknallt wird.«
Aber noch bevor Dean ihn überzeugen musste willigte Joe ein:
»Ach was. scheiß drauf!«
Den restlichen Abend blieben die wissenschaftlichen Diskussionen aus und alles Weitere wurde besprochen. So auch wann und wo sie wo sein müssen. Der letzte Rest der Woche verging wie im Flug. Joe eher nervös und Dean erwartungsvoll trafen sie sich am Sonntag beim Flughafen. Mit einem Handschlag, einer Umarmung und den Worten 'Hey Bro' begrüßten sie sich. Joe hatte noch keine Ahnung von den Strapazen eines Fluges und auch nicht davon wie nervig die Sicherheitskontrollen sein würden. Dean hingegen war schon öfters geflogen. Dafür hatte Joe keine Flugangst. Dean aber schon. Und zwar panische. Vielleicht lag es daran das Dean die ganzen physikalischen Vorgänge dahinter verstand und rein physikalisch das fliegen nicht möglich sein konnte. Mit solchen Gedanken vergiftete Joe seinen Geist nicht und hatte Dean ein paar nette Pillen mitgebracht. Ja das war Joe. Weiße zu anderen aber meist ratlos zu sich selbst. Dean wusste diese Geste zu schätzen denn er wusste auch wie lang der Flug dauern würde. So saßen sie dann im Flugzeug. Der eine zweifelhaft über das Unterfangen das ihm bevor stand und der andere total zu gedröhnt.
Joe war begeistert vom Flug als die kleine Propellermaschine zum Landeanflug auf Rurrenabaque ansetzte. Dean war noch sehr benebelt als sie ausstiegen und bedurfte Joe's Führung. Was Joe nicht störte, den er hatte schon seine Rache und hat Dean eine kleine Sauerei auf die Backe gemalt. Dean hatte aber genug Zeit um wieder klar zu werden, auf dem Weg zum ersten Zeltplatz, den Sie auf Grund von Dean's Zustand mit einem Taxi zurücklegten. War nicht sehr teuer, dafür aber auch nicht wirklich sauber. Was die beiden aber auch nicht unbedingt störte. So standen die beiden vor diesem Zeltplatz, der nicht sehr einladend aussah.
»Willkommen in Bolivien«
Präsentierte Dean den Platz. Joe antwortete missmutig:
»Ich bin schon eine Weile länger hier«
Damit spielte er die Tatsache an, dass Dean bis vor kurzem noch benebelt war. Doch davon ließ sich Dean die Stimmung nicht nehmen.
»Komm, lass uns das Zelt aufbauen.«
Versuchte er Joe zu motivieren. Doch der köpfte erst mal ein Bier, das sie mitgebracht hatten. Dean dachte sich, dass das einzige was Joe aufbauen wird, der Stuhl sei, auf dem er saß. Er hatte das Zelt recht schnell stehen und gesellte sich zu Joe. Mit einer Flasche Bier in der Hand sahen die zwei die Sonne unter gehen. Einige Plätze weiter war eine Party zu hören. Dem wollten sich die beiden Kumpels anschließen. Sie verstanden nur wenig von dem was da gesprochen wurde. Und es reichte um nicht alleine ins Zelt zurück zu kehren. So ging das ein paar Tage lang. Zum Anbruch des Mittags auf zu wachen, zu chillen und abends den Tag mit einer Party auf irgendeinem anderen Platz ausklingen zu lassen. Nach 3 Tagen fragte sich Dean allerdings, ob das nicht ein wenig zu langweilig währe. Joe und Dean saßen wie jeden Abend am Feuer, als Dean Joe fragte:
»Alter, es muss doch mehr geben als wie die bekloppten zu saufen, zu kiffen und zu vögeln?! «
»Ist doch perfekt, Bro.«
Antwortete Joe entspannt in seinem Liegestuhl liegend. Die Sonne berührte den Horizont und erfüllte die Luft mit Hitze.
»Lass mal morgen so 'nen Tempel besichtigen.«
Schlug Dean vor. Joe drehte seinen Kopf zu ihm. Dean konnte nur seinen verwunderten Gesichtsausdruck erahnen denn durch die Sonnenbrille war das nicht auszumachen.
»Ja. Im Ernst.«
Bestätigte Dean und reichte ihm einen Prospekt einer Führung.
»Der Bus fährt morgen früh um 10 Uhr direkt vorne am Eingang los. Ein bisschen Kultur wird uns schon nicht schaden.«
»Na gut Homie. Aber wehe es wird langweilig.«
Lies sich Joe überreden, wohl wissend dass es sehr öde werden würde. Aber dank Dean hat er schon viele Dinge getan die sich im Nachhinein als sehr cool raus stellten. Den Joe machte als Zyniker nicht viel Neues. Bei dem Vorhaben des morgigen Tages entschieden sich die zwei, mal nicht weg zu gehen und einfach nur auf ihrem Platz zu chillen.
Am nächsten Morgen war Dean als erster auf. Voller Vorfreude auf den Tempel packte er seinen Rucksack. Alles Nötige und Unnötige. Wie seinen Laptop, seine Festplatte, diverses Werkzeug und noch was zu futtern und zu trinken. Mit dem Einwurf der letzten Dinge in seinen Rucksack forderte er Joe zum Aufstehen auf. Doch der wälzte sich nur in seinem Schlafsack hin und her. Beim raus gehen aus dem Zelt gab Dean Joe einen leichten tritt, in der Hoffnung der würde ihn bewegen. Doch Dean musste noch einige Tassen Kaffee am Feuer trinken bevor Joe aus dem Zelt gekrabbelt kam.
»Gude, na endlich wach?«
Wurde Joe von Dean begrüßt. Mit einem Unterton das es endlich mal Zeit wurde. Doch Joe gähnte ihn nur an:
»Jaja, man. Ich mach ja schon. Gib mir zehn Minuten.«
»Du hast fünf!«
Konterte Dean und nahm den letzten Schluck Kaffee aus der Tasse und bemerkte dadurch nicht, dass Joe ihm ab gewunken hat. Zusammen sind sie an den Eingang und suchten ihren Bus. An Bus Nummer drei stand ein Mann mit braunen halblangen Haaren und einer Brille auf der Nase in der Tür des Busses. Das war der Bus zu dem sie mussten. Sie drängten sich an den Massen von Menschen vorbei die da rum standen.
»Sind wir hier richtig bei der Tempeltour?«
Fragte Dean den man mit der braunen Weste über dem weißen Seidenhemd.
»Ja. Hier sind sie richtig. Ich muss sie aber bitten die Tour zu bezahlen bevor Sie einsteigen.«
Wies Dr. Jacksons die zwei mit offener Hand hin. Joe meckerte über den Preis und den Zustand des Busses während sie sich hinsetzen. Ein alter gelber Schulbus.
»Und nicht ein Küken hier drin. Ist dir das aufgefallen?«
Nörgelte er weiter. Dean versuchte ihm dann bei Fahrt Antritt und den größten Teil der Fahrt, davon zu überzeugen das es mehr gibt als nur Weiber. Vor allem weil die beiden die letzten Tage genug davon hatten.
»Was ist los mit dir? Du benimmst dich wie ein Brot seit...«
Wollte Joe sich weiter beschweren. Doch er wurde von dem Tempelführer unterbrochen:
»Herzlich willkommen zur großen Tempel Tour. Mein Name ist Dr. Peter Jackson und ich bin heute ihr Führer. Unsere erste...«
»Die große? Warum die große Tour? Hätte die Kleine nicht gereicht?«
Fragte Joe Dean flüsternd. Doch der würgte ihn nur ab um mit zubekommen was Dr. Jackson mitteilte. Kaum war Peter mit seiner Rede fertig hielt der Bus an. Auf die Frage von Joe, wo er den Prospekt her hatte, antwortete Dean ihm beim Aussteigen:
»So ein Typ, gestern, an der Bar. Da stand auf einmal so ein steifer Typ bei mir, in einem Trenchcoat und meinte, dass ich mir das unbedingt ansehen müsste.«
Joe konnte nicht weiter darauf eingehen, weil sie von Jackson an den Eingang des Tempels gerufen wurden.
»Bitte versammeln sie sich alle vor mir. Wir werden gleich unseren ersten Tempel betreten. Bleiben sie zusammen und verlassen sie nicht die Gruppe. Viele Teile des Tempels dürfen nicht betreten werden da sie einsturzgefährdet sind.«
Das machte Joe Mut. Geschlossen gingen alle ins Innere des Tempels und bestaunten die Bauweise. Dr. Jackson erzählte unterdessen von wem und warum dieser Tempel erbaut wurde. Die Gruppe schlängelte sich durch die engen Gänge des Bauwerks bis sie an einer Kreuzung vorbei kamen. Rechts ging es zu einem abgesperrten Bereich.
Joe gab Dean einen Schubs und winkte ihn in den Gang.
»Der führt uns wahrscheinlich nur durch solche engen Gänge. Hier gibt es wahrscheinlich nichts zu sehen außer dieser Eingangshalle.«
»Da dürfen wir nicht rein«
Protestierte Dean. Doch er konnte Joe nur noch folgen. Sie kamen in eine Kammer die leer war. Schien eine Sackgasse zu sein. An einer Wand waren ein paar Steine die aus der Wand schauten mit Symbolen drauf.
»Was das hier wohl ist«
Fragte sich Dean. In diesem Moment betrat Jackson die Kammer.
»Was haben sie hier zu suchen? Ich habe doch ausdrücklich...«
Peter wurde von Dean unterbrochen:
»Es war seine Idee «
Dean zeigte mit dem Finger auf Joe der nur "Verräter" schimpfte. Dean präsentierte Peter was sie entdeckt haben. Doch der kannte diese Kammer schon. Dean versuchte ihn zu überzeugen das sie was entdeckt haben. Aber Dr. Jackson war hier unten schon tausende male. Aber als Dean anmerkte das es sich um Druckknöpfe handeln könnte und was die Symbole darauf bedeuten, hielt Peter kurz inne. Peter drehte sich um und ging zu den Steinen. Dean hoffte darauf, dass sie keinen Ärger bekommen wenn sie was gefunden hätten.
Dean fragte ob sie was entdeckt haben.
»Och nö, alter. Das ist gar nichts«
Kritisierte ihn Joe.
»Hey du wolltest hier rein. Also lass abwarten was der Fachmann dazu sagt.«
Dean fuhr weiter fort:
»Vielleicht kann man die Steine rein drücken, ist womöglich wie eine Tastatur. Was bedeuten diese Symbole?«
Peter erklärte das die meisten Symbole "Nacht" oder "geschlossen" bedeuten.
»Das hier aber nicht«
Entgegnete Dean und zeigte auf einen Stein auf dem eine Sonne eingraviert war.
»Stimmt, genauso wie dieses hier. Das bedeutet offen oder Fenster «
Und deutete auf einen anderen Stein. Durch gleichzeitiges drücken könnte was passieren. Waren Dean's Überlegungen. Joe wollte wieder zynisch was dazu sagen, doch er wurde von wildem Geschrei von draußen davon abgehalten. Dr. Jackson hat die restliche Gruppe in der Eingangshalle gelassen. Irgendetwas muss da gerade passieren. Der Tumult wurde immer lauter. Peter wollte gerade nachschauen, da viel ein Schuss. Dean und Joe waren so irritiert, sie konnten nicht glauben dass das ein Schuss aus einer Waffe sei. Jackson wies sie an in der Kammer zu warten. Er schlich sich durch die Gänge bis zur Eingangshalle. Nur so weit das er sehen konnte was da vor sich ging. Er sah nur wie sich die Schatten der Menschen hektisch bewegten. Er konnte nur eine Frau auf dem Boden liegen sehen die voller Blut war. Eine Stimme fing an zu befehlen:
»Seit endlich still! Geht in diese Ecke, rápido!«
Jackson lauschte weiter dem spanischen Akzent:
»Solange ihr tut was ich sage wird niemandem etwas passieren«
Dean und Joe hatten sich mittlerweile von hinten an Jackson angeschlichen um raus zu finden was los ist. Peter hielt den Finger vor die Lippen und wies sie an wieder zurück zu gehen. Auf dem Weg zurück in die Kammer drehte sich Jackson mehr mals um, um sicher zu gehen, dass sie nicht verfolgt werden und meinte in der Kammer:
»Wir bleiben auf jeden Fall hier. Das sind Rebellen. Keine Ahnung was die wollen. Wahrscheinlich wieder Lösegeld von der Regierung.«
»War das auf dem Boden in der Halle ein toter?«
Fragte ihn Joe besorgt. So was hatten die beiden noch nie gesehen. Überhaupt wussten sie nicht wirklich mit der Situation um zugehen. Da kam Dean eine Idee. Peter behielt den Gang im Auge während Dean die Steine begutachtete.
»Hey Joe, guck mal. Das sieht aus als könnte man die rein drücken. Und ich denke die zwei müssen reingedrückt werden.«
»Und was soll das bringen. Wir sind gleich tot«
Fragte Joe ängstlich und verwirrt.
»Na vielleicht öffnet sich dadurch ein Ausgang «
Dem Argument von Dean konnte er nichts entgegenbringen und nickte nur. Jeder stellte sich an einen Stein und machte sich bereit ihn zu drücken. Auf Dean's Kommando pressten die beiden so fest wie sie konnten. Dr. Jackson kam gerade wieder in die Kammer als die beiden gerade die Steine in der Wand versenkten.
»Was tut ihr? NEIN!«
Doch es war zu spät. Die ganze Kammer fing an zu beben und Staub rieselte von der Decke. Den Rucksack den Peter von den Rebellen geklaut hatte, schmiss er in eine Ecke und untersuchte, ob durch die Öffnung einer weiteren Kammer die Rebellen auf sie aufmerksam geworden sind. Und so war es auch. Das Tor näherte sich seiner Entstellung da hörte man Hernando, den Anführer, in der Ferne rufen:
»Carlos, vámonos! Sieh nach was da los ist. Und ihr passt auf das keiner der Geiseln Mist baut.«
Joe hörte das und wie sie näher kommen und stotterte:
»Scheiße, jetzt haben sie uns am Arsch «
Peter griff die beiden an den armen und bewegte sie in die nächste Kammer. Er holte aus dem Rucksack der Rebellen zwei Pistolen und eine AK 47. Joe und Dean gab er jeweils eine Pistole.
»Die Typen werden gleich durch diese Öffnung kommen. Entweder wir knallen sie ab oder die uns. Ich und Joe halten die Stellung...«
Peter positionierte sich links vom Tor und wies Joe an die andere Seite abzudecken.
»...und du suchst nach einem anderen Ausgang.«
Und zeigte in den hinteren Teil der Kammer. Joe zog sein Rot weiß kariertes Hemd aus und band es um seine Hüfte. Hockend saßen Jackson und Joe neben dem Tor um es zu verteidigen. Indessen untersuchte Dean die Kammer. Im hinteren Teil war eine Plattform mit einem Durchmesser von ca. zwei Metern und einer Höhe von etwa 30 cm. Vier konische, krallenartige Säulen verließen an vier symmetrisch gegenüberliegenden Punkten das Podest und trafen sich in 2 Metern Höhe fast in der Mitte. Die Krallen waren umschlungen von so was wie Ranken. Sah fast aus wie Wurzeln. An der innen Seite der Krallen waren vier rote Punkte gleichmäßig von oben nach unten verteilt. Die Ranken an den Krallensäulen wurden nach oben hin immer dünner. An jeder Spitze, jeder Säule wurden sie ganz dünn und metallisch. Sie zeigten jeweils auf die geometrische Mitte des ganzen Gebildes. Bis auf die Metallspitzen sah alles eher pflanzlich aus in einem grün-braunen Schimmer. An der rechten Wand bemerkte Dean noch so etwas wie eine Konsole. Ein Bündel aus Kabeln, die aber auch eher Ranken glichen, führte von der Konsole zu dem Podest. Rechts an der Konsole war ein Hebel befestigt. Auf der Konsole selbst waren nur eine grüne und eine rote Fläche. Die Konsole selbst schimmerte wie das Gebilde in der Kammer, aber als Dean es berührte war es kalt wie Metall. Ansonsten war in dem Raum nichts. Dean leuchtete den ganzen Raum noch mal ab. Aber es war sonst nichts zu finden. Da Die Zeit drängte und die Rebellen jeden Moment drohten, den Raum zu stürmen, musste er handeln. Er zog den Hebel nach unten. Er dachte wohl das jetzt sonst was passieren würde. Doch es leuchtete nur die grüne Fläche auf. Die roten Punkte an den Säulen die aussahen wie Rubinen fingen auch an zu leuchten. Von oben nach unten gingen sie an.
»Dean!«
Drängte ihn Peter. In diesem Moment vielen die ersten Schüsse. Kugeln peitschten in den Raum. Joe betätigte den Abzug seiner Waffe. Der Rückstoß hätte in fast aus dem Gleichgewicht gebracht. Doch schon ein paar Schüsse später hatte er ein Gefühl dafür. Hernando befahl Carlos Stellung zu beziehen. Seine langen Dreadlocks verschafften ihm schon ein angsteinflößendes Äußeres. Das vernarbte Gesicht machte es noch schlimmer.
»Aber diesmal mach keine scheiße. Ich hab keine Lust jedes Mal deinen Müll weg zu räumen«
Carlos war der Jenige, der die Frau in der Halle erschossen hat. Er handelte immer zu überstürzt und verlor schnell die Nerven. Jede Seite erwiderte das Feuer. Die Kugeln flogen von einer Seite zur anderen und bohrten sich mit einer Staubwolke in die Wand. Durch die Schießerei entstand ein feiner Nebel in den Kammern. Dean konnte sich kaum konzentrieren. Dieser Krach und die dünner werdende Luft erschwerten seine Bemühungen einen Ausweg zu finden, genauso wie die Angst von einer verirrten Kugel getroffen zu werden. Panisch berührte er die grüne Fläche. Während den Kontrahenten die Munition aus ging tat sich was in dem Gebilde. Es fing immer lauter an zu summen. Die roten Lichter die vorher an waren, erloschen und fingen an zu blinken. Erst eine Säule. Dann eine rechts daneben. So zog das Blinken seine Kreise. Immer schneller. Dann fingen die Metallspitzen an blau zu leuchten. Es schien als würden die Spitzen der Krallen in einem blauen Lichtball verschwinden. Als die Rotation der roten Lichter so schnell war, dass man sie kaum noch wahrnehmen konnte. Mit einem Mal schoss aus dem blauen Licht oben ein blau weißer Laser in das Zentrum des Gebildes. Alle roten Kristalle taten dies auch. Am Konvergenzpunkt trafen sie sich und lösten eine Expansion silberschimmernder Masse aus die sich über das Gebilde hinaus ausdehnte und wieder zurück fiel. Es stabilisierte sich genau im Zentrum des Gebildes. Eine leuchtende silberne Masse die waberte wie Wasser in der Schwerelosigkeit und hatte einen Durchmesser von zwei Metern. Diese Kugel hatte ein inneres leuchten was die ganze Kammer mit silbernem Licht flutete. Erschrocken wich Dean zurück, ohne zu wissen was dieses ganze Ding bewirken sollte. Den Kontrahenten war die Munition ausgegangen. Hernando griff mit einer Machete an, die Peter mit seiner AK 47 abwehren konnte. Joe versuchte den Rebell eins mit seiner Waffe über zu ziehen, weil auch diese mittlerweile leer war. Carlos wollte auch eingreifen und zog die Sicherung einer Handgranate während er auf Hernando und Jackson zuging. Noch verwirrt von dem Gebilde bemerkte Dean das geschehen und nahm seine Waffe um einen gezielten Schuss in Richtung Carlos durchzuführen. Die Kugel traf Carlos tödlich. Dieser sackte auf die Knie und ließ die Granate fallen. Genau in diesem Moment gab Jackson Hernando einen Stoß der Peter in Richtung Gebilde bewegte. Alle bemerkten die Granate und wollten sich hinter dem Gebilde in Sicherheit bringen. Hernando kam noch "Dieser Idiot " über die Lippen als die Granate explodierte. Joe, Dean und Peter waren am weitesten von der Explosion entfernt. Diese drückte Hernando direkt auf sie zu. Dicht gefolgt von der Explosion flogen sie durch den Raum auf das Gebilde zu. Versenkt von der Hitze landeten sie auf dem Boden. Bis auf Hernando waren alle bei Bewusstsein. Hernando hat das meiste abbekommen.
Die drei anderen rappelten sich mitgenommen auf. Voller Kratzer und Blessuren musterten sie ihre Umgebung, sich vom Staub befreiend.
»Verdammte scheiße!«
Fluchte Dean, sich den Staub aus der Kleidung klopfend. Im düsteren Licht, das einige Lampen an der Wand im Raum verteilten sah Dr. Jackson sich um und fragte in die Runde:
»Ist jemand verletzt?«
Dean Half Joe auf der den regungslos in der Ecke liegenden Hernando bemerkte.
»Na dem scheint es nicht so gut zu gehen.«
Machte Joe die anderen auf Hernando aufmerksam. Peter schleppte sich zu Hernando und überprüfte seinen Status. Er lebte, hatte aber schwere Verbrennungen. Dr. Jackson untersuchte die Umgebung nach möglichen Waffen. Denn keiner konnte es gebrauchen das in dieser problematischen Situation auch noch dieser Gangster ein Problem für sie werden sollte. Dabei fiel ihm auch auf wie ernst ihre Situation war. Während Joe und Dean versuchten klar zu kommen, sah Peter das Gebilde, oder das was von ihm übrig war. Da wo die silberne Kugel in mitten der Krallen waberte war nur ein großer Steinhaufen. Steine von der Kammer in der sie mal waren. Peter musterte das zerstörte Gebilde. Dean wies Joe von sich, der versuchte ihm zu helfen.
»Wo zur Hölle sind wir?«
Überlegte Dean und schuppste Joe zur Seite. Sie waren in einer Kammer die so groß war wie die andere. Aber die Wände hatten dieselbe Farbe und Textur wie das Podest. Diese grün-bräunliche Farbe.
»Ich denke wir wurden durch die Explosion in diese Kugel geschleudert. Eine Art Portal. Und sind hier gelandet.«
Vermutete Jackson und untersuchte den Steinhaufen.
»Ach so ein Blödsinn! «
Widersprach ihm Joe. In einem alten Mayatempel könnte es doch so etwas nicht geben. Auf Grund seiner Körpersprache übermittelte er Joe, das er da eher anderer Meinung war und Dean klinkte sich mit ein:
»Nach der Meinung von den Anhängern der Preastronautig sollen wir Menschen in der Vergangenheit von Außerirdischen besucht worden sein. Was ich nicht wirklich glauben kann.«
»Bist du dir da sicher. Ich denke schon.«
Verunsicherte ihn Jackson. Joe, der gerade so etwas wie eine Tür unter die Lupe nahm:
»Sie sind einer von denen?«
Bezichtigte Joe Peter. Der gab sarkastisch zu verstehen, erwischt worden zu sein. Jackson war der Überzeugung dass die alten Maya von Außerirdischen besucht wurden und dieses Gebilde da gelassen hatten. Dass sie in einen abgeschlossenen Teil des Tempels gebracht hatte. Sie könnten nur eine Kammer neben an sein oder weit unter der Erde. Aber wirklich feststellen konnten sie das nicht. Joe konnte Peter nicht ernst nehmen währendem er die Tür weiter inspizierte. Dean tastete an anderer Stelle die Wand ab. Joe berührte eine blaue Fläche neben der Tür. Diese schob sich mit einem Zischen zur Seite auf. Dean der mit seinem Abtasten bei Joe angelangt war schaute zur Tür hinaus.
»Und was wenn doch?«
Die beiden traten in einen Gang. Der verlief links und rechts bis dieser abknickte. In dem Gang gingen dieselben Lichter an wie in der Kammer in der sie waren. Die Luft roch muffig. So als würde sie schon eine ganze Weile stehen. Aber es war nicht kalt. In dem Tempel vorher war es kühler. Jackson und die zwei Freunde standen in dem Gang und blickten in beide Richtungen, die Gesichter mit der Frage erfüllt wo sie hier nur gelandet sind.
In einem Teil des Tempels der so fremd wirkt. Der einzige Rückweg versperrt, auf dessen anderer Seite die Rebellen lauern. Nicht genügend Proviant dabei und keine Aussicht in kürzester Zeit gerettet zu werden.
Ohne zu wissen, wo sie sich befanden, begaben sich Joe und Peter in die Gänge. Es sind keine langen Gänge. Sie sind sehr verwinkelt und alle paar Meter trafen sie auf eine Tür. An den Wänden wuchsen Ranken entlang. Es sah fast so aus, als wären die Wände aus dem Boden gewachsen. Dean blieb in der Kammer um zum einen auf Hernando zu achten und alles das zusammen zu tragen, was noch von Nutzen sein könnte. Unterdessen versuchten Peter und Joe eine Tür zu öffnen. Den dieses Geflecht aus Gängen schien endlos zu sein.
»Lass uns die hier mal probieren.«
Meinte Jackson und blieb vor einer Tür stehen. Joe berührte dieselbe Fläche, wie die, die er zuvor in der Kammer berührt hatte. Auch diese Tür schob sich mit einem leisen Zischen zur Seite. Ihnen öffnete sich ein leerer Raum.
»Mist! Hier ist nichts.«
Schimpfte Joe. Doch Peter dachte, dass es sich als vorläufige Bleibe eignen würde. Dean wartete nur einige Meter den Gang runter in der Kammer in der sie angekommen waren.
»Hey, Dean!«
Rief Joe Dean zu.
»Hier ist ein leerer Raum. In dem können wir uns erst mal nieder lassen.«
»Alles klar. Aber mit dem Typen hier brauch ich Hilfe.«
Wies Dean Joe drauf hin, dass er Hernando nicht alleine aus der Kammer schleifen wollte. Peter untersuchte die nähere Umgebung in der Zeit, in der die beiden anderen Hernando und das Gepäck in den leeren Raum schliffen.
»Wir sollten nach einer Möglichkeit suchen den Typen hier einzusperren.«
Überlegte Dean schnaufend den noch immer bewusstlosen Rebell an einem Arm ziehend. Dean hatte an der blauen Fläche zum Tür öffnen einen grünen und einen gelben Punkt entdeckt. Diese waren sowohl auf der innen als auch auf der Außenseite.
»Pass auf Bro. Du wartest draußen und ich drück einen dieser Tasten. Mal gucken was passiert.«
Joe stimmte ihm zu und wartete im Gang. Dean berührte die blaue Fläche und die Tür fuhr zu. Dann berührte er die gelbe Taste und bat Joe darum die Tür zu öffnen. Doch es passierte nichts. Dean war begeistert und berührte die blaue Fläche. Doch auch da passierte nichts. Er drückte wieder den gelben Knopf und versuchte es noch mal. Doch auch diesmal passierte nichts. Jetzt wurde er leicht nervös. Eingesperrt in einem Raum mit Hernando war ihm nicht geheuer. In dem Moment kam auch Jackson von seiner Untersuchungstour vorbei und bemerkte die angespannte Situation.
»Was ist los, Dean?«
Fragte er durch die Tür.
»Wir wollten rausfinden ob die Türen zu verriegeln sind, und jetzt komm ich nicht mehr raus. Und Muchacho Bösewicht fängt an zu zucken.«
Hernando fing an wieder wach zu werden. Trotz seiner Verletzungen war er immer noch einen Kopf größer als Dean und doppelt so breit. Auch ohne jede Waffe konnte dieser Mann gefährlich werden. Peter schaute sich das Tableau an und meinte:
»Drück die grüne Taste.“
Dies tat Dean auch direkt. Durch die sich öffnende Tür sprang er nach draußen und war erleichtert nicht mehr gefangen zu sein. Im Gegensatz zu Hernando. Mit einem Druck auf die gelbe Taste konnte dieser die Tür von innen nicht mehr öffnen. Was ihn zum Toben bringen sollte, nach dem er das Bewusstsein wieder erlangt hatte. Und so war es auch. Jeder schnappte sich einen Rucksack, um einen weiteren Platz zu suchen, wo sie unter kämen, da polterte es auch schon an die Tür.
»Was soll die scheiße? Lasst mich hier raus.«
Protestierte Hernando ungeachtet seiner Schmerzen. Peter gab den anderen zwei das Handzeichen zum Weggehen und gab ihnen zu verstehen, dass er sich erst mal abreagieren sollte. Denn der Schließmechaniesmus schien zu funktionieren. An der nächsten Tür blieb das Trio wieder stehen, in der Hoffnung wieder einen leeren Raum anzutreffen. Oder wenigstens etwas, was ihnen helfen konnte. Doch in diesem Raum fanden sie eine Kammer wie die, in der sie am Anfang gelandet waren, nur das dieses Portal intakt war.
»Was ist das denn? Wie viele soll es den von denen noch geben?«
Fragte Joe in die Runde. Wohlwissend das keiner der anderen darauf eine Antwort hatte. Peter überlegte kurz und schlug dann den beiden vor das er und Dean sich das Portal angucken und er nach anderen Räumen suchen sollte. Vielleicht auch ein Ausgang. Doch soweit Joe auch ging, überall waren nur Gänge mit diesen Türen. Hinter vielen waren identische Portale und hinter wenigen waren leere Räume. Unterdessen begutachteten Dean und Peter das Portal. Es sah genauso aus wie das ursprüngliche im Tempel. An der Wand auch diese Konsole. Da war klar was zu tun sei. Peter betätigte den Hebel und das Portal und die grüne Fläche fingen an zu leuchten. Aufgrund seiner Erfahrungen vermutete Dean:
»Also, wenn ich raten müsste, ist der Hebel zum Einschalten und die grüne Fläche zum Aktivieren. Die rote ging an als es aktiviert war. So denk ich, muss die rote das Portal wieder deaktivieren.«
»Würde ich auch sagen.«
Befürwortete Peter Dean's Vermutung und berührte die grüne Fläche. Wieder begangen die roten Lichter ihre Bahnen zu drehen und an ihrem Zenit die Laser auszusenden. Mit einer Expansion silberner Materie, die sich wieder zusammen zog, waberte die silberne Kugel in mitten des Portals. Ehrfürchtig sahen sich die beiden an und riskierten es. Peter machte den Anfang. Dazu hatte Dean ihn mehr oder weniger visuell gedrängt. Er ging auf das silberne leuchten zu um es vorsichtig zu berühren. Doch er fühlte nichts. Es war etwas kühler aber nicht so sehr das es einer Erwähnung bedarf. Er fasste seinen ganzen Mut und trat mit einem Schritt in das silberne Licht. Er war verschwunden. Nur die silbernen Wellen auf der Kugel erinnerten an seine Silhouette, die kurz darauf verschwunden war. Dean folgte ihm kurz darauf. Auch wenn Zweifel ihn durchbohrten wie die Projektile zuvor die Wand. Aber nach so einem Erlebnis konnte einen wohl nichts mehr schocken. Zumal er keine andere Wahl hatte. Aufgeben und in einer Ecke kauernd weinen, oder weiter machen und hoffen einen Ausweg zu finden. Vielleicht fiel den beiden der tritt durch die Pforte auch deswegen so leicht. Joe ging es ähnlich. Den auch nach zahlreichen Abbiegungen und Türen war kein Entkommen in Sicht. Ihm blieb nur weiter zu suchen.
Inzwischen trat Peter durch das Portal, dicht gefolgt von Dean. Sprachlos über die Eindrücke ihrer Umgebung. Sie waren nicht mehr in einer Kammer, oder überhaupt in einem Gebäude oder ähnlichem. Sie blickten in einen dichten Wald vor sich. Umgeben von üppiger Vegetation die nur fremdartig war, stand das Portal auf einer Lichtung. Da wurde den beiden klar, dass sie nicht mehr auf der Erde waren. Dean war der erste der zum Himmel blickte und konnte Peter nur mit dem Ellbogen an schupsen, da sein Mund vor Staunen weit offen stand. Peter sah dann auch den zweiten Mond, der fünfmal so groß war wie den, den sie kannten.
»Mr. Jackson...«
Stotterte Dean und fuhr fort nach dem er seinen Knoten im Hals runter geschluckt hatte:
»Irgendwas läuft hier gewaltig schief. Entweder war der Tee zu stark oder das Gras nicht mehr gut.«
»Ich denke wir sind nicht mehr auf der Erde«
Versuchte Jackson das offensichtliche darzustellen. Bevor Dean total durch drehte gab Peter sich dem Versuch einer Erklärung hin:
»Ich vermute mal, dass dieses Portal uns auf einen anderen Planeten gebracht hat. Aber frag mich nicht wo dieser sein soll. Kann direkte Nachbarschaft sein oder aber auch Lichtjahre von der Erde entfernt.«
Dean konnte der Erklärung nicht wirklich folgen da er von seiner Umgebung so sehr überfordert wurde. Neben den zwei Himmelsobjekten stand auch noch eine Sonne am Himmel. Die Luft war frisch und erfüllt von seltsamen Geräuschen die an einen Dschungel auf der Erde erinnerten. Sie wagten sich weiter weg und betraten das Dickicht. Sie sahen gewaltige Blüten von noch nie gesehenen Pflanzen. An einem zwei Meter hohen Baum, der aussah wie eine Palme, aber einen sehr viel haarigeren Stamm hatte, hingen sowas wie Melonen. Nur waren diese Blau. Dean erkannte in der Tatsache, dass hier so etwas wie Früchte wuchsen, eine Lösung für ihr Vorratsproblem. Wenn das Zeug, das hier wuchs essbar sei, könnten sie sich hiervon ernähren. Vorsichtig nahm er einen Stock der am Boden lag und berührte damit die "Melone". Sie schien eine harte Schale zu haben. Peter riet ihm zur äußersten Vorsicht während er die nähere Umgebung begutachtete. Südlich war, etwas weiter weg, ein Berg, der auch dicht bewachsen war. Er forderte Dean auf ihn zu begleiten. Den in so einer Umgebung sollte man nicht allein unterwegs sein. Dean der gerade die Melone gepflückt hatte und beim Portal abgelegt hatte, folgte ihm mit den Worten.
»Das Ding sieht aus wie eine Melone, ist aber keine. Ich finde dann sollten wir sie Belone nennen.«
Damit versuchte er seine Unsicherheit zu überspielen. Langsam näherten sie sich dem Berg, nichts ahnend das sich am Horizont, im Norden, ein Unheil zusammen braute. Stürme entstanden auf diesem Planeten viel schneller als auf der Erde und sollten die beiden bald überraschen. Einige hundert Meter weiter kamen Dean und Peter am Fuße des Berges an. Viele der Bäume, wenn man sie so nennen konnte, waren von mächtigen Brocken Gestein erschlagen worden. In dem Moment, wo das Duo die Pflanzen untersuchte und sich die Frage stellten, was diese großen Felsen vom Berg gelöst haben könnte, hat Joe weitere Gänge untersucht.
Er hatte Probleme die Orientierung zu behalten. Denn alles sah so gleich aus. Der längste Gang war nicht mal hundert Meter lang. Und überall Türen. Er schaute schon nicht mehr hinter jede. Er musste sich selbst immer wieder Mut machen um nicht verrückt zu werden. Er war ganz alleine in diesem unheimlichen Irrgarten. Hernando war nicht die beste Gesellschaft. Aber gelegentlich kam er an seiner Tür vorbei und hörte sein Fluchen. So fühlte er sich nicht ganz so allein. Joe versuchte mit ihm zu reden:
»Hey großer unheimlicher Typ.«
»Lass mich hier raus du kleine dreckige Made«
Erwiderte Hernando. Worauf hin Joe antwortete:
»Ich bin doch nicht bescheuert. Sobald ich dich daraus lass machst du mich kalt.«
Doch der hämmerte nur gegen die Tür.
»Solange du dich nicht beruhigst, kommst du da nicht raus. Wir sind hier, Gott weiß wo. Keine Ahnung ob wir jemals hier raus finden. Und das haben wir deinem Kumpel Carrel zu verdanken.«
»Sein Name ist Carlos, du Penner.«
Korrigierte Hernando Joe tobend. Doch der erwiderte nur:
»War. Es war Carlos. Den die Granate hat aus ihm Schaschlik gemacht und uns hier eingesperrt.«
Diese Provokation ließ Hernando noch mehr toben. Joe drehte weiter seine Runde auf der Suche nach etwas nützlichen. Hernando indessen ging in seinem Gefängnis auf und ab und überlegte sich wie er ausbrechen konnte. Doch langsam übermannten ihn seine Schmerzen. Und selbst wenn er frei käme und Joe recht hatte, hätte er auch keine Chance hier raus zu kommen. Der Gedanke daran, dass er die anderen brauchte ließ ihn noch wütender werden und dadurch auch schwächer.
Der dunkle Horizont hat mittlerweile Peter und Dean erreicht. Ein gewaltiger Sturm brachte die Fauna auf dem fremden Planeten durcheinander. Peter und Dean wurden davon völlig überrascht. Mit einem Mal wurde alles um sie herum durch die Luft gewirbelt. Sie suchten sich unter einem Felsvorsprung Schutz. Doch der Wind nahm immer mehr Fahrt auf. Ganze Bäume flogen durch die Luft und zerschellten an den Felsen über ihnen.
Peter musste schreien damit Dean ihn hören konnte.
»Wir sollten schnellsten zum Portal zurück. Ich denke wir wissen jetzt wie die Felsen hier unten landen konnten.«
Empfahl Peter so laut er konnte. Es war mittlerweile sehr dunkel durch den Sturm geworden. Alles Mögliche peitschte durch die Luft. Vom kleinsten Staubkorn bis zu ganzen Ästen. Dean sah aber keine Möglichkeit sicher das Portal zu erreichen und dachte:
»Das ist doch Wahnsinn. Das schaffen wir nie!«
Doch er konnte den Satz kaum zu Ende sprechen oder bei dem Lärm eher schreien, da rannte Peter schon los. In diesem Moment krachte ein Stamm in den Berg und löste eine Lawine aus. Peter schaffte es noch weit genug davon weg zu kommen. Die Felsbrocken schlugen direkt hinter ihm ein. Der dabei entstandene Staub wurde direkt vom Wind erfasst und in der Gegend verwirbelt. Peter stand auf und sah hinter sich. Den linken Arm vors Gesicht haltend, um aus zumachen wo Dean sei. Doch der Wind und die umher fliegenden Teile konnten ihn kaum aufrecht stehen lassen. Er musste sich zum Portal retten, nichts ahnend was mit Dean war. Er konnte nicht erkennen ob Dean noch am Leben war oder nicht. Peter suchte sich seinen Weg durch die umherfliegenden Teile zum Portal. Mit der Angst jeden Moment von einem Brocken getroffen zu werden. Mit einem Sprung rettete er sich durch das Portal. Auf der anderen Seite rief er gleich nach Joe. Der war gerade wieder bei Hernando vorbei gekommen. Hernando ist mittlerweile auch etwas ruhiger geworden. Joe bemerkte Peters verzweifelte rufe und stürmte zu ihm in den Portalraum. Peter befreite sich von dem ganzen Unrat der an ihm heftete und bat Joe ihm sofort zu folgen.
»Was ist passiert? Wo ist Dean?«
Wollte Joe jedoch von ihm wissen. Doch der brachte nur die Worte Sturm und Felsen heraus. Joe war klar, dass die Lage ernst sein müsste und wollte keine Zeit verlieren. Zusammen gingen sie zurück auf den Planeten. Noch immer war der Wind stark, hatte aber schon nach gelassen. Joe hatte keine Zeit sich der neuen Umgebung bewusst zu werden und folgte Peter an die Stelle an der Dean gewesen war. Ein Baumstamm stand vor dem Felsvorsprung umgeben von Felsen und Geröll. Laut nach Dean rufend räumten die beiden alles zur Seite was sie tragen konnten. Der Wind wurde immer weniger und die Wolken verzogen sich. Im Licht der untergehenden Sonne gruben sie weiter. Bis sie etwas hörten. Peter rief noch mal nach Dean.
»Ja. Ich bin hier. Unter dem Felsvorsprung«
Hustete Dean.
»Ich denke mir geht's gut. Der Fels hat mich gerettet«
Bejahte er die Frage ob alles okay sei. Peter und Joe hatten das meiste weg geräumt doch der Baumstamm versperrte Dean den Weg in die Freiheit. Dean versuchte von innen zu drücken während die anderen beiden von außen versuchten den Klotz irgendwie zu bewegen. Doch Dean hatte in seiner kleinen Höhle nicht wirklich viel Platz um Kraft auszuüben. Ein bisschen bewegte sich der Stamm, doch schafften sie es nicht ihn zu bewegen.
»Auf! Noch ein Stück!«
Stöhnte Joe, als er mit voller Kraft an dem Stamm zerrte. Peter ließ grad nach und schnaufte kraftlos:
»Alleine packen wir das nicht. Wir brauchen Hilfe.«
»Und wer soll uns helfen? Außer uns ist doch niemand hier?«
Schallte es nur dumpf hinter dem Baumstamm hervor.
»Ich wüsste da jemanden. Aber es müssten viele Dinge gut laufen, dass das klappt.«
Überlegte Joe und sah Peter an. Der entgegnete ihm:
»Du meinst doch nicht...«
»Doch genau denn«
Schlug Joe vor. Dean fragte immer wieder was denn nun sei. Doch er wusste nicht dass die anderen schon gegangen waren. Auf dem Weg erklärte Joe Peter seinen Plan:
»Hernando könnte uns helfen. Aber wir brauchen was als Gegenleistung. Ich habe ein bisschen mit ihm geredet und ich denke, dass er schlau genug ist um zu wissen, dass er alleine nicht weg kommt.«
»Und womit willst du ihn überreden uns zu helfen. Er ist ja nicht gerade der kooperatiefste...«
Merkte Peter an. An der Tür von Hernando angekommen schlug Joe Hernando einen Deal vor:
»Hey Kollege. Was hältst du davon hier raus zu kommen?«
Hernando, der mittlerweile sehr viel ruhiger geworden ist antwortete nicht mehr ganz so aggressiv:
»Ich bin nicht dein Kollege. Und warum solltet ihr das tun?«
»Weil wir deine Hilfe brauchen. Und ich bin so kühn zu behaupten, dass du auch unsere gebrauchen könntest.«
Kam von Peter. Beide Seiten , dass sie aufeinander angewiesen sind. Und auch Hernando war mittlerweile soweit, dass er erkannte, dass er länger ihre Hilfe brauchte als sie seine, ohne beschlagen darüber zu sein was sie von ihm wollten.
»Ok! Was auch immer ihr wollt, ich habe große Schmerzen. Bevor ich irgendwas für euch tue Brauch ich etwas für meinen Rücken und gegen die Schmerzen.«
Hernando saß seitlich, in seinem Raum, an eine Wand gelehnt. Joe und Peter sahen sich an und überlegten was man da tun könnte. Sie durchsuchten die Rucksäcke und fanden in Dean's Rucksack ein Erste-Hilfe-Set.
»Dean, du bist genial.«
Freute sich Joe über die Sorgfalt seines Freundes, für jede Situation gerüstet zu sein. Joe gab Hernando das Versprechen ihn raus zu lassen, wenn sie zusammen arbeiten. Hernando willigte ein. Peter entriegelte die Tür. Kurz darauf schob sie sich auf und Hernando trat heraus. Er packte Joe direkt am Shirt und stemmte ihn die Wand hoch. Er knurrte ihn nur an. Peter versuchte ihn zu beruhigen:
»Aufhören! Wir hatten einen Deal. Entweder du entspannst dich oder du landest wieder da drin.«
In dem Moment hob Joe das Set in Hernando's Blickfeld, röchelnd, weil der ihm die Luft zuschnürte. Murrend ließ Hernando seine Verbrennungen behandeln und bekam einige Schmerztabletten. Während der Prozedur hofften die beiden das Dean's Zustand nicht schlimmer geworden ist. Nach dem er versorgt war und ihm die Situation erklärt wurde stand der Riesentyp auf. Sein schwarzes Unterhemd und die schwarze Cordhose voller Löcher der Explosion. Peter und Joe rechneten jeden Moment mit einer bösartigen Aktion von dem Rebellen. Aber nein.
»Wo lang?«
Fragte er mit spanischem Akzent. Er wurde zu dem Portal geführt das immer noch offen stand.
»Ihr wollt dass ich da hinein gehe?«
»Ja, das sind wir auch schon. Man spürt gar nichts dabei. Nur keine Sorge.«
Versicherte Peter ihm. Doch der schimpfte nur:
»Seh‘ ich aus als wäre ich besorgt?«
Und schritt durch das Portal. Gänzlich uninteressiert an der neuen Umgebung ließ er sich von Joe und Peter direkt zu Dean führen. Der bemerkte die Ankunft und meckerte rum das er einfach im Stich gelassen wurde. Aber Joe versicherte ihm, dass sie doch nur Hilfe holen wollten. Daraufhin antwortete Dean:
»Was? Wen? Doch nicht etwa Chewie?«
Mit Hernando war der Stamm in null Komma nichts weg geräumt. Jeder packte den Stamm und zog ihn ein Stück vor. Hernando schnappte sich Dean, durch die Lücke die entstand und zog ihn aus der Höhle.
»Wen nennst du hier Chewie?«
Griff Hernando Dean an, obwohl er keine Ahnung hatte was er damit meinte. Dabei war Hernando schon recht groß und naja, einem Wookiee sehr ähnlich. Und auch das Temperament war ähnlich. Aber noch bevor Joe oder Peter eingreifen konnte, ließ ihn Hernando los und ging zurück Richtung Portal. Kaum aufzuhalten und auf Spanisch fluchend ging er zurück. Als er durch das Portal durch war, diskutierten die drei, wie sie mit ihm jetzt umgehen sollten.
»Können wir dem Typen vertrauen?«
Warf Peter in die Runde die am Portal stand. Joe gab direkt ein “Unter keinen Umständen! « zurück.
»Der Typ würde uns alle kalt machen, wenn er dadurch eine Chance bekommt nach Hause zu kommen.«
Fuhr Joe fort. Doch Peter intervenierte:
»So lange wir hier sind, braucht er uns genauso, wie wir ihn. Er wird ein Problem, in dem Moment, wo er uns nicht mehr braucht und das ist, wenn wir wieder zurück sind.«
In diesem Augenblick duckte sich Dean und hob die Frucht auf die er am Portal abgelegt hatte. Beim hochheben meinte er:
»Genau, so lange wir hier sind, sind wir sicher. Welch Ironie.
Hey, guckt mal. Die Belone hat es überstanden...«
Joe und Peter verdrehten die Augen und drehten sich zum Portal um hindurch zu gehen.
»Was? Wir brauchen doch was zu Essen.«
So stand Dean mit der Frucht in der Hand vor dem Portal und sah die beiden durch gehen. Er schaute sich noch mal um und folgte ihnen. Zurück in der Kammer trafen sich alle vier im Flur. Peter holte sich von Hernando noch mal eine Zustimmung, dass sie zusammen arbeiten, bis sie zurück sind. Hernando willigte knurrend ein. Joe versuchte die Lage zu entspannen und zeigte auf die Fläche zum Tür öffnen.
»Während ich hier durch die Gänge irrte, hab ich was rausgefunden. Ich hab mich an einer Tür zu lang gegen die Fläche gelehnt. Und seht was passiert ist.«
Joe berührte die blaue Fläche und ließ sie nicht mehr los. Eine rechteckige Platte schob sich in Augenhöhe über der blauen Fläche nach oben und gab einen Bildschirm Preis. Auf dem war die Landschaft zu sehen die sie von dem Planeten kannten.
»Definitiv nicht Maya«
Behauptete Jackson und sah sich den Bildschirm genauer an.
Hernando war davon ungerührt musste aber auch was dazu sagen.
»Wen interessiert das schon. Wir brauchen einen Weg zurück.«
Während Dean seine Frucht untersuchte zeigte Joe auf die zahlreichen anderen Türen.
»Ja. Hinter irgendeiner dieser Türen ist vielleicht ein Weg zurück. Ich hab zwei Dutzend solcher Portale gefunden und war noch lang nicht überall.«
Dean ergänzte, dass sie aber nicht verhungern werden und präsentierte seine Frucht. Peter stimmte dem zu und schlug vor in einem der leeren Räume ein Lager aufzubauen und erst mal zu schlafen. Den so war die Umgebung erst mal sicher und das gegensätzliche Quartett konnte sich erst einmal ausruhen.
Jackson und Dean analysierten grade eines der Portale um herauszufinden von wem es ist. Oder warum es diese gibt. Die Tür des Portalraumes stand offen und Joe lief immer wieder daran vorbei. Mal mit einem Ast oder einem Stein. In den letzten Tagen hatten sie sich häuslich eingerichtet. In einem leeren Raum in der Nähe des Portals hinter dem Dean die 'Belone' gefunden hat. Dort bastelten Hernando und Joe provisorisch Regale aus Ästen und was sie sonst noch fanden um dort Nahrung und anderes zu lagern. Auch haben sie so etwas wie Betten zusammen gebaut. Getrennt durch Vorhänge die Joe aus getrockneten Blättern zusammen gebastelt hat. In der Mitte war ein Tisch. Darauf lagen Papiere die aus einem Rucksack waren. Auf diesen Papieren waren Skizzen von Gängen und den Räumen. So wollte sich Dean und Peter einen Überblick verschaffen. Hernando war auf dem Planeten und bereitete so etwas wie eine Mahlzeit zu. Er redete nie viel und zog sich auch oft zurück. Viel brachte er sich nicht ein. Hin und wieder suchte er in der üppigen Vegetation des Planeten nach etwas essbaren und kochte daraus was zu essen, an einer Feuerstelle in der Nähe des Portals.
»Hernando ist gleich mit dem Essen zurück.«
Verkündete Joe als er wieder mal bei Dean und Peter vorbei kam. So hatte jeder seine Aufgabe in dieser kleinen Gemeinschaft. Wie jeden Abend saßen sie am Tisch und aßen das von Hernando gemachte. Viel gesprochen wurde nicht. Joe erkundigte sich nur nach irgendwelchen Fortschritten. Doch wie jeden Abend wussten Dean und Peter nicht mehr, wie am Abend zuvor. Sie spürten auch wie Hernando allmählich die Geduld verlor. Er schlug auf den Tisch und stand auf. Viel zu oft hatte er das schon gehört.
»Wie lange wollen wir hier noch fest hängen?«
Protestierte er und machte den andern den Vorwurf nichts zu wissen und nicht weiter zu kommen. Er ging raus auf den Gang und steuerte auf irgendeine Tür zu. Peter und Dean sprangen mit auf und folgten ihm, da sie wussten, Hernando hatte nichts Gutes im Sinn. Joe blieb sitzen und aß in Ruhe sein Essen.
»Wir müssen einfach nur mal durch so ein Ding gehen und gucken ob wir heim kommen.«
Mit diesen Worten öffnete Hernando ein Portal. Auf dem Bildschirm konnte man eine Graslandschaft erkennen in deren Hintergrund schneebedeckte Berge lagen. Sah sehr erdähnlich aus. Die anderen wussten, dass sie mit sehr viel Vorsicht durch neue Portale gehen sollten. Was logisch war nach den Erfahrungen beim letzten Portal. Doch Hernando wollte nicht mehr warten und trat durch das Portal. Dean und Peter, die ihn nicht aufhalten konnten, mussten ihm folgen.
Nach einigen Tagen, die sie jetzt schon in dem Labyrinth waren, musste Hernando sich fragen was mit seinen Leuten war. Genauso wie Dean, Joe und Jackson, die nicht wussten was in dem Tempel, wo sie mal waren, jetzt los ist. Haben Hernando's Männer alle umgebracht? Hat die Explosion den ganzen Tempel einstürzen lassen? Ist Hilfe gekommen und die Polizei, um die Rebellen fest zu nehmen? Und wenn ja. Wird nach ihnen gesucht? Eine grenzenlose Ungewissheit. Deshalb gingen sie auch mit durch das Portal. In der Hoffnung antworten zu bekommen, oder vielleicht auch Hilfe. Doch sie fanden sich in mitten von hohen Gebäuden wieder. Die sie an eine Großstadt erinnerte. Sie traten auf eine Wiese vor dem Portal. Dieses stand in eine Art Garten zwischen diesen Gebäuden. Fliegende Objekte zogen über den Gebäuden durch die Luft. Es war warm und eine leichte Brise wehte ihnen um die Nase.
»Es wird immer besser!«
Analysierte Dean die Umgebung. Jackson wollte anmerken das sie in einer Stadt gelandet sind, um wieder das offensichtliche zu erwähnen. Doch er wurde von, in den Garten ein stürmenden Leuten davon abgehalten. Es waren keine Menschen. Zumindest sah ihr Äußeres definitiv nicht so aus. Sie waren humanoid und hatten so was wie Uniformen an, doch waren ihre Köpfe langgezogen und sie waren auch viel dünner wie Menschen. Ihnen wurden fremdartig klingende Laute von den einstürmenden zugerufen. Keiner der drei konnte etwas verstehen. Wahrscheinlich waren die drei für die anderen genau so fremd wie die für sie.
»Wir sind Freunde. Wir wollen nichts Böses.«
Versuchte Peter den Fremden mit erhobenen Armen zu vermitteln. Einer der fremden streckte ihnen, in seiner grau weißen Uniform, ein Gerät zu und äußerte etwas in den fremden Tönen. Die restlichen Wesen richteten so was wie Gewehre auf sie. Dean und Peter hofften, dass Hernando jetzt nichts Dummes tat. Dean wollte ihn noch bitten sich ruhig zu verhalten, doch Hernando drehte sich aggressiv um. Blaue Blitze verließen die fremdartigen Gewehre der Wesen und trafen Hernando. Der sackte voller Schmerzen zusammen. Während Dean ihn ermahnte still zu bleiben wiederholte das Wesen vor Dean seine Aufforderung, mit dem Gerät in der Hand.
»Ich nix verstehen.«
Sagte Dean sarkastisch zu dem Wesen mit dem Gerät. Wohl sich darüber freuend, dass es Hernando erwischt hatte, der sich immer noch vor Schmerzen krümmte.
»Dr. Jackson, was sollen wir tun?
Fragte Dean Peter nicht eine Miene dabei verziehend.
»Versuch weiter mit ihm zu reden.«
Schlug Peter vor. Dean sah dem dürren männlich aussehenden Wesen in das gräuliche dürre Gesicht mit den großen Augen und meinte:
»Und wie. Der versteht doch kein Wort von dem was ich sage.«
Mit Abschluss dieser Worte gab das Gerät des Wesens einen Pieps von sich. Das Wesen zog das Gerät zurück und drückte einige Knöpfe. Dann versuchte es das Wesen erneut:
»Wer sei... und... Absichten.«
Ertönten mechanisch aus dem Gerät. Die Lücken waren gefüllt von der seltsamen Sprache der Fremden.
»Ich glaube das Gerät ist ein Übersetzer. Reden Sie weiter.«
Forderte Peter ihn auf. Und auch diese Worte hatte das Gerät vernommen. Dean fuhr fort, mit den Worten:
»Wir kommen in friedlicher Absicht vom Planeten Erde. Bringt uns zu eurem Anführer.«
Peter schlug sich die Hand an seine Stirn, für diese Worte die Dean einfielen. Der betonte, dass es das Beste war, was ihm eingefallen sei. Das Wesen betrachtete sein Gerät und drückte noch ein paar Knöpfe. Dann verband es das Gerät mit seiner Uniform. Das Gerät leuchtete kurz auf und wurde weiter gegeben.
»Willkommen auf der Kwasi. Ihr befindet euch in Wanna der Hauptstadt.«
Begrüßte sie das fremde Wesen in einer sanften weichen Stimme. Die anderen wurden angewiesen die Waffen zu senken.
»Verzeiht uns, unser plötzliches auftreten. Doch ihr seid in einem der größten Museen unserer Zivilisation aufgetaucht.«
Dean und Jackson ließen die arme sinken und Peter ging langsam auf den fremden zu.
»Ihr könnt uns verstehen?«
Fragte er den Fremden. Dieser antwortete in einer ruhigen und sanften Art, dass sie fast einschläfernd wirkte:
»Ja. Der Übersetzer wird gerade an unseren Hauptcomputer angeschlossen. Dann ist jeder in der Lage euch zu verstehen.«
Peter war beeindruckt von der Technologie der Kwasianer. Weiter versuchte Peter ihnen klar zu machen wie sie hier her gekommen seien. Hernando erholte sich so langsam von seinen Krämpfen.
»Ich bin Peter. Und das sind Dean und Hernando.«
Stellte Peter die Gruppe vor. Der Kwasianer stellte sich als Sewi vor und erklärte dass er die Schutzeinheit des Museums kommandierte. Er führte die Gruppe an einen anderen Ort und fuhr fort:
»In unserer Gesellschaft gibt es schon seit Jahrhunderten keine Kriminalität mehr.«
»Und warum dann die vielen Wachen?«
Hackte Peter nach. Woraufhin die Antwort Sewi's denkbar einfach war:
»Weil wir das niemals abgelegt hatten. Auch wenn es innerhalb unserer Gesellschaft keine Gefahren mehr gibt sind wir uns der Gefahren von außerhalb bewusst.«
Sie wurden in eines der Gebäude geführt und in einen Konferenzraum gebracht. Sewi erklärte ihnen das sie aus einem Ausstellungsstück gekommen sind, das vor Tausenden Jahren gefunden wurde. Das erklärte auch das verwirrende Bild am Portalraum. Weiterhin teilte er ihnen mit, dass ihre Zivilisation gerecht und fair ist und jeder alles habe was er bräuchte. Sie ihr Sonnensystem kolonisiert haben und sich auf fast allen Planeten niedergelassen hätten.
Auch Dean erläuterte ihre Situation während Joe im Labyrinth sich fragte, wo die anderen blieben. Er ging zu dem Portal in dem sie verschwunden waren. Es war noch aktiv. Joe überlegte gerade ob er ihnen folgen sollte da trat ein Kwasianer durch das Portal. Eher gesagt eine Kwasianerin. Denn sie hatte eher weibliche Züge. Mit zwei Koffern in den Händen wurde sie begleitet von zwei Wachen, die direkt die Gewehre auf Joe richteten als sie ihn entdeckten.
»Wow, was ist hier los?«
War Joe völlig überrascht. Die Kwasianerin wies die anderen an, die Waffen zu senken und erklärte Joe, dass seine Freunde in Sicherheit währen. Joe selber fühlte sich aber nicht so sicher. Erst nach dem sie ihm alles erklärt hatte faste Joe etwas Vertrauen. Was für den Zyniker nicht so einfach war. Er machte ihr verständlich, dass sie hier gestrandet sind und was er hier tat. Die Kwasianerin, die Seti hieß öffnete eines ihrer Koffer und holte ein Gerät heraus das einem Tablet ähnelte.
»Dies hier, ist eine Art Scanner. Es sendet Impulse aus die von der Umgebung reflektiert werden.«
Erklärt die haarlose Seti. Damit wollte sie die für sich neue Umgebung erfassen und erforschen. Denn es war ihnen nie gelungen das Portal zu aktivieren da sie es nie für ein solches gehalten hatten. Sie hielten es für einen Schrein oder ein veraltetes Relikt längst vergangener Zivilisationen.
Bei der Erklärung war man auch in dem Konferenzraum auf Kwasi angekommen. Alle Anwesenden hatten sich ausgetauscht und man erkannte die gegenseitigen Umstände. Unvermittelt begann der Boden an zu beben. Der Rebell blieb ruhig, doch die anderen beiden versuchten sich an dem weißen Tisch festzuhalten.
»Keine Sorge. Diese Beben sind recht schnell wieder vorbei.«
Versuchte einer der Kwasianer sie zu beruhigen. Die drei Menschen erfuhren von den Beben und das sie immer häufiger auftreten und zwar Planetenweit. Und sie auch nicht das Epizentrum ausmachen konnten, trotz ihrer überlegenen Technologie. Das Beben ging gerade zu Ende, da vernahmen sie zu dem, dass sie keine Regierung besaßen. Die Kwasianer lebten in einer echten Demokratie. Jeder Bürger hatte eine Stimme. Und in jeder Angelegenheit wurde ausnahmslos mit der gesamten Bevölkerung abgestimmt. So waren die Kwasianer nicht aggressiv oder neugierig. Außer ihrem Sonnensystem haben sie kein großes Interesse am Rest des Kosmos. Hernando war ungerührt von den Kwasianern. Er war das genaue Gegenteil von ihnen. Immer noch lädiert von dem Schuss der Waffe, ging er zum Lager zurück. Er wusste, dass seine Aktion, durch das Portal zu gehen, ihm dieses Problem eingebracht hatte. Joe und Seti beschäftigten sich mit sich selbst und bemerkten auch nicht wie sich Hernando in sein Bett legte.
»Ah, okay. Also hiermit kann ich den Scanbereich erweitern.«
Wurde Joe die Funktion des Scanners erklärt. Vom Zentrum des Bildschirms aus breiteten sich Kreise aus, die nach und nach die ganze Umgebung darstellten.
»Genau. Aber er reicht leider nicht über eine größere Fläche als ein paar hundert Meter.«
Fügte Seti an. Mit ihrer Hilfe hätte Joe bald mehr von dem Irrgarten erfasst als je zuvor. Seti und Joe scannten weiter und die beiden anderen auf Kwasi ließen sich deren Kultur zeigen. Dr. Jackson und Dean waren beeindruckt von der Technologie und ließen es sich auch nicht nehmen einen Ausflug zu einer der Kolonien in ihrem Sonnensystem zu machen. Die Führung durch das Museum war schon interessant. So viel Geschichte. Am eindrucksvollsten war ein schwarzer Stein, so groß wie eine Hand. Die Wissenschaftler auf Kwasi haben den Stein gründlich untersucht. Er war deswegen so bemerkenswert da sie seine Zusammensetzung nicht feststellen konnten. Er war härter als alles was sie kannten und konnte auch durch nichts beschädigt werden. Deswegen nannten sie ihn Schwarzloch Galazit
Sie wurden zu einem weit in den Himmel ragenden Turm gebracht. Einen Aufzug der in den Orbit des Planeten reichte. Dean und Peter standen erwartungsvoll in der Kabine die zur Fahrt ansetzte.
»Tja, Hernando verpasst was.«
Wollte Dean über ihn lästern. Doch Peter machte ihm klar dass das Konflikte nicht abbaut. Mit einer immensen Geschwindigkeit, die in der Kabine nicht zu spüren war rauschte der Fahrstuhl in den Orbit und kam in einer Raumstation zum Stehen. In diesem Moment wurden sie schwerelos. Sie befanden sich jetzt im Orbit. Von dort aus hatten sie einen Überblick über den gesamten Planeten. An noch vielen anderen Stellen des Planeten gab es Orbitalaufzüge. Ein reger Schiffverkehr brachte oder holte Waren und Materialien von oder zu den einzelnen Stationen. Um sie dann an die Kolonien zu verteilen.
»Der Hammer!«
Staunte Dean über diese Rasse. Peter interessierte sich dafür, wie sie ihre selbstzerstörerische Teenagezeit überstanden haben, als sie durch die Gänge der Station schwebten.
»So etwas gab es bei uns nicht.«
Sagte einer der Kwasianer.
»Wir waren schon immer eine friedvolle Rasse. Es gab nie wirklich Kriege.«
Fuhr er fort. Das war für Dean wirklich schwer zu begreifen. Auf der Erde hatte man bis jetzt nur vermuten können das sich wo anders im Universum auch leben entwickeln konnte. Doch das hier, wäre der Beweis, dass die Menschen nicht allein im Universum sind. Peter war da doch schon aufgeschlossener. Er wollte von den Kwasianern wissen, ob sie Spuren von anderen Lebewesen im All gefunden haben. Doch die betonten, dass sie nicht sehr neugierig sind und über den Rand ihres Sonnensystems noch nie hinaus geblickt haben. Mittlerweile an einem anderen Fenster angekommen, konnten sie beobachten wie in einem Asteroidenfeld in der Nähe des Planeten, Asteroiden explodierten.
»Das ist unser Ressourcenabbaugebiet. Seit vielen Jahrhunderten bauen wir unsere Ressourcen auf Asteroiden ab.«
Dean und Peter bestaunten das treiben. Unterdessen ging es Hernando nicht gut. Schmerzen und Krämpfe plagten ihn. Joe bemerkte dies und fragte Seti, was mit ihm los sei.
»Er wurde von einer unserer Betäubungsgewehre getroffen.«
Antwortete sie sanft und begab sich zu ihm um ihn zu untersuchen.
»Anscheinend verträgt er den Impuls nicht. Eure Physiologie ist anders als unsere. Ich lasse ihn in eine Gesundheitseinrichtung bringen«
Versuchte sie Joe zu beruhigen. Die zwei Wachen, die Seti begleiteten, brachten Hernando zurück nach Kwasi. Der murrte natürlich und wehrte sich schwach. Auch wenn Joe ihn nicht sonderlich leiden konnte (sich aber besser mit ihm verstand als die anderen), so musste er ihn begleiten. Er und Seti folgten Hernando in die Einrichtung in die er gebracht wurde. Dieses Gebäude unterschied sich nicht von den anderen. Es war nur etwas flacher, aber mit derselben weißen Fassade und den blau verspiegelten Fenstern. Joe wusste nicht, dass die anderen nicht mehr auf dem Planeten waren. Denn die saßen in einem Transporter um sich eine Kolonie anzugucken. Von der Station aus legten sie mit besagtem Transporter ab und steuerten auf einen Planeten zu, der der nächste in ihrem System war. Er lag direkt hinter dem Asteroidenfeld. Zumindest zu diesem Zeitpunkt. Ein halbes Jahr später hätten sie an der Kwasisonne vorbei gemusst. Im Sommer dauerte die Reise von Kwasi zu NeuKwasi eine halbe Stunde im Winter mehr als vier. Dean und Peter konnten die Orbitalaufzüge von NeuKwasi schon erkennen da bekam einer der Kwasianer eine Nachricht.
»Der eine, der mit euch kam, ihm geht's nicht gut. Er verträgt die Betäubungswaffe nicht und befindet sich in einer Gesundheitseinrichtung auf Kwasi.«
Überbrachte Sewi die Nachricht. Dean verharrte am Fenster und bestaunte NeuKwasi als Peter sich abstieß um Sewi hinter her zu schweben.
»Komm Dean! Wir müssen zurück.«
»Echt jetzt? Wann bekommen wir schon so etwas zu sehen?«
Doch Peter ließ sich davon nicht beeindrucken und schwebte weiter. So kehrte das kleine Raumschiff um und kehrte zur Station zurück von der sie gestartet waren. Vorbei an den Asteroiden, auf den immer wieder mal eine Explosion aufblitzte. Kleine drohnenartige Fluggeräte sammelten wertvolle Rohstoffe ein, die aus den Asteroiden gelöst wurden und brachten sie zu einem Frachter der am Rand des Feldes wartete. Bei diesem Rückflug viel Dean wieder ein wie viel diese Frachter täglich transportierten. 200 Megatonnen. So hatte es Sewi vorher berichtet. Dean ärgerte es, dass sie wegen Hernando die Tour abbrechen mussten.
Unterdessen, in der Gesundheitseinrichtung, erkundigte sich Joe nach dem Zustand von Hernando. Da versicherte man ihm, dass es ihm wieder gut gehen wird. Die Unterhaltung wurde von einem Erdbeben unterbrochen. Kurz darauf trafen auch Peter und Dean ein.
»Diese Erdbeben nerven echt.«
Beschwerte sich Dean beim Eintreffen, ohne eine Überlegung daran zu verschwenden, wie stabil die Gebäude gebaut waren.
»Hey Dean. Was geht?«
Wurde er von Joe empfangen. Da gab es auch schon wieder ein Erdbeben.
»Nicht viel nach dem wir zurück kommen mussten.«
War Dean weiterhin genervt. Joe versuchte ihn aufzumuntern:
»Bleib cool. Hernando geht es bald besser. Und ich hab tolle Geräte von Seti gezeigt bekommen. Mit Hilfe der Kwasianer werden wir ganz schnell einen Weg nach Hause finden.«
Dean sah zu Hernando und dann zu Joe.
»Na wenigstens etwas. Ich war grad im All...«
Wollte Dean stolz berichten. Da bebte erneut die Erde. Das ganze Zimmer, in dem sie sich aufhielten wackelte. Auch Hernando in seinem Bett. Der wachte dadurch auf. Dean und Joe wollten ihm sich gerade zu wenden, da kam Jackson in das Zimmer gerannt. Er hatte sich mit so eine Art Arzt auf dem Flur unterhalten.
»Wir müssen los! Wie geht es Hernando?«
»Der ist grad wach geworden, ohne dass ich ihn küssen musste.«
Bekam Peter von Dean geantwortet. Dieser schaute zu Hernando und fragte ihn:
»Bei dir alles gut? Kannst du aufstehen?«
»Ja, wird besser.«
Gab Hernando zurück und wurde durch ein weiteres Beben durchgeschüttelt. Eigentlich war er ein Mann der Rache, aber daran konnte er jetzt nicht denken. Für ihn bleibt nur zu hoffen, etwas aus der Sache gelernt zu haben. Sein finsterer Blick den er zumeist aufgesetzt hatte, wurde mit Sorge erfüllt, als er bemerkte wie die Kwasianer außerhalb des Zimmers immer unruhiger wurden.
»Was zur Hölle ist eigentlich hier los?«
Wollte Hernando wissen, der sich in seinem Krankenbett aufgerichtet hatte. In diesem Moment ging Peter zu ihm und packte ihn am Arm.
»Die Kurzfassung: Du wurdest ausgenockt, wir machten eine Rundreise und jetzt zerbricht der Planet. Komm Joe! Hilf mir!«
Mit diesen Worten packte Joe sich den anderen Arm von Hernando und starrte Peter schockiert an.
»Und wer von euch Trotteln ist schuld dran?«
Beschuldigte Hernando Dean und Joe.
»Keiner. Sie haben es mit dem Abbau von Ressourcen etwas übertrieben. Der Planet ist zu schwer geworden, beziehungsweise der Druck auf seine Kruste.«
Erklärte Peter auf dem Gang zum Portal während Joe und er Hernando halt gaben.
»Woher weißt du das? «
Wollte Joe von Peter wissen.
»Als ich auf dem Flur mit einem der Ärzte gesprochen habe, hat mir das Seti mitgeteilt. Nach dem die Beben schlimmer wurden haben sie rausgefunden was die Ursache ist.«
»Seti, Sewi. Für mich sehn die alle gleich aus...«
Drängte Dean sie zum schneller gehen.
»...Wir sollten zusehen, dass wir schnell hier verschwinden, bevor uns der ganze Planet um die Ohren fliegt.«
»Ja! Die Kwasianer evakuieren gerade den Planeten. Das sollten wir auch.«
Befürwortete Peter Dean und waren gerade am Museum angelangt. Der Boden unter ihren Füßen beruhigte sich kaum noch. Ein Fluggerät nach dem anderen stieg gen Himmel auf. Der Orbitalaufzug in der Ferne nahm bedrohliche Bewegungen an. Sie waren gerade durch den Eingang des Museums da zerbrach der Turm. Mit einem metallischen Bersten kam ihnen der Turm entgegen. Wie ein überdimensionales Stahlseil peitschte er zu Boden. Dean sah es direkt auf sich zukommen während die anderen Hernando zum Portal halfen. Der Turm schlug einige hundert Meter von ihnen mit einem ohrenbetäubenden heulen ein. Eine Druckwelle aus Staub und Schutt wälzte sich über sie hinweg und zwang die Menschen nach unten. Weit und breit war kein einziger Kwasianer mehr. Die meisten hatten es ins All geschafft. Die einzigen die noch da waren richteten sich hustend wieder auf und wollten weiter gehen um das Portal noch zu erreichen. Doch abrupt in dem Moment als sie weiter gehen wollten legte das Erdbeben zu. Sie konnten sich kaum auf den Beinen halten. Der ganze Boden unter ihnen gab auf einmal nach. Eine gewaltige Erdplatte bewegte sich nach oben. Nicht weit hinter dem Portal öffneten sich dabei Erdspalten. Ein Teil des Museums stürzte in die Tiefe.
»Ach du Scheiße!«
Kam nur aus Hernando heraus, der wie die anderen versuchte sich festzuhalten. Doch es gab nichts. So rutschten sie auf ein Gebäude zu das gerade im Begriff war in der Lava des Planeten inneren zu verschwinden. Auf allen Seiten schlugen Flammen empor. Dinge die in die Spalten fielen wurden direkt verbrannt. Es trennten sie nur noch knapp 200 Meter bevor sie, dem in der Lava versunkenen Gebäude folgen würden. Mittlerweile begann die gesamte Planetenkruste im Planetenmantel zu versinken. Die Temperatur war bald unerträglich und auch brannte es in der Lunge, da schon bald jeder Sauerstoff verbrannt war. Das Portal über ihnen, entfernte sich immer mehr und so rutschten sie auf dem ehemaligen Bodenbelag ihrem Ende entgegen. Sich schreiend windend, versuchten sie sich irgendwo festzuhalten. Doch dieser Bodenbelag wurde 50 Meter vor ihnen plötzlich durch einen Einschlag zerfetzt. Ein Kwasianer Schiff hatte ihre Situation bemerkt und beschoss die Platte, die fast senkrecht stehend im Mantel zu versinken drohte. Durch den Beschuss zerbrach die Platte. Das Portal und ein Teil des Museums, das zu dem Zeitpunkt über ihnen war, sackte nach hinten. Kurz vor der Bruchkante kam das Quartett zum Stehen. Die Platte fiel wieder in eine waagerechte.
»Los Beeilung! Unsere Freunde haben uns etwas Zeit verschafft. Aber das hier wird auch gleich versinken.«
Brüllte Jackson und rannte Richtung Portal direkt von den anderen gefolgt. Er entdeckte den schwarzen Stein, aus dem Museum, der auf dem Boden lag. Er sammelte ihn auf. Der Weg bis zum Portal schien schier endlos zu sein und die Lava verschluckte mehr und mehr von der Platte. Links und rechts schlug die Lava wie Wasser an der Brandung hoch. Die Gischt prasselte glühend heiß auf den Boden und versenkte ihn.
Jackson erreichte als erster das Tor und rannte durch. Dean und Joe kamen als nächstes an. Hernando war noch etwas wackelig und hatte seine Probleme. Joe und Dean feuerten ihn an. Das flüssige Feuer hatte ihn fast eingeholt. Nur noch wenige Schritte trennten ihn von dem Portal. Mit einem Satz hatte er es geschafft. Joe führte ihn durch das Portal. Die Insel auf dem das Portal stand wurde immer kleiner. In der Ferne sah Dean die gesamte Welt der Kwasi versinken. Gefolgt von Magmaeruptionen, die ihn augenblicklich verschwinden ließen.
Auf der anderen Seite wartete Jackson schon auf seine Ankunft. Dean spürte beim Durchgehen die Hitze. Direkt nach seinem Durchgehen versank das Tor.
Mit den Worten:
»Warum hat das so lang gedauert?«
Schloss Peter das Tor, an der Konsole wartend.
»Ich glaub es hat den ganzen Planet zerrissen. Ich habe es gespürt, als ich durch bin.«
Schnaufte Dean, völlig überwältigt von den Geschehnissen. Er bemerkte nicht, dass der gesamte Portalraum mit diversen Dingen vollgestellt war. Es waren Matratzen, Rohre, metallische Abdeckplatten, 20 Koffer und noch ein Dutzend Geräte, wo man nur raten konnte wozu sie gut seien. Erst als er sich an einem Objekt abstützte bemerkte er diese.
»Leute? Was ist das hier für Zeug?«
»Ach ja. Hab ich total vergessen.«
Sagte Joe mit einer Hand auf Dean's Schulter.
»Als Seti hier war und unsere Lage verstand, hat sie gefragt was wir brauchen. Eigentlich hatten wir längeren Kontakt geplant...«
»Komm auf den Punkt! «
Unterbrach Dean ihn mit einer kreisenden Handbewegung, während er sich abstützte.
»Ja sorry! Wie auch immer. Als wir Hernando nach Kwasi brachten, hat sie diese Dinge hier her bringen lassen.«
»Echt nett. Leider werden wir von den Kwasianern so schnell nichts mehr hören.«
Bedauerte Dean. Er nahm sich eine Matratze und schliff sie auf sein Bett. Dass die Matratze aus eine Art Gel bestand, wie ihm Joe erklärte, interessierte ihn nicht mehr. Er war froh zu liegen. Genau wie Hernando. Peter und Joe verstauten das ganze Zeug in einem leeren Raum in der Nähe und erforschten wofür, welche Geräte, gut sein sollten. Was mit dem Portalraum passieren sollte, wussten sie nicht. Denn benutzen konnten sie es ja nicht mehr.
»Schon schade, dass wir die Kwasianer nicht mehr sehen werden.«
Trauerte Jackson um die Kwasianer. Doch Joe meinte:
»Das war ja nur ihr Planet. Sie haben ja noch viele Kolonien im All. So schnell würde ich sie nicht abschreiben.«
So komisch sich das auch anhörte, aber ganz aus dem Kopf konnten sich die zwei, die Kwasianer, nicht schlagen. Den es gab noch viele Tore zu entdecken auf ihrem Weg nach Hause. Doch eines irritierte Peter:
Die Kwasianer haben ihr Portal vor Tausenden von Jahren gefunden. Das ließ ihn wieder darüber nachdenken wo sie hier eigentlich waren und wie alt das hier schon sein musste. Dabei legte er den Schwarzloch Galazit in ein Regal.
Peter konstruierte eine Art Dusche. Hernando war in der vor kurzem fertig gewordenen Küche und war wieder am Kochen. Mittlerweile hatten sie in dem ursprünglichen Raum in dem sie alles hatten nur noch eine Küche eingerichtet. Die meisten Teile dafür hatten sie von den Kwasianern bekommen. In einem anderen leeren Raum, der nur um die Ecke war, hatten sie sich ein Gemeinschaftsschlafzimmer eingerichtet. Dadurch war alles besser getrennt. Den Gang in die andere Richtung runter (der Raum in dem Hernando am Anfang gefangen war) lag der Rest der Kwasianer. Dieses Zeug sortierte Dean. Er fand raus wozu es gut war und brachte es an seinen entsprechenden Platz. Etwa wie den Trinkwasseraufbereiter, der ein bisschen an einen Kaffeevollautomaten erinnerte, brachte er gleich in die Küche. Joe unterdessen wuselte mit seinem Scanner durch die Gänge und erforschte das Labyrinth. Hin und wieder gingen sie auf den einen Planeten, der außer den stürmen nicht all zu gefährlich war und entspannten sich dort.
Zur selben Zeit an einem ganz anderen Ort ging die blonde Sandra in den Keller des Einfamilienhauses ihrer verstorbenen Großmutter. Das alte Haus mit der gelb verputzten Fassade sollte verkauft werden. Sandra und ihr Vater Sven räumten gerade den Keller aus. Sandra räumte einige Kisten nach oben und ging wieder runter um weitere zu packen. Sven fuhr eine Ladung nach Hause. Alles das was sie behalten wollten kam zu ihnen nach Hause. Alles andere würde verkauft werden. Sandra viel immer wieder eine Strähne in das Gesicht. Nicht alle Strähnen waren lang genug um in ihrem Zopf zu bleiben. Sie hatte eine hellblaue Jeans an und über ihrem pinken Top trug sie eine beige Strickjacke. Sie klebte einen Karton zu, als es klingelte. Sandra ging nach oben um zu gucken wer an der Tür war. Es war ihre beste Freundin Melissa. Sie hat Melissa in einen Feriencamp kennengelernt vor vier Jahren. Melissa war da Jugendbetreuerin. Die 12 Jährige Sandra und die 18 Jährige Melissa verstanden sich vom ersten Moment an perfekt. Sandra hatte damals schon Gefühle für Melissa doch sie sah in ihr immer ihre jüngere Schwester. Die Freundschaft war intime doch waren sie nie ein paar, immer nur beste Freunde. Lag wohl auch daran das Melissa einen Freund hatte. Nie konnte man direkt sehen das Melissa sechs Jahre älter war als Sandra. Mit ihren 1,68m war sie über einen Kopf größer als Melissa. Melissa war auch sehr zart gebaut und erweckte immer den Eindruck eines Mädchens. Sandra hingegen war für ihr Alter schon sehr reif.
Sie begrüßten sich mit einem Kuss auf den Mund. Sandra bemerkte das Melissa verstört wirkte. Noch bevor sie Melissa fragen konnte würgte sie Sandra ab und suchte im Haus nach was zu packen. Sie hatten sich für heute verabredet damit Melissa ihrer Freundin helfen konnte. Doch war sie früher da als verabredet. Sandra konnte gar nicht auf sie eingehen. Denn die junge Frau hatte sich schon einen Kerzenständer geschnappt um ihn irgendwohin zu packen. Den ließ sie fallen. Die Sandra schnappte sich Melissa und führte sie in den Keller, der noch muffiger roch, als der Rest des Hauses. Sandra würde sagen "Es riecht nach alten Leuten".
»Alles was in der Ecke steht kommt in einen Karton. Aber nichts kaputt machten. Vor allem nicht dich.«
Wies Sandra Melissa an. Melissa war sehr tollpatschig und Sandra hoffte, dass sie diese Avancen richtig verstand. Sowohl aufzupassen als auch ihre Gefühle zu erwidern.
Das schüchterne Mädchen tat worum ihre Freundin sie bat. Melissa machte ihre schwarzen langen Haare zusammen und räumte ein. Sie hatte eine dunkelblaue Jeans an und trug über ihrem weißen T-Shirt eine dunkelblaue Stoffjacke. Sandra ermutigte Melissa immer wieder sich modischer anzuziehen. Doch das war Melissa nicht. Sie tendierte immer zu dem was praktisch war. Was Sandra schade fand, den sie wusste wie hübsch Melissa aussehen konnte. Melissa war mit ihrem Karton fertig und wollte mit einem Bücherregal weiter machen in dem Raum in dem Sandra war.
»Warum hatte deine Oma im Keller so viele Bücher? »
Wollte Melissa anfangen die Bücher auszuräumen. Sandra stieß sowas wie ein quietschen aus und hielt Melissa ab.
»NEIN! Nicht das Bücherregal! «
Melissa schaute sie überrumpelt an und blieb mit einer Hand vor einem Buch stehen.
»Omi hat mir immer verboten diese Bücher anzufassen.«
»Ja, aber sie ist nicht mehr da und irgendwie müssen die Bücher ja weg.«
Argumentierte Melissa. Aber Sandra meinte es wäre besser auf ihren Vater zu warten. Melissa überzeugte sie das diese Sachen eh raus müssten. Ihr Vater würde sich bestimmt freuen wenn er zurück kommt und dieser Raum fertig währe. Sandra gab nach und half ihr. Ein Buch nach dem anderen landete im Karton. Als die beiden vor dem Regal hockten und die Bücher raus nahmen, sah Sandra Melissa mit diesem vorwurfsvollen Blick an, mit dem sie sie immer an sah wenn sie wusste das etwas nicht stimmte. Sandra musste gar nichts sagen. Den Melissa erkannte diesen Blick und nörgelte:
»Ok, ist ja schon gut. Ich war bei Kevin. Er war wieder betrunken.«
Sandra nahm ihre Hand und fragte:
»War er wieder betrunken?«
»Ja. Er wollte es wieder versuchen.«
Mit diesen Worten legte Melissa ein Buch in den Karton. Sandra konnte nicht verstehen warum sie immer noch mit diesem Arsch zusammen war.
»Hey. Wenn du noch nicht bereit für dein erstes Mal bist, ist das ok.«
Versuchte Sandra sie zu ermutigen. Doch Melissa entgegnete:
»Mag ja stimmen. Doch ich bin jetzt schon 22 und hatte immer noch nicht. Selbst du hattest schon und bist erst 16.«
Stellte Melissa wieder mal da. Aber Sandra schaffte es wie immer ihre Freundin aufzubauen. Ihr klar zu machen das es in Ordnung ist auf den richtigen zu warten.
»Ich hatte es mit dem falschen. Nicht dass ich es bereuen würde, aber wenn ich noch Jungfrau währe würde ich es ganz bestimmt nicht mit diesem Arsch Kevin machen wollen. Warum bist du überhaupt mit ihm zusammen.«
Fragte Sandra Melissa die das nächste Buch greifen wollte.
»Ach keine Ahnung. Er war früher ganz anders. Aber in dem Sinn sind wir auch nicht mehr zusammen.«
Sandras Augen wurden größer. Sie wollte wissen was Melissa damit meinte, doch konnte sie nicht weiter nach hacken, denn das Buch was Melissa aus dem Regal holte, löste einen Mechanismus aus. Erschrocken sprangen die beiden zurück. Das Regal bewegte sich in die Wand und gab einen verborgenen Gang Preis. Die zwei Mädchen steckten neugierig ihre Köpfe in den Gang.
»Ok! Meine Omi war doch etwas verrückt.«
Sah Sandra irritiert Melissa an. Diese entgegnete ihr:
»Hat sie nicht immer gesagt sie hat andere Orte gesehen. Damit hat sie aber nicht den Keller gemeint, oder?«
»Ich denke schon.«
Brummelte Sandra überlegt als sie den verborgenen Raum betrat. Sie fand sich in einem weiteren Kellerraum den Sandra noch nie gesehen hatte. Melissa folgte ihr ängstlich und versteckte sich hinter ihrer besten Freundin. Der Raum war weitgehend leer, bis auf dieses komische Gebilde. Ein merkwürdig schimmerndes Podest aus dem diese komischen Säulen raus wuchsen, umgeben von den Ranken. Die Mädchen hatten so etwas noch nicht gesehen. Melissa schlich sich an Sandra vorbei um das Gebilde näher zu betrachten. Sandra wusste dass das nicht gut ausgehen würde und wollte sie aufhalten. Aber noch bevor sich Sandra ihre Hand schnappen konnte war sie schon an der Konsole.
»Melissa. Komm weg da. Du machst noch irgendwas kaputt.«
Hauchte ihr Sandra hinter her. Doch als Melissa sich umdrehen wollte um Sandra zu beruhigen berührte sie versehentlich die Konsole.
Die Lichter fingen an zu leuchten und das Portal öffnete sich. Mit dem silberne aufblitzen sprangen die zwei zurück. Sandra griff Melissa und wollte sie aus dem Raum zerren.
»Oh verdammt. Das Ding explodiert. Nichts wie raus hier.«
Wurde Sandra ganz panisch. Doch Melissa riss sich los und richtete ihre Jacke und ihr T-Shirt, was ihr, Sandra fast zerrissen hätte.
»Entspann dich. Das explodiert nicht. Es ist nur angegangen.«
Sandra war nicht gerade die hellste auch wenn sie ihrer Freundin immer weise zur Rate stand. Melissa war zwar schüchtern und ängstlich. Aber nur bei anderen Menschen. Und das Ding war gewiss kein Mensch. Melissa näherte dich dem Gebilde, gefolgt von Sandra. Sie schauten in die silberwabernde Kugel. Es war fast hypnotisch. Vorsichtig steckte Melissa ihre Hand rein. Es war kühl.
»Ich glaub da kann man durch gehen.«
Glaubte Melissa. Sandra hielt das für keine gute Idee. Melissa wollte aber wissen was das für ein Ding ist. Sie zog Sandra zum Portal. Die wehrte sich aber. Leider etwas zu stark. Melissa verlor das Gleichgewicht und viel durch das Portal. Sandra versuchte sie festzuhalten und viel mit hindurch. Schreien kamen sie auf der anderen Seite raus. Melissa stolperte beim durchtreten über das Konsolenkabel. Sie riss es damit aus dem Podest. Das Gebilde fing an zu funken und hörte mit einem Schwall Rauch auf zu funktionieren. Die zwei fanden sich in einem Portalraum wieder. Noch wussten sie nicht wo sie waren. Sie hielten es für einen weiteren Kellerraum.
»Shit«
Schimpfte Melissa.
»Ich hab den Stecker raus gerissen.«
Sie nahm das Kabel und versuchte es wieder rein zu stecken. Doch es war alles zu verkohlt. Sie schmiss das Kabel zur Seite und schimpfte weiter:
»Es geht nicht mehr rein, verdammt.«
»Los, mach schon. Hier ist es unheimlich und eklig.«
Drängte Sandra Melissa zum Zurückgehen. Die drehte sich um und sah sich ebenfalls im Raum um. Sie versicherte Sandra das sie keine Ahnung hatte was mir dem Gerät ist. Sie liefen langsam zur Tür. Dabei nahmen sie sich in den Arm. An der Tür berührten sie das Bedienfeld. Mit aufgehen der Tür, fragte Sandra Melissa, wie sie das gemacht hat. Melissa antwortete:
»Ich hab dieses Ding gesehen und dachte, dass es wie beim Fahrstuhl ist.«
Sie schauten vorsichtig in den Gang der vor ihnen lag, wie einst unser Trio. Mit ausreichender Vorsicht ging Melissa auf den Gang. Sandra wollte ihr erst nicht folgen, doch in dem gruseligen Raum wäre es auch nicht besser. So stolperten die Mädels durch die Gänge. Eigentlich fast in der Nähe der Männer. Doch das Gänge Gewirr verband den Bereich nicht direkt mit dem andern. Sandra und Melissa liefen den Gang entlang und kamen an einem weiteren Portalraum vorbei. Melissa öffnete die Tür. Mit einem Zischen schob sie sich auf. Die Mädchen waren froh ein weiteres Portal zu finden und hofften mit diesem nach Hause zu kommen. Melissa begutachtete die Konsole. Sie drückte recht planlos drauf rum. Durch Zufall schaffte sie es, das Portal zu aktivieren. Die roten Lichter drehten ihre Bahnen aus den Spitzen der Krallen zentrierten sich die Laser im Zentrum und bildeten die blausilberne Lichtkugel die dann explosionsartig expandiert. Wieder war da, die zwei Meter große, Silber schimmernde Kugel. Diesmal bekamen sie die Aktivierung mit. Beim ersten Mal waren sie zu erschrocken um es zu realisieren.
An anderer Stelle im Labyrinth zeigte Joe gerade die Funktionsweise des Detektors Hernando. Peter war der Meinung, dass jeder der Anwesenden alles können muss, falls mal etwas passieren sollte. Hernando versuchte sich gerade mit dem Gerät als er zwei neue Lebenszeichen auf dem Bildschirm entdeckte. Mit seinem spanischen Akzent rief er nach Joe der kurz in der Küche war.
»Immer mit der Ruhe, Hernando. Was ist denn so dringend?«
Fragte Joe Hernando, als er zurückkam.
»Da waren zwei neue Punkte.«
Hielt Hernando Joe das Gerät vor die Nase. Joe konnte aber nur noch einen Punkt sehen der kurz darauf auch verschwand. Joe ging in die Küche zurück wo Dean und Peter sich gerade unterhielten. Mit den Worten:
»Hey. Kommt mit. Wir haben eventuell Besuch.«
Forderte er sie auf ihm zu folgen. Zu viert suchten sie ihren Weg durch die Gänge, Joe mit dem Detektor vorne weg, auf der Suche nach dem Raum in dem die Lebenszeichen waren. Dort fanden sie ein aktives Portal. Dean checkte den Bildschirm um zu sehen zu welcher Welt das Portal führte.
»Sieht angenehm aus. Tropisch. Dicht bewachsen.«
Schlussfolgerte Dean aus den Bildern. Sie reihten sich vor dem aktiven Portal auf. Dean meine, dass sie nachsehen müssten wer oder was das war. Peter und Joe stimmten ihm zu wurden aber von Hernando unterbrochen.
»Was soll das? Ist doch egal was es war. Schaltet es einfach ab.«
»Das können wir nicht. Wir müssen wissen wer hier war und wie der Jenige her kam. Nicht das, dass noch öfters passiert und wir richtig ungemütliche Gäste bekommen.«
»Noch ungemütlicher als unser spanischer Teddy hier?«
Unterbrach Joe Peter. Hernando knurrte nur. Peter wies die anderen an durch zu gehen und herauszufinden was los ist. Er selbst wollte zurück zum Lager und Ausrüstung holen. Hernando, Joe und Dean traten durch die Pforte und fanden sich am Rand eines Urwaldes wieder. Vor ihnen lag eine weite Steppe mit üppigem saftigem Gras. Hinter ihnen ein dichter Wald .
Dean schlug vor am Wald entlang zu gehen. Joe war seiner Meinung. Hernando knurrte nur. Denn es war eh keiner hier. Joe versuchte die Stimmung du entspannen und meine:
»Hier hat schon lang keiner mehr den Rasen gemäht.«
»Na hoffentlich gibt’s hier keine Zecken.«
Fügte Dean an und bemerkte wie Hernando ruhiger wurde der sein schmunzeln unterdrückte nur um nicht schwach zu erscheinen. Wie sie so am Wald entlang liefen bemerkten sie nicht wie sie von etwas aus dem Wald beobachtet wurden. Eine ein Meter große Echse auf zwei Beinen pirschte sich an sie heran. Einem Raptor nicht unähnlich. Doch mit fünf messerscharfen Krallen an jeder Hand. Hernando hörte etwas und forderte die Gruppe auf still zu sein. Er brüllte gerade noch »Lauft! « als das hohe Gras wackelte und sich etwas auf sie zu bewegte. Sie rannten zum nächst größeren Baum und kletterten darauf. Zuerst Hernando und Dean. Joe schaffte es gerade noch rechtzeitig als die scharfen Krallen nach ihm schnappten. Er wurde von Hernando und Dean hochgezogen. Die raptorenähnlichen Geschöpfe versammelten sich am Fusse des Baumes und sprangen mit gurgelnden Gekläffe den Stamm hoch. Doch schafften sie es nicht auf den Baum. So saßen die drei auf den Ästen und beobachteten die Raptoren.
»Was sind das für kleine Mistviecher?«
Brüllte Joe und warf einen Stock nach ihnen. Dean sah sich die Umgebung an um einen Fluchtweg zu entdecken.
»Keine Ahnung. Aber es sieht nicht gut aus für uns. Hoffen wir mal, dass sie es nicht hier hoch schaffen.«
Antwortete er Joe. Hernando brummte die Kreaturen nur an. Er holte etwas aus seiner Weste. Dean wollte wissen was das sei. Doch Hernando war es nach unten und knurrte:
»Haltet euch fest.«
Es gab eine kleine Explosion die einen Raptor tötete und die anderen verscheuchte. Die drei sprangen vom Baum und Dean schnappte sich Hernando an der Weste.
»Bist du total bescheuert?! So eine Scheiße hat uns auch hier her gebracht.«
Dean schaute Hernando in das vernarbte Gesicht und schloss mit seinem Leben ab. So furchteinflößend er auch aussah, doch Dean konnte das nicht gut heißen. Wer weiß was das in dieser Umgebung auslöste.
»Irgendwas mussten wir doch tun. Sonst würden wir ewig da oben sitzen.«
Stieß Hernando Dean von sich weg. Joe wollte zwischen die beiden gehen:
»Jungs! Hört auf. Last uns lieber zusehen das wir von hier verschwinden.«
Dean richtete seine Kleidung und widersprach Joe:
»Nein. Ich hab auf einem Baum einige hundert Meter dort hinten etwas gesehen.«
Zeigte in Richtung Portal und sprach weiter:
»Warum hatte er eine Granate bei sich. Ich dachte wir hätten ihn durchsucht?«
Joe zuckte nur mit den Schultern. Hernando ging in diese Richtung und behauptete das er sie genommen hat nach dem er frei war. Dean folgte ihm und wollte ihn darüber aufklären, dass er so etwas nie mehr tun sollte. Hernando drehte sich um und stellte sich vor Dean.
»Keine Sorge. Noch braucht ihr vor mir nichts zu befürchten.«
»Das sehe ich anders.«
Stellte Dean sich ihm entgegen. Hernando war gut einen Kopf größer als Dean. Er hätte keine Chance gegen ihn. Doch er machte sich sorgen darüber wie Hernando zu ihnen stand. Der versuchte Dean klar zu machen, dass er nichts davon hätte sich gegen die Gruppe zu stellen. Auch wenn er ein Rebell war, war ihm die Bedeutung einer gut funktionierenden Gruppe klar. Sich würde er jeder Zeit sein Leben den anderen vorziehen. Dean gefiel das nicht und wollte zum Gegenschlag ausholen.
»Okay Ladys. Weiter geht's. Bleibt schön dicht zusammen. Wir sind hier nicht in Minnesota.«
Ging Joe an ihnen vorbei. Das irritierte die beiden so sehr das sie den Faden verloren und sich ihre Situation wieder bewusst wurden. Dean ging vorweg und führte das Team in Richtung des Baumes, auf dem er was gesehen hatte. Hernando schnaubte nur kurz und folgte den beiden.
Nach einigen hundert Metern schaute Dean in die Bäume.
»Hier irgendwo war es. Ich habe gesehen wie jemand hier auf den Bäumen saß.«
Hernando schaute sich ebenfalls um und meinte, ganz in der Nähe des Portals zu sein.
»Dort! Da hinten auf dem Baum.«
Zeigte Dean auf die zwei Mädchen die er entdeckt hatte. Sie saßen zu zweit auf einem Ast und hielten sich an einander fest. Die Raptoren waren durch den Knall der Granate verscheucht. Doch konnten sie jeder Zeit zurückkehren. Die Männer waren unter dem Baum angekommen und riefen den Mädchen zu. Da bebte die Erde. Ganz kurz. Und dann noch mal. Joe und Hernando suchten die Quelle der Erschütterung in der Umgebung. Dean ging zu dem Baum um den Mädchen herunter zu helfen.
»Kommt! Schnell. Wir müssen hier weg.«
Forderte Dean sie auf den Baum zu verlassen. Dabei sahen die Mädchen riesige Beine die in den Himmel ragten. Es waren 6 Beine eines Tieres, das so groß war das es in den Wolken verschwand. Sandra fing an zu schreien. Hernando und Joe eilten zu dem Baum und halfen Dean. Hernando verlangte von Sandra den Mund zu halten. Als Melissa und Sandra wieder am Boden waren versteckten sich die fünf in einem Gebüsch in der Nähe.
»Was ist das? Und was ist wen die anderen Dinger zurückkommen?«
Stotterte Sandra. Dean ermutigte sie, sich zu beruhigen:
»Ich denke nicht, dass die kommen solange das Ding da ist. Wer seid ihr? Wir haben im Labyrinth nur zwei Lebenszeichen gesehen die dann wieder verschwanden.«
»Ja... erst waren wir da…, dann waren wir hier...«
Stotterte Sandra weiter. Melissa unterbrach sie:
“Ich bin Melissa und das ist meine Freundin Sandra.«
Dean wollte sich und seine Freunde auch vorstellen, Hernando drängte aber zum Portal zurück zu kehren.
»Die Kennenlernrunde sollte wir auf später verschieben.«
»Hernando hat Recht. Folgt uns. Wir klären das im Labyrinth.«
Sagte Dean und ging vor. Hernando folgte ihm. Joe ließ Melissa und Sandra den Vortritt und bildete das Schlusslicht. Sie konnten das Portal vom weitem schon sehen. Aber es war inaktiv. Dean suchte vergeblich eine Konsole.
»Leute! Wir haben ein Problem! «
Und hielt das Kabel in der Hand an dem die Konsole mal angeschlossen war.
»Eins! Da kommen noch einige auf uns zu!«
Korrigierte Joe Dean. Melissa meinte aber das es doch gut sei, dass das riesen Vieh verschwindet. Joe klärte sie auf:
»Die Explosion hat die Raptoren verscheucht und das große Ding angelockt. Anscheinend sind die kleinen Freddy Krüger Verschnitte nicht gerne in der Nähe des großen Tieres. Da sich das wieder entfernt, bekommen wir Gesellschaft.«
Mit diesen Worten zeigte er in die Ferne wo das Gras wackelte, weil sich etwas hindurch bewegte. Dean versuchte das Portal wieder in Gang zu bekommen. Doch ohne Konsole ging das schlecht. Indes war Jackson auf dem Weg zum Portal. Er dachte alles zu haben was sie gebrauchen könnten. Er bemerkte dass das Portal abgeschaltet war. Er legte die Sachen ab, ging zur Konsole und aktivierte es. Auf der anderen Seite machte sich Erleichterung in den Gesichtern breit den die Raptoren kamen immer näher. Peter wollte sich gerade die Sachen wieder schnappen um durch zu gehen, da ging es wieder aus.
»Was machst du Dean?«
Brüllte Joe der sich mittlerweile mit einem Stamm bewaffnet hatte.
»Ich mach gar nichts. Kann ich von hier aus auch nicht. Das Ding ist komplett im Eimer. Jackson macht irgendwas auf der anderen Seite.«
Peter entdeckte da auch den Übeltäter. Ein kleiner Primat hatte sich auf die Konsole gesetzt und spielte mit den Knöpfen. Jackson versuchte ihn zu fangen. Was ihm aber nicht gelang. Der kleine Affe flüchtete an die Decke des Raumes.
Im Dschungel kamen die Fleischfresser immer näher. Alle rückten näher an das Portal und machten sich bereit, die scharfen Krallen abzuwehren. Doch es waren viel zu viele. Ein Raptor griff nach Sandras Bein die sich an Melissa fest klammerte. Die Krallen hinterließen tiefe Schnittwunden in Sandras Bein, die laut auf schrie. Hernando versetzte dem Raptor einen Schlag mit einem Stock. Die anderen Tiere gingen jeden Moment zum Angriff über, da öffnete sich das Tor.
»Schnell! Es ist offen. Geht durch und gleich auf dem Gang wenn ihr drüben seid.«
Brüllte Dean und lenkte die Raptoren ab. Joe und Melissa halfen Sandra beim Laufen. Dicht gefolgt von Hernando. Im Portalraum wartete Peter, der die Jagd nach dem Affen aufgegeben hatte. Hernando schickte alles auf den Gang als er durch kam. Dean war direkt hinter ihm gefolgt von einer ganzen Horde hungriger Raptoren. Er sprang in den Gang und schloss die Tür. Kurz darauf hörte man wie die Raptoren gegen die Tür sprangen. Dean lehnte an der verschlossenen Tür und schnaufte völlig außer Atem:
»Oh man, das war knapp. Vor allem für Sandra. Bringt sie zum Lager.«
Bat er Joe und Melissa und stützte sich an der Tür ab um aufzustehen. Er bekam Hilfe von Hernando. Dean bedankte sich bei ihm und wandte sich Peter zu.
»Was war den los hier?«
Fragte er Peter während die Raptoren noch gegen die Tür polterten.
»Ach, so ein kleiner Affe kam durchs Portal und deaktivierte es dauernd. Ich habe es nicht geschafft ihn zu fangen.«
»Na egal. Der dürfte mittlerweile Gulasch sein.«
Legte Dean seine Hand auf Peters Schulter und blickte zum verschlossenen Portalraum. Peter befürwortete Dean's Aussage und half ihm zum Lager. Dort hat Joe angefangen Sandras Bein zu versorgen. Sandra lag auf einem Bett und Melissa saß neben ihr. Hernando lehnte an einer Wand und fragte in den Raum:
»Also? Wer seit ihr und wo kommt ihr her?«
»Ganz ruhig Chewie. Lass die Mädels mal verschnaufen. So was erlebt man ja nicht jeden Tag.«
Sagte Dean als er mit Jackson den Raum betrat.
»Wir stellen uns erst mal vor. Ich bin Dean. Das ist Dr. Peter Jackson und der große finstere Kerl ist Hernando.«
In diesem Zuge bedankte sich Sandra bei Hernando, der ihr ja mit dem Schlag des Stocks auf den Raptor geholfen hatte.
»Und die Krankenschwester an deinem Bein heißt Joe.«
Fuhr Dean fort. An Joe's blick erkannte man das diese Bezeichnung ihm nicht gefiel, aber er viel zu sehr auf Sandras Bein konzentriert war, um sich deswegen aufzuregen.
»Dein Bein wird wieder. Aber die Hose ist, fürchte ich, hin.«
Ging Joe auf das Mädchen ein, die auf dem Bett lag und alles andere als an eine kaputte Hose dachte. Jedoch sollte das in Zukunft ein Problem werden da es keinen Ersatz gab. Melissa hielt Sandras Hand und fing an zu erzählen:
»Wir waren in ihrem Keller und haben dort einen versteckten Raum gefunden und so ein komisches Gerät. Da sind wir ausversehen durch gegangen.«
»Wie? Wo ist das Portal. Also wo kamt ihr raus?«
Wollte Dean von ihr wissen. Doch Melissa wusste es nicht mehr. Mittlerweile waren sie zu weit Weg und sie hatte sich auch nicht gemerkt wo sie lang gelaufen waren. Auf die Frage warum Dean das wissen wollte antwortete er:
»Damit könnten wir zurückkommen Den wir sind schon eine Weile hier. Unser Portal wurde zerstört.«
Dabei versuchte er nicht zu Hernando rüber zu gucken und setzte sich auf ein anderes Bett.
»Mit unserem, wie nanntest du es? Portal? Würde es auch nicht gehen. Ich hab es beim Durchgehen kaputt gemacht.«
Man sah Dean's Enttäuschung. Doch bevor er was sagen konnte blinkte sich Peter mit ein der an der Tür stand:
»Wo kommt ihr her?«
Die Frage war berechtigt, was auch Dean erkannte. Den bis jetzt dachten sie in einem riesigen unterirdischen Mayatempel zu sein.
»Wir waren im Keller meiner Oma.«
Antwortete Sandra schmerzverzerrt, weil Joe ihr einen Verband aufs Bein drückte.
»Und das ist wo? Den wir waren in Bolivien.«
Wollte Dean wissen.
»In Kahl am Main, bei Hanau.«
Kam aus Melissa. Dr. Jackson stellte daraufhin eine Hypothese auf:
»Okay. Also wenn wir in Bolivien waren und ihr aus Deutschland kommt, was irgendwo klar ist, den wir können uns ja verstehen, denke ich nicht das wir noch auf der Erde sind.«
Er wurde von allen entsetzt angeguckt.
»Ist doch logisch. Keine der Portale durch die wir gegangen sind führten zur Erde. Und von den Kwasianern wissen wir, dass wir nicht in unserem Sonnensystem waren. Ich denke das hier ist ein Konferenzpunkt dieser Portale. Irgendwo im All. Interessant ist nur warum es zwei Portale auf der Erde gab? Oder gibt.«
Über diese Spekulation mussten alle Anwesenden erstmal nachdenken. Es wäre verheerend nicht mehr auf der Erde zu sein. Denn das würde bedeuten, dass sie nur über ein Portal zurückkommen würden. Bis jetzt hatten sie die Hoffnung über einen Ausgang zurück zu kommen. Nur jetzt müssen sie alle Portale erkunden um einen Weg zurück zu finden. Was Dean aber auch brennend interessierte ist, warum er und Joe aus Hanau kamen und Melissa und Sandra aus fast derselben Ecke. Irgendwas musste sie hier her geführt haben. Die kleine Gemeinschaft senierte noch eine ganze Weile über die Situation. Allgemein war es keine gute. Allerdings freuten sich die Männer über die weibliche Gesellschaft. Dean kümmerte sich um Melissa. Joe um Sandra. Peter überlegte und der Rebell schaute dem Ganzen mit zu. So verbrachten sie den restlichen Abend bevor es am nächsten Tag wieder auf die Suche nach einem weg nach Hause ging.
Hernando kam grade von einem Planeten zurück auf dem er was zu Essen gefunden hatte. Er brachte es zu Melissa in die Küche. Die bereitete gerade das Abendessen zu. Sandra war im Schlafbereich und machte da gerade Ordnung. Sie wollte sich dann zu Melissa in die Küche setzten. Sie wusste das Hernando, nach dem er die Zutaten abgegeben hatte gleich wieder ging. Das nutzten Sandra und Melissa um sich ungestört zu unterhalten. Hernando war oft mit Joe unterwegs, der das Labyrinth kartographierte. Peter und Dean kümmerten sich um die Technik und die Organisation. Zum Beispiel hatten die Mädchen vor einer Woche ein eigenes Schlafzimmer bekommen. Sandra nähte aus Stoffteilen die zum einen von den Kwasianer stammten und zum anderen von Pflanzenteilen die Hernando mitbrachte eine Hose. Denn sie wollte nicht nochmal einige Tage ohne rum laufen müssen. Der Raptor hatte ihre andere ja total zerfetzt. Daraus ist jetzt eine kurze Hose geworden.
»Wie klappt es? Ist sie bald fertig?«
Fragte Melissa Sandra und hob einen Topf vom Herd.
»Ja, so gut es hiermit halt geht. Der Tragekomfort wird auch nicht der Hammer, aber zumindest haben wir Ersatz.«
So machte sie ihren nächsten Stich mit der provisorischen Nadel. In den Momenten, kurz vorm Essen, hatten die zwei Zeit Frauendinge zu besprechen. Sandra fühlte sich ganz wohl. Nur Melissa fühlte sich sehr verloren. Der einzige dem sie etwas näher gekommen ist, ist Dean. Vor den anderen hatte sie immer noch Angst. Ihr gefiel es das Dean immer mal wieder fragte ob Hernando wieder dieses Hasenschwein gefangen hat, was es in letzter Zeit oft zu essen gab. Hasenschwein deshalb weil es halt wirklich so aussah. Ein Hase mit dem Kopf eines kleinen Schweines. Sandra versuchte sie immer aufzubauen. Doch auch ihr rollten hin und wieder Tränen über die Wangen. Sie hatten oft das Gefühl den Männern ausgeliefert zu sein. Peter versuchte ihnen jeden Abend das Gefühl zu geben beschützt zu sein. So hat sich in der Gemeinschaft eine Ordnung etabliert. Jeder wurde gebraucht. Deswegen verhielt sich jeder dem anderen gegenüber zivilisiert. Die Mädchen tratschten weiter in der Küche und Joe zog größere Bahnen mit seinem Detektor. Jeden Tag besuchten alle ein bis zwei neue Portale in der Hoffnung durch das letzte nach Hause zu kommen. Die Mädchen gingen aber nur wenn die Welten sicher waren. Die meisten waren unbewohnt. Ein paar Mal trafen sie auf intelligentes Leben. Wenn man Menschenähnliche Wesen die in Höhlen wohnen so nennen kann. Auf jemanden wie die Kwasianer sind sie nicht mehr gestoßen. Hernando war oft mit Joe unterwegs. Zusammen erkundeten sie das Labyrinth.
»Und wieder einen Gang weiter. Jetzt geht's da vorne nach rechts.«
Sprach Joe mehr mit sich selbst als mit Hernando.
»Was ist mit links. Da waren wir dich auch noch nicht.«
Fragte Hernando Joe. Der meinte dass sie da vorgestern schon gewesen sind. Nur kamen sie heute von der anderen Seite. Hernando wollte Joe gerade an das Essen erinnern, da erschien auf dem Bildschirm des Detektors ein Raum, der anders zu sein schien wie die anderen.
»Wow! Was ist das denn?«
Staunte Joe als er in den nächsten Gang einbog. Plötzlich wurde Joe ganz schwindlig und er fiel fast zu Boden. Hernando konnte ihn noch halten und bemerkte ebenfalls das etwas nicht stimmte. Sie wunderten sich schon seit einer Weile, warum an manchen Stellen das Licht flackerte. Sie dachten dass das Labyrinth einfach alt währe. Hernando trug Joe mit Mühe zum Lager zurück, wo es besser wurde. Die Mädchen bemerkten das.
»Was ist mit Joe?«
Wollte Sandra wissen.
»Ich weiß es nicht. Wir wollten grad in den nächsten Gang abbiegen da wurde uns schwindlig und wir konnten schlecht Atmen. Joe hatte gerade einen interessanten Raum gefunden.«
Peter kam mit Dean in die Küche und unterbrach damit Hernando. Er wüsste was das Problem ist. Zumindest glaubte er es zu wissen.
»Wir müssen auf einen anderen Planeten. Hier können wir nicht mehr länger bleiben. Ich hab da eine Befürchtung. «
Sagte Jackson beim Betreten der Küche. Er hatte Hernando gehört was seine Befürchtungen verstärkte. Melissa verteilte das Essen auf dem Tisch. Als Dean kam setzten sich alle. Doch ans Essen konnte keiner denken, denn was Peter berichtete, verschlug so manchem den Appetit. Außer Dean, der konnte immer essen.
»Der Sauerstoff geht uns aus. Ich denke allen ist aufgefallen, dass es in letzter Zeit muffiger geworden ist und an manchen Stellen das Atmen schwer fällt.«
Erklärte Peter. Joe der auf Hernando's Hilfe nicht mehr angewiesen war setze sich als letztes an den Tisch.
»Aber wie kann das sein? Wir sind doch schon eine ganze Weile hier?«
Wunderte sich Joe und wartete wie alle anderen auf eine Erklärung von Peter. Dean kam ihm aber zuvor als er sich noch was zu essen nahm:
»Die Portale!«
Schmatzte er.
»Durch die Portale strömt immer wieder Sauerstoff nach. Deswegen ist es hier auch immer wieder besser als da wo wir keines geöffnet haben.«
Peter stimmte ihm zu. Wenn auch nicht darüber erfreut das ihm die Show gestohlen wurde. Übel nahm er es ihm aber nicht und fuhr fort:
»Richtig Dean. Das hast du gut erkannt.«
Lobte er Dean der nur mit essen im Mund grinste.
»Wenn wir hier weg gehen finden wir aber nicht den Weg zurück «
Schimpfte Hernando und ließ seinen Arm auf den Tisch fallen. Das war Peter bewusst, so wie allen anderen auch. Nur hatten sie keine andere Wahl. Sie diskutierten darüber auf welchem Planeten sie sich nieder lassen wollten. Den ganzen Abend wurde darüber gesprochen. Letzte Woche hatten sie einen Portalraum gefunden in dem Skelette lagen. Überreste von Menschen aus dem alten Ägypten. Die Kleidung, die sie trugen und die Dinge die sie dabei hatten, ließen Peter darauf schließen, dass es Ägypter waren. Sie hofften durch das Portal in Kairo raus zu kommen. Doch stattdessen landeten sie in einer Kammer voller Schätze. Ohne Türen oder Fenster. Dr. Jackson vermutete, dass die alten Ägypter auf ein Portal gestoßen sind und es als Grabbeigabe in irgendeine Pyramide gebracht haben. Sie waren auf der Erde, nur konnten sie nicht aus der Kammer raus. Hernando weiß davon nichts. Er würde wahrscheinlich die ganze Kammer ein reisen.
»Nun gut. Dann steht unsere neue Heimat fest. Morgen früh brechen wir auf. Wir müssen alles mitnehmen was wir noch gebrauchen können.«
Schloss Peter die Diskussion ab. Joe warf aber noch ein, dass der ungewöhnliche Raum ihnen auch helfen könnte. Doch das interessierte keinen.
»Jetzt im ernst. Dieser Raum könnte die Lösung sein.«
»Lass gut sein, Bro.«
Wurde Joe von Dean abgewürgt. Der hielt ihm aber den Detektor hin und meine:
»Nein Bro. Guck selbst.«
Und tatsächlich sah dieser Raum war anders. Viel technischer als andere Räume. Die meisten waren schon aufgestanden. Peter sagte beim Gehen:
»Ok. Dann guckt ihr zwei euch morgen diesen Raum an bevor ihr durchs Portal geht.«
»Wer hat denn eigentlich dich zum Boss ernannt?«
Fragte sich Dean worauf Joe nur antwortete:
»Niemand denk ich.«
So ging jeder zu seinem Bett und begab sich zur Nachtruhe. Dean sah wie Melissa und Sandra sich an den Händen haltend in ihr Schlafzimmer gingen.
»Gott ist das gemein.«
Peter wünschte darauf hin Dean eine gute Nacht und ging in sein Bett. Dean wüsste zu gern was die beiden jetzt taten. Er stellte sich alles Mögliche vor. Doch in Wirklichkeit schliefen sie einfach nur.
Am nächsten Morgen konnte sich Dean das Grinsen nicht verkneifen als Sandra und Melissa in die Küche kamen. Er war als erstes da. Kurz darauf kamen auch alle anderen. Sandra fragte ihn warum er so grinst. Er meinte nur:
»Ach nur so. Wie habt ihr geschlafen?«
Den Unterton erkannte Melissa und antwortete:
»Nicht so wie du denkst! Stimmt’s Schatz?«
Und gab Sandra einen Kuss. Das fand Dean sehr gemein. Peter ging aber dazwischen und verlangte von Dean und Joe den Raum aufzusuchen den sie gestern entdeckt hatten. Er ging zu Melissa und Sandra und flüsterte ihnen zu:
»Seit ihr verrückt. Ihr könnt so eine Show hier nicht abziehen. Die Jungs und damit meine ich mich eingeschlossen haben schon genug Probleme uns zurück zu halten und da machen es zwei wie ihr die sich küssen nicht besser.«
Jetzt schämten sie sich und gingen in ihr Zimmer um sich fertig zu machen. Peter lehnte sich auf den Tisch und überlegte wie man weiterhin Ordnung in der Gruppe halten könnte. Hernando kam in die Küche und bemerkte Peters Verzweiflung.
»Was hast du für Probleme Amigo?«
Hernando war der zweitälteste. Er war vielleicht nicht die vertrauenswürdigste Quelle um Rat zu suchen, aber er tat es trotzdem:
»Was hältst du von den zwei Mädchen? «
»Es sind zwei süße Chikas. Scheinen nette Mädchen zu sein.«
War Hernando's Meinung. Das war aber nicht was Peter wissen wollte und bohrte weiter:
»Schon klar. Aber würdest du sie, na du weißt schon...«
Hernando schlug auf den Tisch und beugte sich zu Peter vor.
»Ich hab viel fragwürdige Dinge getan in meinem Leben, aber ich habe Ehre. Die Mädchen könnten beide meine Töchter sein. Ich habe noch nie Frauen und Kinder verletzt. Werde auch hier nicht damit anfangen.«
»Da bin ich froh. Ich wollte dich nicht beleidigen. Ich mach mir nur Sorgen um die zwei. Sie sind so jung und attraktiv.«
Wisch Peter zurück und beruhigte Hernando. Weiter sagte er:
»Kannst du auf die beiden ein bisschen aufpassen. Geh mit ihnen schon mal durch das Portal. Ich rede mit den Jungs. Die Luft wird immer schlechter.«
Hernando benickte es nur und verließ lachend die Küche mit den Worten:
»Es sind außerdem keine Latinas. Ich brauch Frauen mit ordentlichen Ärschen. An denen ist dich nichts dran. Nur Haut und Knochen.«
Peter ließ den Kopf fallen. Sowohl aus Erleichterung als auch vor Verwunderung. Das war das erste Mal das Hernando lachte. Er machte sich auf die Suche nach Joe und Dean. Die beiden hatten den kuriosen Raum schon erreicht. Und wie Joe es vermutete waren die komischen Strukturen auf dem Detektor Konsolen und sowas wie Schaltschänke. Als sie den Raum betraten ging das Licht an und einige Konsolen fingen an aufzuleuchten. Die Konsolen und Schränke hatten dieselbe Textur wie die Wände, nur glatt. Die Kanten waren abgerundet und alles war durch geordnete Kabelbündel miteinander verbunden. Auch diese Kabel glichen wie Ranken. Hier und da teilten sie sich auch auf und versorgten unterschiedliche Teile. Die Bildschirme auf den Konsolen sahen aus wie als wären sie heraus gewachsen. Der Rand glich einer Narbe. Joe sah sich im Raum um und Dean ging zur größten Konsole. Überall war alles mit fremdartigen Symbolen beschriftet. Auch aus der Anzeige auf dem Bildschirm wurde er nicht schlau.
»Ich glaube dazu brauchen wir Dr. Jackson. Vielleicht kann er das entziffern.«
»Das werden wir gleich wissen.«
Trat Jackson in den Raum. Er ging zu Dean und schaute sich den Bildschirm an.
»Das hier muss eine Art Kontrollraum sein.«
Vermutete Peter. Dean schloss daraus dass Peter die Zeichen lesen könnte. Doch der meinte:
»Das sind Symbole die mit einer alten Mayasprache verwandt sind. Ein sehr seltener Dialekt. Aber dennoch komplett anders. Das hier bedeutet in anderer Form weiter. Aber sicher bin ich mir nicht.«
Dean berührte das Symbol und die Anzeige veränderte sich. Dean berührte das Symbol daneben und die Anzeige sah wider aus wie vorher.
»Ok. Das ist ein Touchscreen. Und anscheinend bedeuten die zwei Symbole «vor» und «zurück». Kannst du das übersetzten?«
Fragte Dean Peter. Aber ohne Kontext wüsste er nicht wie er das übersetzen soll. Und es würde vermutlich Wochen dauern, um aus dem ganzen schlau zu werden. Und sie müssten ja gehen um nicht zu ersticken.
»Ich werde es versuchen. Aber jetzt müssen wir erst mal zu dem Planeten.«
Bat Peter die beiden ihm zu folgen.
»Und wegen der Mädchen. Ihr könnt euch zurück halten?«
Joe behauptete direkt:
»Wir sind Gentleman. Wir würden nie etwas tun was unmoralisch währe. Obwohl Sandra schon echt heiß ist. Aber auch zu jung.«
»Jaja. Unser Moralapostel. Aber ich werde auch nichts tun was die zwei nicht wollen«
Kritisierte Dean Joe. Der gab Dean einen Klaps auf den Hinterkopf für diese Aussage. Und verließ wortlos den Raum. In dem Moment fing eine rote Fläche an einem anderen Terminal an zu blinken und eine Sirene fiepte im selben Takt. Dean sah sich mit Peter diese Konsole an.
»Was steht da Doktor? «
Fragte er Peter. Der erkannte nur ein Symbol und meinte bestürzt:
»Das ist nicht gut. So überhaupt nicht gut.«
»Das hätte ich auch sagen können nach dem Geräusch zu urteilen.«
Drehte sich Joe um. In dem Moment schleppte sich Hernando zur Tür rein.
»Leute! Wir haben ein Problem. Keines der Portale funktioniert noch.«
Hernando wollte die Mädchen gerade auf den Planeten bringen da ging das Portal aus und ließ sich auch nicht mehr einschalten. Peter übersetzte das Blinklicht als Energie. Zumindest war es die einzige Möglichkeit was es bedeuten könnte.
»Also geht dem ganzen Laden hier die Energie aus? Das erklärt die schlechte Luft und das flackern der Lichter.«
Analysierte Dean die Situation. Links der leuchtenden Fläche zeigte ein Bildschirm so etwas wie einen Schaltplan. Ein Bereich blinkte auch rot. Dean und Jackson interpretierten die Schaltung so, dass so etwas wie ein Generator ausgefallen sein müsste. Und die Hauptleitung führt in eines dieser Schaltschänke.
»Haben wir von den Kwasianern nicht einige Aggregate bekommen? Können wir die nicht dort dazwischen schalten?«
Fragte Peter Dean und zeigte auf eine Stelle auf dem Plan.
»Das könnte gehen. Nur wo ist das?«
Überlegte Dean und berührte den Bildschirm an der Stelle. In dem Moment leuchtete ein Schaltschrank auf. Also der ganze Schrank leuchtete von innen auf.
»Ich würde sagen dort. Hernando? Holst du bitte...«
Doch Hernando war nicht da. Er hat vermutlich die Unterhaltung mit bekommen und war unterwegs die Aggregate zu holen. Das Atmen fiel immer schwerer. Dean öffnete den besagten Schrank was ganz schön eklig war. Denn beim Öffnen zog die Tür Fäden. Und alles fühlte sich so glitschig an. Da rollte Hernando auch schon mit den Aggregaten rein, brach aber kurz darauf zusammen. Auch Dean schaffte es nur noch die Kabel zu nehmen. Er wüsste auch nicht wo genau er sie anschließend sollte und ob es überhaupt kompatible ist. Mittlerweile waren alle vier bewusstlos und lagen am Boden des Kontrollraums. Melissa und Sandra ging es auch nicht besser. Sandra lag vor dem Portal und Melissa versuchte sich zur Tür zu robben um zu sehen, wo denn alle bleiben. Im Gang blieb sie liegen. Sie sah einen hellen Blitz und hörte so etwas wie ein Rauschen. Sie dachte, dass es das jetzt gewesen sei. Da sah sie einen Schatten. Jemand war bei ihr. Sie konnte aber niemanden sehen. Da tauchte eine Frau vor ihr auf. Melissa konnte nicht sehen wer es war. Sie sah alles verschwommen und es war auch zu dunkel. Auf einmal stand eine Flasche vor ihr mit einem Mundstück dran. An der Flasche war ein Zettel auf dem stand: «Atme». Sie nahm die Flasche in den Mund und drückte drauf. Endlich konnte sie Luft bekommen. Dann waren da wieder dieses Licht und das Rauschen. Sie rief hallo. Doch niemand antwortete. Auf dem Boden lag ein Blatt Papier. Darauf stand: «Anschlussinstruktionen für externe Fremdgeneratoren». Mit einem Schaltplan darauf gezeichnet und handschriftlichen Bezeichnungen. Damit konnte sie nichts anfangen. Sie musste zu Dean. Doch zuerst sollte ihre Freundin etwas Luft bekommen. Zusammen suchten die beiden den Kontrollraum. Sandra war immer noch benommen. Aber Melissa fand den Raum auch so. Die meisten Lichter waren ausgefallen. Und die, die noch an waren flackerten heftig Sie setzte Sandra ab die nach der Flasche gereifte. Doch die war jetzt für Dean bestimmt. Sie drückte die Flasche an seinen Mund wie zuvor bei Sandra. Langsam kam er zu sich. Sie drückte ihm gerade noch den Zettel in die Hand und klappte dann auch wieder weg. Dean erkannte was auf dem Zettel stand und führte die Anweisungen aus. In dem Schrank verliefen die Kabel wie Arterien durch eine gelartige Masse. War nicht angenehm da rein zu greifen um die Schaltungen durchzuführen. Mit dem Einschalten der Aggregate ging überall das Licht wieder an und die Luft wurde klarer und frischer. Dean wehte eine frische Brise um die Nase was ihn dazu brachte die Flasche zur Seite zu nehmen. Er benutzte sie um den anderen im Raum zu helfen. Nach dem wieder alle einigermaßen standen drückte er Joe die Flasche in die Hand und bat ihn darum nach Sandra zu sehen. Dean Half Melissa und wollte wissen was passiert ist:
»Hey. Wieder alles gut? Den anderen auch? Woher hast du diesen Zettel? «
Jeder meldete sich aus seiner Ecke des Raumes und Melissa berichtete:
»Das war total komisch. Ich lag im Gang und bekam keine Luft mehr. Da sah ich ein grelles Licht...«
»Na zum Glück bist du nicht ins Licht gegangen.«
Redete Joe dazwischen und Melissa erzählte weiter:
»Da war dann jemand. Ich glaub eine Frau. Ich konnte aber nichts erkennen. Sie stellte nur diese Flasche vor mich und legte den Zettel hin. Dann war wieder dieses Licht. «
Dean sah sich die Flasche an. Sie war silber mit diesem Mundstück. Keine Beschriftung. Nur dieser Zettel der dran klebte.
»Das ist ein Lebensretter.«
Behauptete Dean und erklärte sich als alle ihn fragend anguckten:
»Na solche Dinger werden häufig im Bergbau benutzt oder an Orten an denen Erstickungsgefahr herrscht. Diese Gasflaschen enthalten Sauerstoff und werden am Körper getragen.«
»Woher weißt du das?«
Wollte Joe von Dean wissen.
»Ach, das kam mal in einer Doku.«
Dean sah sich noch mal die Aggregate an um sicher zu sein, dass alles korrekt funktionierte.
»Zumindest wissen wir jetzt von wo aus dieser Komplex hier gesteuert wird.«
Stellte sich Peter dazu. Zusammen betrachteten sie abschließend die Hauptkonsolle und Dean klopfte ihm auf die Schulter:
»Jep. Ein Lichtblick? «
Damit wollte Dean andeuten, dass ihre Situation immer noch beschissen war. In dem Raum gab es viele interessante Anzeigen. Auf einer war ein Teil des Labyrinths abgebildet. Wie auf dem Detektor. Nur war es egal in welche Richtung man scrollte. Es gab keinen Rand.
Dean war unter einer Konsole verkrochen und versuchte was umzustellen während Peter die Bildschirme beobachtete. Joe kam in den Kontrollraum.
»Hey Bro«
Begrüßte Joe alle Anwesenden.
»Was geht?«
»Ach, wir werden aus dem ganzen hier nicht schlauer als wie wir es gestern entdeckt haben.«
Beschwerte sich Dean. Er kam unter der Konsole hervor und stand auf. Peter versuchte eine Konsole zu entziffern. Doch auch er kam nicht weiter. Ohne Kontext konnte er nur wenige Symbole entschlüsseln.
»Aber ich glaube bei diesen Plänen durch zu blicken. Ich kenne zwar die Bezeichnungen nicht aber ich kann navigieren.«
Behauptete Dean, sich die Hände mit einem Tuch abwischen und ging zum Bildschirm der ca. drei Meter von der Hauptkonsolle entfernt war. Er konnte die Karte, die dieser anzeigte, bewegen und anhand des Detektors bestimmen wo sie waren. Unterschiedlich dicke Linien zeigten schematisch alle Gänge auf. Die Linien waren hellgrün auf dunkelgrünen Grund. Die Schrift hatte eine eher gelbe Farbe. Technische Objekte in diesem Schema schienen bläulich zu sein. Dann gab es da noch rosafarbene Bereiche.
»Wir sind definitiv hier. Und dort scheint etwas interessantes zu sein.«
Kreiste Dean mit seinem Finger über der entsprechenden Stelle die rosa gefärbt war. Joe sah sich das an und wurde von Peter gerufen:
»Joe, hilf mir mal bitte hier drüben«
Joe kam der Bitte nach und sprach seinem Kumpel Mut zu mit einem Klaps auf Dean's Schulter:
»Du schaffst das schon, Homie. «
Peter brauchte jemanden der ihm einige Teile weg hielt. Um übersetzen zu können musste er verstehen wie alles funktionierte. Was nicht einfach war. Die Technik war nicht nur meilenweit voraus, sondern auch sehr fremdartig. Elektrizität wurde nicht nur von Metallen weitergeleitet, sondern auch von Art Schläuchen in denen eine leitfähige Flüssigkeit floss. In der leicht grünen Beleuchtung des Raumes versuchten also Joe und Peter die Technik zu verstehen und Dean analysierte die Karte. Da kam Melissa von der Küche in den Raum und brachte allen etwas zu Essen. Sie stellte es auf eine Konsole und ging zu Dean.
»Hey ihr Ingenieure. Ich hab hier was zu futtern«
Joe sprang auf und ließ alles los.
»Wow, genial. Ich hab Hunger.«
»Verdammt, Joe.«
Fluchte Peter dem dadurch wieder alle Teile vors Gesicht fielen. Melissa erkundigte sich bei Dean nach den Fortschritten. Sie war gerne bei ihm. Immer nur mit Sandra zu reden wird mit der Zeit auch langweilig, auch wenn es ihre beste Freundin war. Und Dean war anders als die anderen. Joe bemerkte die Unterhaltung der beiden und wollte sich mit einklinken. Nicht das er eifersüchtig war. Aber viel Abwechslung gab es nicht, so dass er nicht anders konnte. Er wollte auch mal mit jemandem anderen reden als immer nur mit Joe und Peter. Hernando war nicht sehr gesprächig und Sandra war ihm zu jung.
»Hi Meli. Was geht?«
Doch von ihr kam nichts. Dean bemerkte ihr Unbehagen und bat ihn Dr. Jackson weiter zu helfen. Doch er wollte sich nicht abwimmeln lassen.
»Komm schon, Bro. Entspann doch.«
»Nein, Joe. Du siehst doch dass sie sich unwohl fühlt. Und Jackson braucht deine Hilfe.«
Peter bekam das alles mit und wollte die Situation beruhigen. Doch es war schon zu spät. Melissa war überforderte und bekam Panik. Sie rannte aus dem Raum. Dean wollte ihr nach. Doch Joe meinte sie gehen zu lassen.
»Sie ist in Panik und kann sich verlaufen.«
Sorgte sich Dean der von Joe festgehalten wurde. Der riss sich los und beschuldigte Joe:
»Dank dir ist sie jetzt total durcheinander und außerdem ist sie nach links gelaufen.«
»Aber unser Lager ist rechts«
Sah Peter Dean und Joe an.
»Ja, links haben wir das Labyrinth noch nicht erforscht.«
Bewahrheitete Dean Peters Aussage. Er ging Melissa nach. Die anderen folgten ihm. Dean rief dabei immer wieder nach Melissa, dass sie doch bitte warten solle. Doch das verstörte Mädchen war zu schnell verschwunden. Dean versuchte nachzuvollziehen wo Melissa entlang gegangen sein könnte. Melissa rannte von einem Gang in den anderen. Erst links dann rechts. Es war für sie zu viel gewesen. Nicht nur, dass Joe da war. Auch dass Dean so erregt darüber war machte ihr zu schaffen. Die heile Welt die sie sich versuchte aufzubauen zerbröselte mit einem mal. Und jetzt war sie auch noch in einem Teil des Labyrinths den sie nicht kannte. Dieser Ort war eh schon sehr gruselig. Mit diesen komischen Wänden die aussahen wie Holz aber keines waren. Überall dieser Nebel auf dem Boden. Jetzt war sie auch noch allein. Sie versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. Doch je mehr sie sich konzentrierte, desto klarer wurde ihr das sie sich verlaufen hatte. Die Wände kamen immer näher und sie wollte hier raus. Phobisch öffnete sie einen Portalraum. Ihr war egal wohin es führte, Hauptsache raus hier. Dean blieb stehen und drehte sich um als ihm klar wurde Melissa nicht mehr zu finden.
»Na toll. Gut gemacht Joe. Keine Ahnung wo sie hin ist. Wie sollen wir sie jetzt finden. Wehe ihr passiert was.«
Warnte Dean Joe der von Peter beruhigt wurde. Doch Joe hatte eine Idee. Er holte den Detektor während die anderen Melissa weiter suchten. Er sah ihr Lebenszeichen auf dem Bildschirm. Dann war es verschwunden.
»Ich weiß wo sie ist.«
Rannte Joe zu den anderen. Er zeigte den Detektor und in eine Richtung.
»Da war gerade noch ein Lebenszeichen. «
»In diesem Portal waren wir noch nicht«
Sagte Dean besorgt. Sie begaben sich zu entsprechenden Portal Raum. Sandra, die das Drama mitbekommen hat, begleitete sie. Das Portal war aktiv als sie den Raum beraten, der von dem silbernen Licht geflutet wurde.
»Joe! Dean! Wir suchen Melissa. Sandra. Du wartest hier falls sie zurückkommt.«
Sandra mummelte sich in ihre Strickjacke ein als die anderen durch das Tor gingen und ihre Siluette auf der silbernen Kugel hinterließen.
In eine sehr ungemütliche Welt stolperten die drei. Es war sehr stürmisch. Blitze erfüllten die Atmosphäre ohne dass eine Wolke am Himmel war. Dafür war etwas anders am Himmel zu sehen. Ein Planet zog über ihre Köpfe hinweg.
»Was ist denn hier los?«
Schrie Joe und verharrte in einer geduckten Haltung. Die anderen Taten es ihm gleich. Peter versuchte ihm zu antworten:
»Ich bin zwar kein Astronom. Aber ich denke dass dieser Planet mit dem hier zusammen stoßen wird.«
Dabei zeigte er erst nach oben und dann auf den Boden.
»Kann sein das der Planet da oben seine Umlaufbahn verlassen hat. Oder auch der auf dem wir uns befinden. «
Vervollständigt Peter seine Vermutung.
»Und warum sind wir dann noch nicht tot?«
Fragte Dean. Da war der Planet am Himmel schon weiter gezogen und erreichte den Horizont.
»Kann sein das die beiden Planeten sich zunächst umkreisen bevor sie aufeinander prallen. Wie gesagt. Ich bin kein Physiker. Aber viel Zeit werden wir nicht mehr haben. Wir sollten so schnell es geht Melissa finden. Zeigt der Detektor was an?«
Joe sah auf den Detektor, dessen Anzeige von Störungen beeinflusst war.
»Ja. Aber nur schlecht. Ich verliere immer wieder das Signal. Aber ich denke sie müsste irgendwo da hinten auf diesem Gebirge sein.«
Joe versuchte den Detektor mit leichten Schlägen am Laufen zu halten. Sie waren auf einem Plateau an das ein Gebirgspfad grenzte. Von den steilen Felswänden kullerte Geröll nach unten. Hinter ihnen war eine weite Landschaft zu sehen die geprägt war von Vulkanen, deren Strömen und Blitzen die im Sekundentakt einschlugen. Ein Weg schlängelte sich durch die Felsen den Berg hinauf. Vermutlich hat sich Melissa dort irgendwo versteckt. Muss ziemlich schockierend gewesen sein hier zu erscheinen. Sie folgten dem Weg. Dauernd mussten sie Steinen ausweichen die von den Wänden prasselten. An einer Kurve ging es steil hinunter. Sie mussten sich gut an der Felswand fest halten um nicht abzustützen. Die heftigen Winde und das Beben der Erde machte es nicht leichter. Doch der Weg war nicht all zu schmal. Sie fanden sich nach einigen Metern auf einem anderen Plateau. Sehr viel kleiner als das, auf dem das Portal stand. Umgeben von Felsen in dessen Wand ein Höhleneingang war. Die Luft war erfüllt von Schwefel, was das Atmen erschwerte. Zu dritt stehen sie vor der Höhle und überlegen die weitere Vorgehensweise. Peter schlägt vor, dass jemand zum Portal zurückkehren sollte um es zu aktivieren.
»Das kann Joe machen.«
Meinte Dean als er die Höhle betrat. Staub rieselte von der Decke. Joe wollte nicht zurückkehren. Er wollte auch helfen. Peter bemerkte die Spannung zwischen den beiden. Ihm war bewusst, dass Dean Joe die Schuld gab. Dean wollte gerade was sagen, da kam Peter ihm zuvor:
»Joe, du gehst zurück. Aktiviere das Portal und halte es offen bis wir wieder kommen...«
»Aber... ich...«
Wollte Joe ihn unterbrechen. Doch Peter ließ das nicht zu:
»... Wenn es zu gefährlich wird, gehst du durch!«
Joe wusste dass er Peter nichts entgegen zu bringen hatte und lief los. Peter und Dean gingen tiefer in die Höhle in der es zunehmend ungemütlicher wurde. Immer größere Brocken lösten sich von den Wänden. Während sie weiter in die Höhle eindrangen, näherte sich Joe dem Portal. Er hatte es gerade aktiviert, da konnte er beobachten wie der andere Planet hinter dem Horizont auftauchte. Weit in der Ferne konnte er einen Ozean erkennen, dessen Wassermassen angehoben wurden. Rasend schnell ging der Planet auf, dessen Oberfläche aufgerissen war durch die Gezeiten. Er glich einer großen roten Sonne. In dem Moment dachte er, dass es gut sei nicht auf diesem gelandet zu sein. Beim Überqueren des Himmels beförderte der Planet die Massen des Ozeans weit ins Landesinnere. Riesige Dampfschwaden stiegen auf als das Wasser die Lavaströme berührte. Joe spürte wie die Gravitation des Fremden Planeten an ihm zehrte. Auch konnte er dabei sehen wie größere Teile in die Luft angehoben wurden und wieder zu Boden fielen als der Planet vorbei gezogen war.
Von alle dem bekamen Dean und Peter in der Höhle nicht mit. Sie waren auf der Suche nach Melissa. Der Detektor arbeitete besser je tiefer sie kamen. Er wurde von den atmosphärischen Störungen nicht mehr so beeinflusst. Dennoch kamen sie an eine Gabelung an der ihnen der Detektor nicht helfen konnte.
»So, Dr. Jackson! Wo soll es lang gehen?«
Fragte Dean vor der Gabelung stehend. Peter berührte untersuchende die Wände. Er sah zu Dean und der Gabelung.
»Der Detektor zeigt nichts an?«
»Nein. Also nichts Genaues.«
Seufzte Dean. Ihnen war klar, dass sie sich aufteilen müssten. Peter schlug vor einige Meter in beide Tunnel zu laufen um zu sehen was dort sei und anschließend wieder zurück zu kehren. Dean stimmte dem zu. So begaben sie sich in beide Gesteinsröhren. Dean ging nach links, der Tunnel war abschüssig. Peter lief nach rechts der etwas bergauf ging. Nach etwa zwanzig Metern und einer leichten Linkskurve gelangte Dean in eine verwinkelte Kammer. Peter indes lief die Röhre entlang die schier kein Ende nahm. Nach dem auch der Detektor nichts anzeigte beschloss er nach einigen hundert Metern wieder umzukehren. Dean untersuchte die Kammer die eine Sackgasse war. Er hörte ein leises Wimmern bevor ein Stoß durch die Höhle ging. Noch mehr Geröll prasselte von der Decke. Schutz suchend versteckte sich Dean unter einen Vorsprung und entdeckte in einer Nische Melissa, die total verstört am Boden kauerte.
»Hey, Meli! Da bist du ja.«
Nahm Dean sie in den Arm. Doch sie reagierte kaum. Die Konfrontation im Labyrinth und die Ankunft auf diesem Planeten haben sie in eine Art Schockzustand versetzt. Das Beben der Höhle wurde schwächer als sie langsam anfing auf ihn zu reagieren. In der Ferne hörte er Jackson, der nach ihm rief. Dean kam unter dem Vorsprung hervor und konnte Peter sehen als ein Teil der Höhlendecke zusammen brach.
Das Beben in der Höhle hatte einen Grund. Den auch Joe, der am Portal wartete hatte damit zu kämpfen. Denn wieder zog der Planet seine Bahnen. Doch diesmal noch näher als zuvor. Joe konnte kaum noch den Horizont sehen weil die Luft von Dampf und Asche erfüllt war. Blaues Licht durchzuckte die weißliche Atmosphäre. Die Anziehung des vorüberziehenden Planeten war mittlerweile so stark, dass sich Joe festhalten musste. Er fluchte und hoffte das die anderen bald mit Melissa zurück kehren würden bevor der Planet erneut auf geht.
Doch die drei in der Höhle hatten jetzt andere Probleme. Denn die eingestürzte Decke blockierte Dean und Melissa den Ausgang aus der Kammer.
»Seit ihr in Ordnung? «
Konnten Melissa und Dean Peters Stimme von jenseits des Gerölls hören.
»Ja, uns geht's gut. Auch wenn Meli etwas durch den Wind ist. Nur kommen wir hier leider nicht mehr raus. «
Erwiderte Dean, der an einem Stein zerrte. Sowohl Peter als auch Dean versuchten das Geröll zur Seite zu räumen. Melissa saß kauernd in einer Ecke und wurde so langsam ihrer Situation bewusst. Vor allem das sie alle Beteiligten dahin gebracht hatte, durch ihr Verhalten. Sie wusste dass sie etwas dagegen tun musste. Sie wollte nicht daran schuld sein, dass den anderen etwas passiert. Doch war sie noch nicht ganz bei sich. Sie fing an kleine Steinchen weg zu räumen.
»Damit kommen wir aber nicht weit«
Meinte Dean als er sie beobachtete. Sie guckte ihn total vorwurfsvoll an. Für sie war das sehr viel und wollte eigentlich Lob dafür. Aber Dean bat sie ihm zu helfen:
»Komm, zusammen könnten wir diesen Brocken weg bekommen.«
Dean zog an einem etwas größeren Felsen, der locker aussah. Melissa hängte sich auch dran. In dem Moment als sie sich rein hängten fing die Höhle wieder an zu beben. Der Planet begann wiederholt seine Bahn über den Himmel. Durch das Gerüttel lockerte sich der Fels an dem die beiden hangen und löste sich. Melissa fiel zur Seite und der Fels überrollte Dean's Bein. Durch die Lücke, die entstanden ist, konnte Peter Dean's Gebrüll hören.
»Melissa! Schnell! Durch die Lücke! «
Rief Dr. Jackson. Melissa die sich Gedanken um Dean machte befolgte die Anweisung. Wenn auch nur zögerlich. Peter Half ihr durch den engen Spalt der entstanden war.
»Was ist mit dir, Dean? Ist alles ok?«
Wollte sich Jackson erkundigen.
»Ja. So irgendwie. Dieser verdankte Felsen ist über mein Bein gerollt. Ich glaube aber, dass nichts gebrochen ist. Tut aber trotzdem sau weh.«
»Kannst du dich bewegen? Wir müssen zusehen, dass wir schnell hier raus kommen.«
Drängte Peter ihn.
»Ich versuch es.«
Schnaufte Dean und zog sich an anderen Steinen hoch. Noch immer rieselte überall Staub runter und erschwerte Dean seine Bemühungen durch die Spalte zu griechen. Peter Half ihm von der anderen Seite als er ihn erreichte. Gerade als er durch war wurde die Höhle abermals erschüttert. Dies nahmen die drei als Aufforderung auf schnell zu verschwinden.
»Na komm. Beweg dich und nichts wie raus hier.«
Befahl und ermutigte Peter den verwundeten Dean. Mit Hilfe von Peter und Melissa kam er aus der Spalte. Zusammen bewegten sie sich Richtung Ausgang. Dean's Bein tat ihm sehr weh. Aber er hatte nicht das Gefühl das es gebrochen war. Dann würde es wahrscheinlich mehr wehtun. Melissa entschuldigte sich bei Dean. Sie dachte es sei ihre Schuld, dass er verletzt war. Doch Dean beteuerte, dass es im Moment nicht der richtige Zeitpunkt war, dafür. Was Peter unterstützte. Dean machte sich da andere Gedanken:
»Wie zur Hölle soll ich nur über diesen Gebirgspass kommen, über den wir her gekommen sind?«
Das war eine berechtigte Frage als die drei den Höhleneingang erreichten.
»Hölle ist gut...«
War Peter über den Anblick schockiert als sie aus der Höhle traten. Der Planet am Himmel schien fast über ihnen stehen zu bleiben. Die weißliche Atmosphäre war rotglühend geworden und riesige Gesteinsbrocken schwebten in der Luft. In der Ferne, soweit man diese erkennen konnte, glühte ein Inferno. Da war der Fremde Planet kurz vor dem Aufschlag. Überall riss es ganze Berge in die Höhe und an anderer Stelle stürzten wieder welche hernieder. Zwischen diesem apokalyptischen Chaos blubberte überall Lava. Was einst ein Gebirge war, war nun keins mehr.
»Ach du... verdammte...«
Stotterte Dean.
»... das mit dem Pass hat sich erledigt.«
»Na hoffentlich nicht das mit dem Portal. «
Stöhnte Peter, Dean immer noch stützend. Sie versuchten sich zu orientieren. Melissa war total überfordert und hielt sich nur an Dean fest. Eigentlich sollte sie ihn stürzen. Doch das sollte sich bald erledigen. Den in dem Moment, als Peter auf einem entfernten Felsbrocken, was vorher das Plateau zu sein schien, auf dem das Portal stand, das Portal entdeckte, entstand ein Riss hinter ihnen. Mit bröckeltem Getöse brach die Bergspitze ab in dem die Höhle sich befand. Peter, Dean und Melissa verloren auch den halt am Boden und es zog sie nach oben. Sie versuchten sich aneinander fest zu halten. Gestein und Lava flog durch die Luft. Immer knapp an ihnen vorbei.
»Wir müssen es irgendwie durch das Portal schaffen!«
Schrie Peter und bekam den Berg zu fassen der langsam immer höher stieg. Mittlerweile hatten die Planeten sich berührt. Das bemerkten auch die drei anhand der Druckwelle. Die Luft wurde immer heißer und war kaum noch atembar. Es gab kaum noch Gravitation, was Peter auf eine Idee brachte und brüllte den anderen zu:
»Stoßt euch ab in Richtung Portal. «
Mit diesem Satz gab Peter sich einen Stoß und schnellte durch die Luft Richtung Portal das einige hundert Meter entfernt noch auf dem Plateau stand. Jenes Plateau schwebte allerdings. Durch die Bewegungen in der Luft konnte es leicht verfehlt werden. Aber sie hatten keine andere Wahl. Der Berührungspunkt der beiden Planeten kam näher mit einer rasanten Geschwindigkeit. Währen Peter schon unterwegs war, versuchte Dean sich mit nur einem Bein abzustoßen. Die bewusstlose Melissa fest umklammert. Durch eine weitere Druckwelle bekam er eine immense Geschwindigkeit. Er konnte kaum die Richtung bestimmen. Er benutzte Melissa als Gegengewicht um die Flugbahn leicht zu beeinflussen. Durch die Druckwelle überholte er Jackson. Die vielen Teile die in der Luft schwebten peitschten an ihnen vorbei. Es grenzte an ein Wunder das sie nichts Größeres ab bekamen. Das Plateau zog weiter nach links. Dean schaffte es gerade so mit einem Schwung von Melissa das Portal zu treffen. Mit über 100 km/h rasten sie in das Portal. Dean konnte gar nicht mehr überlegen wie sie auf der anderen Seite an die Wand schlagen würden. Doch das passierte nicht. Nach ein paar Metern schlugen sie vor Sandra auf den Boden auf. Peter hatte nicht so viel Glück. Auf dem Weg zum Portal traf er einen Basketball großen Felsen mit seiner Schulter. Er hätte fast das Portal verfehlt. Derweil trafen die Planeten immer mehr zusammen. Eine Feuerwand aus flüssigem Gestein wälzte sich zum Portal, Willens Dr. Jackson zu verschlingen. Die Hitze war so stark das seine Kleidung kurz vorm entzünden war als er durch das Portal flog. Er landete neben den anderen auf dem Boden.
»Portal deaktivieren... sofort!«
Konnte Peter noch ausstoßen bevor er bewusstlos wurde. Sandra eilte zum Bedienfeld und drückte die rote Fläche. Keine wusste was passiert, sollte dieses Inferno das Portal erreichen.
Jackson wachte in seinem Bett auf. Er sah Dean der vor seinem Bett stand und ihn anblickte.
»Was ist passiert?«
Fragte er schwächlich. Dean, der auf so eine Art Krücken stand kam näher und setzte sich aufs Bett.
»Du hattest Glück. Du warst ziemlich lädiert als du durch das Tor kamst.«
Peter versuchte sich aufzurichten bis ein stechender Schmerz in seiner Schulter ihn daran hinderte.
»Langsam, Dr. Jackson. Du hast ordentlich was ab bekommen.«
»Ich merke es. Um noch mal auf meine Frage zurück zu kommen...«
Lies Peter sich wieder sinken.
»Ja, dazu komm ich noch. Ich hatte einen affenzahn drauf als ich durch das Portal kam. Melissa war bewusstlos. Ich hatte Probleme das Portal zu treffen. Und ich bin an dir vorbei gerauscht.«
Berichtete Dean.
»Ich hab es anscheinend auch durch geschafft?«
»Jup. Und hast Sandra angewiesen das Portal zu schließen. «
»Stimmt. Als ich durch das Portal trat stand alles um mich herum in Flammen. Ich wurde auch von irgendwas an der Schulter getroffen. War mir nicht sicher ob dieses Inferno durch das Tor kommen würde.«
Fiel Peter wieder ein. Und Dean äußerte seine These:
»Ich denke nicht. Anscheinend besitzen die Portale so etwas wie ein Dämpfungsfeld. Wie sonst sollte sich erklären, dass wir nicht an der Wand zerschellt sind.«
Peter stimmte dem zu. In dem Moment betrat Joe den Raum.
»Hey Joe! Was war eigentlich mit dir?«
War Peter neugierig. Joe holte wollte noch eine Decke für Melissa holen die noch in ihrem Bett lag.
»Naja. Ich hatte das Tor aktiviert und blieb so lange es ging. Aber als es mir zu heiß wurde bin ich durch.«
Dabei mit den Schultern zuckend.
Peter versuchte sich erneut aufzurichten:
»Ich weiß dass wir gefallene Engel sind! Aber zweimal an einem Tag!?«
Joe lachte kurz und verschwand. Dean klopfte Peter auf die Schulter um sich ebenfalls zu verabschieden. Doch war es die kaputte Schulter von Peter. Der mit einer verächtlichen Handbewegung und schmerzverzogenem Gesicht Dean aufforderte zu gehen.
Melissa war gerade auf dem Weg in die Küche. Da begegnet ihr Dean und Peter die gerade auf dem Weg in den Kontrollraum waren. So haben sie den Raum genannt, weil er irgendwie bedingt was kontrollierte. Dean war immer noch auf einem Stock unterwegs. Der Fels der vor einigen Monaten über sein Bein gerollt war, hatte ihn bös zugesetzt. Melissa tat es immer noch sehr Leid was passiert war. Sie nutzte jede Gelegenheit um Dean etwas Gutes zu tun.
»Wo geht ihr hin?«
Fragte sie die beiden. Man sah ihre Enttäuschung auf ihrem Gesicht, als sie erfuhr, dass die beiden gerade aus der Küche kamen. Melissa wollte Dean wie jeden Morgen etwas zu frühstücken machen. Doch diesen morgen waren die beiden früher unterwegs. Sie hatten sich in den letzten Wochen oft in selbigem aufgehalten, um endlich dahinter zu kommen, wofür dieser Ort war und wo sie sich überhaupt befanden. Melissa kam auf dem Weg in die Küche an dem Kalender vorbei, den Peter an die Wand gemalt hatte. Das Half ihnen den zeitlichen Überblick zu behalten. So hatten sie hier schon ihr erstes Weihnachten gefeiert. Nur ohne Schnee kam da auch nicht die richtige Stimmung auf. Auch wenn Joe es mit Schnee von einem Eisplaneten versucht hat. Die letzten Wochen waren für alle die schwersten. So sehr sie sich auch bemühten, sie fanden keinen Weg zurück. Auch das Tor durch das Melissa und Sandra gekommen waren blieb ihnen noch immer verborgen. Melissa frühstückte und bekam bald Gesellschaft von Sandra die ebenfalls frühstücken wollte.
»Guten Morgen. Gut geschlafen?«
Kam Sandra in die Küche, gut gelaunt wie immer.
»Ja, es ging so? Heute machen wir die Kissen weiter? Ok?«
»Ist gut.«
Quietschte Sandra als sie einen Teller mit etwas zu essen nahm. Momentan beschäftigten sich die Mädchen damit Kissen zu nähen um allen eine bequemere Nacht zu ermöglichen.
»Sag mal, hast du in letzter Zeit Hernando gesehen?«
Fragte Sandra. Ihr war aufgefallen dass das Nahrungsmittelangebot immer dünner wurde. Das Frühstück war noch nie sehr üppig, aber das Mittagessen wurde nicht besser. Den Hernando ging morgens immer sammeln. In letzter Zeit sah es aber so aus als würde er sich keine Mühe mehr geben. Es gab immer öfters nur noch Pilze oder ähnliches. Sandra nahm sich ihren Teller und setzte sich zu Melissa an den Tisch:
»Lass uns doch mal nach dem Frühstück nach ihm gucken. «
Melissa benickte es kauend. So besprachen die beiden Mädels ihren restlichen Tagesablauf. Dean und Peter waren unterdessen im Kontrollraum beschäftigt. Peter versuchte Texte zu übersetzen während Dean die Technologie untersuchte. Jeder an einer anderen Konsole.
»Wir sind schon viel zu lange hier. Ich weiß nicht wie lang sich die Moral noch aufrecht erhalten lässt.«
Brummelte Peter konzentriert. Dean befürwortete das wortlos und saß dabei unter einer Konsole.
»Wenn wir nicht bald einen Erfolg... Moment mal!
Unterbrach Peter sich selbst.
»Hast du irgendwas gemacht?«
Fragte Peter Dean. Der kam unter der Konsole hervor und meinte, dass er die ganze Zeit etwas machte:
»Du musst schon genauer werden. Grade im Moment verbinde ich diese Wurzeldinger um herauszufinden ob sich die darin enthaltene Energie umleiten lässt.«
Peter winkte ihn zu sich. Der Bildschirm hatte geflackert und ein verborgener Teil der Karte tauchte auf.
»Sieh hier! Dieser Teil der Karte ist der den wir kennen. Die ganze Zeit sah es so aus als würde es kein Ende geben.«
Peter kreiste mit seinem Finger über den Bildschirm als Dean ihn erreichte. Der fragte sich was daran besonders sei. Die Darstellung war die ganze Zeit so. Bis ihm ein Licht auf ging.
»Es sei denn, dieser Computer hatte einen Darstellungsfehler...«
Er schob Peter zur Seite und drückte auf der Konsole rum.
»... aber natürlich!«
Rief er und ging zur Konsole an der er zuvor rumfummelte. Peter konnte ihm nicht mehr folgen und tat was er sagte, den Bildschirm zu beobachten.
»Tut sich was?«
Fragte er Peter. Dabei probierte er mehrere Möglichkeiten von Verbindungen aus.
»Nein!«
Kam mehrmals von Peter. So ging das einige male hin und her bis sich die Karte raus zoomte.
»Halt! Jetzt passiert was! «
Stoppte Peter ihn. Die Karte strukturierte sich neu. Der Kernbereich blieb derselbe, wurde aber durch einen Kreis abgegrenzt. Außerhalb dieses Kreises bauten sich neue Strukturen auf.
»Wow! Jetzt ergibt diese Karte einen Sinn! «
Sah sich Dean den Bildschirm an.
»Ich glaube zu wissen was du meinst.«
Fügte Peter an.
»In diesem Kreis befinden wir uns. Er ist anscheinend durch diese Wände getrennt, wie Schotten in einen Schiff. Der Bereich außerhalb des Kreises schein aber anders zu sein.«
Dean stimmte ihm zu. Sie erkannten eine Tür am Rand des Kreises. Nur um diese zu erreichen mussten sie durch einen benachbarten Sektor. Sie fragten sich warm dieser Kreis, in dem sich anscheinend tausende von diesen Portalen zu befinden schienen, überhaupt segmentiert ist. Ihren Bereich hatten sie auch noch nicht verlassen. Der Durchgang zu dem Bereich durch den sie durch müssen ist ca. fünfhundert Meter entfernt. Das Labyrinth ist so verwinkelt dass sie noch nicht mal in die Nähe kamen. Dieser Labyrinth oder besser Portalkreis schien einen Durchmesser von einem Kilometer zu haben. Da fragten sich die beiden wie groß der gesamte Komplex sein müsste. Sie wollten gerade zu Joe, der immer noch schlief, um besagte Tür zu finden. Da hörten sie einen Schrei. Er hörte sich an als hätte Melissa geschrien. Sie rannten zur Küche zurück um zusehen was passiert sei. Doch da war niemand. Verzweifelt versuchten sie eine Richtung zu ermitteln. Sie gingen zu den Schlafräumen. Da drang wieder ein Schrei durch die Gänge. Sandra kam angerannt.
»Schnell! Hernando dreht völlig durch!«
Fiel sie den anderen fast in die Arme. Die begaben sich in die Richtung die Sandra angedeutet hatte. Im selben Moment kam Joe verschlafen auf den Gang.
»Was ist denn hier los?«
Fragte er sich die Augen reibend. Sandra zeigte in die Richtung in die Peter und die verschwunden waren und sagte bevor sie selbst losging:
»Melissa hat Probleme mit Hernando.«
»Ich hatte noch nicht mal ‘nen Kaffee.«
Beschwerte er sich bevor er ihr folgte. Sie sahen Hernando der versuchte sich an Melissa zu vergreifen und Dean wie er dazwischen ging. Hernando ließ Melissa los und wehrte die Schläge ab die Dean ihm verpasste. In dem Moment wo Hernando zum Gegenschlag ausholte gingen Joe und Peter dazwischen. Sandra schnappte sich Melissa um sie in Sicherheit zu bringen. Joe landete einen harten Schlag in Hernando's Gesicht. Damit bekam Dean die Möglichkeit sich auf Hernando zu stürzen. Auch wenn man meinen könnte Hernando würde jedes Duell gewinnen, wenn man die beiden verglich, setzte Dean ihm gut zu. Peter und Joe mussten Dean von Hernando runter holen. Sonst würde Dean ihn umbringen.
»Schluss jetzt! Hör auf Dean!«
Schnaufte Peter der Dean von Hernando runter zog.
»Genügt wenn einer durchdreht.«
Fügte Peter an. Joe zog Hernando von Dean weg und meinte:
»Was ist eigentlich hier los? Warum kloppt ihr euch hier auf dem Gang?«
Dean zappelte nur und wollte sich aus der Umklammerung von Peter befreien und schnaubte:
»Der Mistkerl wollte sich an Melissa vergreifen.«
»Ja! Wir wollten nur nach ihm gucken, weil er in letzter Zeit so ruhig war. Wollten wissen was mit ihm ist und ob wir ihm helfen könnten«
Erzählte Sandra, Melissa dabei tröstend, die sich in Sandra weinend vergrub.
»Da meinte er, er wüsste schon wie wir ihm helfen könnten und ging auf ums los.«
Peter befürchtete dass so etwas früher oder später passieren könnte. Dabei hatte er vor einem halben ja mit ihm darüber gesprochen. Aber Hernando hat viel geringere moralische Werte. Er wies Joe an Hernando einzusperren und versuchte Dean zu beruhigen:
»Ist gut jetzt! Beruhig dich! Joe sperrt ihn wieder ein.«
Dean schnaubte noch ein paarmal und wurde ruhiger.
»Kann ich dich loslassen? «
Fragte Peter ihn. Dean sah rüber zu Sandra und Melissa und bejahte das als er sich aus der gelockerten Umklammerung heraus drehte. Er ging zu Sandra die Melissa noch immer im Arm hatte und versuchte sie auch zu trösten. Peter bat die drei in die Küche zu kommen, als er los ging um Joe zu helfen. Dem kamen sie auch nach. Hernando war in den Raum gesperrt in dem er auch zu Beginn gefangen war. Zum Glück hatte Joe ihm so eine verpasst, das er eine ganze Weile regungslos blieb. Lange genug um ihn einzusperren. Alle anderen waren in der Küche versammelt und wollten besprechen wie es weiter gehen sollte. Melissa war immer noch schockiert und lehnte an Sandra. Alle saßen am Tisch. Dr. Jackson lehnte an einem Schrank und begann zu reden:
»Ich weiß, dass die Situation beschissen ist. Wir sind jetzt bald ein Jahr hier. Also zumindest Joe, Dean, Hernando und ich. Ihr Mädels knapp über ein Dreivierteljahr. Noch ist keine Möglichkeit in Sicht zurück zu kommen. Wir haben weder das Tor gefunden durch das Melissa und Sandra gekommen sind, noch eine andere Möglichkeit. Aber ich hab eine gute Nachricht. Dean und ich haben es geschafft uns einen Überblick über den Komplex zu machen. Und ich glaube so etwas wie Quartiere gefunden zu haben.«
Alle blieben still und schauten Dean an. Der zuckte mit den Schultern und meinte:
»Ich hab keine Ahnung. «
»Ja. Das wurde mir klar kurz bevor Melissa geschrien hat. Ich muss es noch genauer überprüfen. Aber es sieht gut aus. Wir müssen uns zusammen reisen. Nur so kommen wir wieder hier raus. Ich weiß auch das Hernando nicht der angenehmste Zeitgenosse ist, aber auch ihn werden wir brauchen und er kann nicht ewig eingesperrt bleiben.«
Bei den Worten wurden Melissa und Sandra merklich unruhiger. Joe versuchte sie zu beruhigen in dem er ihnen versicherte weiterhin auf sie aufzupassen. Dean zog eine Augenbraue hoch und unterbrach ihn:
»Du hast doch gepennt als das passierte.«
Peter bemerkte, dass sich wieder Anspannung anbahnte und ging dazwischen:
»Wir müssen gegenseitig auf uns aufpassen. Und vor allem unsere Emotionen kontrollieren. Eine Eskalation können wir uns nicht erlauben.«
Schon oft hatte Peter solche Predigten gehalten. Aber noch nie aus so ernsten Gründen. Es waren immer nur kleine Kindereien, meist zwischen Dean und Joe. Umso wichtiger war es wieder Struktur rein zu bekommen. Er bat Melissa und Sandra in ihren Schlafraum zu gehen und sich dort auszuruhen und zu tun was auch immer sie vorhatten. Joe und Dean sollten mit ihm mit kommen, um den Durchgang zu finden der in den benachbarten Sektor führte. Diese Quartiere zu finden war jetzt oberste Priorität. Es könnte erheblich zur Verbesserung der Moral beitragen. Mit Hilfe des Detektors fanden sie die Durchgangstür recht schnell. Sie sah anders aus als alle anderen. Es war auch eine Schiebetür. Aber diese war eine doppelte. Alle andern waren einfache Schiebetüren. Zudem hatte diese Tür auf beiden Seiten zwei Bedienelemente. Peter vermutete dahinter eine extra Sicherung. Dadurch soll vermutlich verhindert werden das Gefahren den ganzen Komplex überrennen.
»Und wie geht es weiter, Doktor Jackson?«
Stand Dean vor der Tür. Peter sah sich die Bedienelemente an.
»Das hier ist dasselbe, wie alle anderen Türen auch haben. Ich würde sagen wir gucken mal was passiert.«
Schlug er vor und berührte es. Ein rotes Licht leuchtete auf. Nach einigen Sekunden erlosch es wieder. Dean fielen die Ecken der anderen Elemente auf und das diese unterschiedliche Farben hatten. Er bat den Doktor das Element noch mal zu berühren. Diesmal leuchtete ein gelbes Licht. Dean berührte das entsprechende Bedienelemente. Dort leuchtete dann ein blaues Licht. So berührte er das Element mit der blauen Ecke in dem ein rotes Licht anfing zu leuchten. Und er berührte das Element mit der roten Ecke. In der Tür klickte es viele male, so als würden Riegel entriegelt werden. Kurz darauf öffnete sich die Tür mit einem tiefen Zischen. Jenseits der Tür zeigten sich dieselben Gänge wie die, die sie schon kannten. Nur das diese mit einer Pflanze überwuchert waren. Und ein muffiger Geruch kam ihnen entgegen. Noch schlimmer als in dem Bereich, in dem sie sich die ganze Zeit aufhielten. Zusammen traten sie in den neuen Bereich. Sie fragten sich warum diese Pflanze hier überall wächst und warum sie hier überhaupt wachsen kann. Sie sah auch nicht so aus wie die üblichen Ranken, die sie von den Portalen und dem Kontrollraum her kannten. Kaum waren sie durch die Tür durch schloss sie sich. Erschrocken trat Joe auf die Pflanze. Diese fing an zu zittern und zu wackeln.
»Oh verdammt! Wir sollten hier schnell verschwinden.«
Meinte Joe, der Dean dazu drängte die Tür zu öffnen. Dean versuchte sich zu konzentrieren bei dem Gedränge von Joe und der vermutlichen Gefahr der Pflanze.
»Rot...
...Grün...
...Blau!«
Und die Tür öffnete sich und die drei waren froh wieder im 'sicheren' Bereich zu sein. Diese Pflanze machte alles andere als einen vertrauenswürdigen Eindruck. Der gesamte Gang in den sie schauen konnten war überwachsen mit dieser Pflanze. Vereinzelt hingen Ranken dieser Pflanze von der Decke. Weiter hinten bekam sie große Blätter die um eine Art Blüte angeordnet waren. Die Blüte war Rosa und spitz zulaufenden. Und sie sah schleimig aus. Überall an dieser Pflanze klebte eine dunkelgrüne Masse.
»Was war denn das für eine Pflanze? «
Fragte Joe während alle drei an der geschlossenen Tür lehnten. Dr. Jackson stieß sich von der Tür ab:
»Ich weiß es nicht. Aber sie ist bestimmt nicht gut für uns, nach allem was wir hier erlebt haben.«
Joe und Dean sahen sich an und stimmten dem zu. Auch Joe stieß sich ab und überlegte:
»Ich schätze mal wir müssen dadurch um zu den Quartieren zu kommen?«
»Das ist die einzige Möglichkeit, fürchte ich.«
Entgegnete ihm Peter.
»Na dann auf! Versuchen wir es. Vielleicht ist sie ja auch nicht gefährlich.«
Jeder wusste dass das nur Wunschdenken war, aber dennoch hatten sie keine Wahl. Sie öffneten die Tür und ließen Joe den Vortritt. Der war nicht begeistert aber irgendjemand musste ja anfangen. Joe betrat den Gang gefolgt von Peter und am Schluss Dean. Der allerdings stellte sich in die Tür.
»Ich halte euch die Tür offen.«
Flüsterte er den anderen zu.
»Feigling!«
Drehte sich Joe um und fuhr fort:
»Und warum flüsterst du?«
»Keine Ahnung. Schien mir angemessen.«
Peter unterbrach Joe auch flüsternd:
»Dean hat Recht. Wir sollten uns einen Fluchtweg offen halten.«
Joe winkte mit einem "Ach" ab und ging weiter. Die Gänge waren so schon unheimlich genug. Doch hier noch mehr. Da die Pflanzen die meisten Lampen überwachsen hatten. Die Ranken und Blätter der Pflanze fingen wieder an zu zittern. Gebannt beobachtete Dean wie sich die zwei der ersten Knospe näherten. Ganz langsam schlichen sich Joe und Peter dran vorbei. Immer die Knospe scharf im Blick. Dean fieberte aus der Ferne mit. Ohne eine Vorwarnung bewegte sich die Knospe, schoss einen Stachel in Richtung Joe und öffnete sich. Peter konnte ihn rechtzeitig zurückziehen. Ein fauler Verwesungsgeruch drang aus der Blüte die gespickt war mit vielen Spitzen Dornen. Hatte etwas von Zähnen. Noch ehe die Blume nach ihnen schnappen konnte, rannten sie los. Jede Ranke in der Nähe streckte sich nach ihnen aus. Sie hatten das Gefühl nicht schnell genug zu sein. Doch sie schafften es hinter der Tür in Deckung zu gehen. Dicht gefolgt von Pfeilen die in der Wand gegenüber stecken blieben.
»Verdammt noch eins!!«
Kam nur aus Joe's Mund als sich die Tür schloss.
»Wir brauchen einen Plan.«
Sagte Peter um nicht zu fluchen.
»Und zwar einen guten.«
Ergänzte Dean ihn. Sie gingen zum Lager zurück. Peter zog aber erst noch einen Stachel aus der Wand um etwas zu haben was sie untersuchen konnten. Peter wollte dass Joe mit Sandra zur Tür ging um sie zu bewachen. Er wollte auf Nummer sicher gehen. Dean und er stellten Ausrüstung zusammen um sich durch die Pflanze kämpfen zu können und untersuchten den Stachel um mehr über die Pflanze zu erfahren.
»Warum sind die zwei eigentlich immer so oft zusammen?«
Fragte Sandra Joe auf dem Weg zur Tür.
»Ich glaube ja Dr. Jackson ist. Naja du weißt schon...«
Joe kam vor der Tür zum Stehen und schaute sie nur ahnungslos an:
»Wie meinst du?«
»Ja schwul.«
Behauptete sie. Joe schmunzelte und entgegnete ihr:
»Nee! Ich glaub das hat mit was Intellektuellem zu tun.«
»Ach dann sind die beiden schlauer als du?«
Diese Frage würdigte er mit keiner Antwort. Im Lager bastelte derweil Dean ein Schild um die Pflanze abzuwehren. Peter sah sich den Stachel genauer an. Eher so was wie ein Giftpfeil. Etwa zehn Zentimeter lang. Das Ende war ganz weich und dick. Die Spitze fest und gab bei Berührung etwas nach als Peter darauf drückte. Dabei kam eine Flüssigkeit raus. Den bekam das mit und wollte wissen ob es den unbedingt notwendig sei das auf dem Tisch zu machen wo sie sonst aßen. Melissa kam gerade in die Küche als er sein erstes Schild fertig hatte. Sie wollte wissen was los sei. Peter erklärte es ihr während er weiter auf dem Stachel rum drückte. Sie fand das ganz schön ekelhaft schaute aber trotzdem weiter interessiert zu. Plötzlich stürmte Joe in die Küche mit Sandra auf dem Arm. Peter fragte was passiert ist während er auf dem Tisch Platz machte.
»Wir waren an der Tür und hielten Wache. Sandra war neugierig wie die Pflanze aussieht. Sie wollte sie unbedingt sehen.«
Fing Joe an zu erzählen als er Sandra auf den Tisch legte. Die konnte sich nicht bewegen. Sie war vollständig gelähmt. War aber bei Bewusstsein und atmete. Joe fuhr fort:
»Also öffnete ich die Tür. Ich dachte die Pflanze ist dort, wo sie das letzte Mal auch war. Aber sie hat hinter der Tür gewartet. Als wüsste sie das wir von dort kommen würden.«
Peter untersuchte Sandra und zog einen Stachel raus der in ihrer Schulter steckte.
»Und sie wurde von einem Stachel getroffen?«
»Ja, ich schaffte es nicht die Tür wieder rechtzeitig zu zumachen.«
»Das war unverantwortlich! Wie alt bist du? Zwölf?«
Schrie Peter Joe an. Sie war soweit in Ordnung, nur das sie sich nicht bewegen konnte. Er hoffte dass die Paralyse nur vorübergehend sei.
»Melissa! Bitte achte auf Sandra. Und Dean, bitte hol drei von den langen Messern in Lager die wir von den Kwasianern bekommen haben. Und du kommst mit! Wir brauchen mehr von dem Gift und müssen schauen ob die Pflanze noch dort gefangen ist.«
Joe wusste nicht warum sie es nicht mehr sein sollte. Er hatte ja die Tür wieder zu gemacht. Doch als Jackson ihn daraufhin wies das die Pflanze intelligenter sein könnte als er, fühlte er sich sowohl beleidigt als auch verängstigt. Peter ging mit Joe zu dem Gang in den die Tür zum anderen Bereich war. Jeder hatte ein Schild in der Hand. Und wie Peter es befürchtet hatte, nutzte die Pflanze die Situation aus. Sie hatte sich irgendwie die Tür offen gehalten. Sie wuchs mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit. Der gesamte Gang war schon überwuchert.
»Verdammt. Wie ich es mir gedacht hatte.«
Fluchte Peter und versuchte die Situation zu analysieren.
»Aber wie kann die so schnell wachsen?«
»Ich schätze sie nutzt die Energie der Lampen.«
Antwortete Peter Joe der sah wie die Pflanze vorwiegend auf die Lampen zu wuchs. Sie näherten sich langsam der Pflanze, da kam Dean mit den Messern um die Ecke gerannt.
»Ich glaub nicht dass diese Teile dafür gedacht sind. Aber sie sind scharf und lang.«
Drückte Dean jedem eins in die Hand. In einer Reihe näherten sie sich dem alles überwuchernden Gestrüpp. Einige der Knospen die sich schon gebildet hatten, fingen an die Stacheln auf sie abzufeuern. Diese blieben in den Schilden stecken. Erschrocken wich Joe zurück. Peter ermutigte sie weiter zu gehen und auf die Ranken zu achten die mittlerweile nach ihnen schlugen. Mit den Messern hackten sie diese ab. Mit jedem Schlag und einer Ranke die zu Boden viel konnte man in der Ferne eine Art Schrein hören. Dies hörte sich sehr unheimlich an. Als würde etwas furchtbar leiden. Sie kamen der Tür immer näher, dich die Ranken nahmen immer mehr zu. Sie konnten sie kaum noch abwehren.
»Wir schaffen das so nicht! Wir müssen uns zurückziehen.«
Brüllte Peter in dem Moment als eine Ranke ihn am Arm packte. Nur Sekunden später waren auch seine Beine umschlungen und er musste sein Schild fallen lassen. Dean und Joe, die nur tatenlos zuschauen konnten, wichen zurück um nicht auch umschlungen zu werden. Dean rief noch nach Peter als dieser in dem Rankendickicht verschwand. Sie konnten ihm nicht helfen und wussten dass sie das so nicht gewinnen können.
»Verdammte Axt!«
Warf Dean sein Messer in sicherer Entfernung weg.
»Wir müssen ihn da rausholen! «
Brüllte Joe Dean an.
»Und wie. Wahrscheinlich ist er schon tot. «
Bedauerte Dean den Verlust von Peter. Sie hatten sich nicht nur befreundet. Peter war auch so etwas wie ein Vater für alle geworden. Wie sollte es ohne ihn weiter gehen. Peter war das Gewissen und die Stimme der Vernunft dieser gestrandeten Gruppe. Mit diesen Gedanken und sich verzweifelnd umdrehend lief er Melissa und Sandra im die Arme. Sie trugen Eimer mit Wasser.
»Was wollt ihr denn hier?«
Kam aus Dean heraus.
»Die Pflanze mag kein Wasser.«
Setzte Melissa den einer zum Ausschütten an. Denn während Joe, Peter und Dean vergeblich gegen die Pflanze kämpften passierte in der Küche folgendes:
Melissa saß vor dem Tisch auf dem Sandra rettungslos lag. Sie redete mit Sandra und versuchte ihr Mut zu machen. Sie erzählte von gemeinsamen Erfahrungen und begann immer mit "Weißt du noch" und "kannst du dich noch daran erinnern". Da fing Sandra plötzlich an zu zucken. Mehr und mehr löste sich ihre Starre auf. Neben ihr auf dem Tisch standen Gläser mit Wasser die sie umstieß. Der Inhalt eines Glases floss direkt über den Stachel der noch auf dem Tisch lag. Als Sandra sich aufrichtete platzte dieser. Gedeckelt wich Sandra zurück. Die zwei waren über dieses Phänomen verwundert.
»Gott, ist das eklig.«
Sprang Sandra vom Tisch.
»Geht es dir gut?«
Wollte Melissa von ihr wissen. Sandra ging es gut. Bis auf ganz leichte Kopfschmerzen. Die beiden wollten aber wissen was passiert ist. Sie nahmen den Stachel der in ihrer Schilder steckte und schütteten Wasser darauf. Auch dieser zerplatzte kurz darauf.
Kurz darauf standen sie bei Joe und Dean und das Wasser aus dem Eimer, zu dessen ausschütten Melissa ausgeholt hatte, traf die Pflanze. Doch nichts passierte. Verwirrt zogen sie sich zurück.
»Wie kommt ihr darauf, dass die Pflanze kein Wasser mag?«
Wollte Dean von den beiden wissen. Da erzählten sie kurz und knapp die Erlebnisse aus der Küche. Doch niemand kam drauf, warum der Stachel so reagierte, die Pflanze aber nicht. Da hatte Dean eine Idee. Er nahm einen von den zahlreichen Stacheln die in seinem Schild steckten und drückte das Gift aus dem Stachel heraus in das Wasser des zweiten Eimers.
»Was soll das denn bringen?«
Fragte Joe Dean skeptisch. Der meinte nur dass er eine Idee hätte:
»...und gleich wissen wir ob ich Recht habe.«
Sagte Dean und warf den Eimer in die Pflanze. Diese fing an um sich zu peitschen und ein lauter Schrei ertönte. Alles an der Pflanze zitterte bis sie komplett zerfetzte. Eine dunkelgrüne schleimige Masse verteilte sich im ganzen Gang. Auch auf den vieren am Ende des Ganges. Regungslos blieben sie stehen. Geekelt von dem mit dem sie überdeckt waren. Sie sahen den Gang runter zur Tür. Etwas lag auf dem Boden, mir Schleim bedeckt. Sie gingen hin, sich teilweise von dem Schleim befreiend, um zu schauen was die Pflanze hinterlassen hatte. Sie standen davor und trauten nicht es anzufassen. Bis es sich bewegte. Melissa erkannte das es Peter war.
»Doktor Jackson. Geht es ihnen gut?«
Versuchte sie ihn von dem ganzen Glibber zu befreien. Die anderen halfen ihr.
»Haben wir sie erledigt?«
Fragte Jackson und richtete sich langsam auf. Er befreite sich von allem überflüssigen. Dean erklärte ihm was passierte nach dem die Pflanze ihn geschnappt hatte. Peter wollte wissen warum das mit dem Gift im Wasser funktionierte.
»Ich dachte mir die einzige Verbindung zwischen dem was in der Küche passierte und dem hier ist das Gift. Ich schätze sie ist allergisch auf ihr eigenes Gift.«
»Das kann sein.«
Befürwortete Peter Dean's These und fuhr fort:
»Ich hab auch Dinge gesehen als die Pflanze mich hatte. Ich konnte ihre Gedanken sehen. Sie ist ein fühlendes Wesen. Und sehr intelligent. Die Stachel sind nicht nur zum Jagen und zur. Verteidigung sondern auch zur Fortpflanzung. Vor langer Zeit verirrte sich einer dieser Stachel durch ein offenes Portal.«
Da wussten sie was zu tun sei. Sandra sollte noch einen Eimer Wasser holen. Dean nahm noch einen von den Stacheln auf dem Schild und drückte ihn ins Wasser. Joe öffnete die Tür. Jackson war noch ziemlich fertig und brachte sich in Sicherheit. In dem Moment als die Tür sich öffnete warf Melissa den Schild hindurch. Der traf die Knospe die dahinter schon lauerte. Dean warf den Eimer hinter her. Das Wasser ergoss sich über die Knospe. Diese fing an sich aufzublähen und die Ranken drum herum wackelten und zitterten. Wieder war dieses elende Schreien zu hören. Joe schloss die Tür und mit dem schließen zerplatzte die Pflanze. Mit dem Ende dieser wurde das Licht heller. Total erledigt sanken alle zu Boden. Sie diskutierten darüber, dass diese Pflanze viel Energie abgezogen haben muss. Denn die Gänge waren jetzt hell erleuchtet. Also wurde wahrscheinlich die gesamte Pflanze vernichtet.
Einige Zeit später, nach dem sie sich von den Pflanzenresten befreit hatten erkundeten sie den neuen Bereich. Sie suchten die Tür zu den Quartieren. Dort sah es aus wie dort wo sie angekommen waren. Nur das alles voll von den Resten dieser Pflanze war. Nach einigen hundert Metern fanden sie die Tür. Sie sah so ähnlich aus wie die Tür, die die einzelnen Sektoren abgrenzte. Nur diese hatte runde Ecken. Alle anderen waren eckig. Der Mechanismus zum Öffnen war derselbe. — Blau, Grün, Rot—. Die Farbfolge änderte sich jedes Mal. Die Tür öffnete sich und die fünf standen vor einem langen hell erleuchteten Gang. Die Wände hatten nicht diese Holzoptik. Es war glitzerndes Silber durchzogen von türkischen Balken und dunkelroten Flächen. Nichts erinnerte noch an einen Mayatempel. Langsam betraten sie den Gang. Links von ihnen war ein Tableau. Darauf zusehen, der Kreis in dem das Labyrinth sich befand.
»Wo sind wir hier verdammt? Und was soll dieser Bildschirm hier?«
Sah sich Dean das Tableau an. Peter der mit den anderen weiter ging meinte:
»Das finden wir später raus. Wir suchen jetzt erstmals diese Quartiere. Die sollten da vorne rechts anfangen. Laut dem Plan im Kontrollraum.«
Dean holte sie auf und sie bogen nach einigen Metern in einen weiteren Gang. Dieselbe saubere und futuristische Optik wie der erste. Links und rechts prangten glatte silberne Türen alle zehn bis zwanzig Meter. Nach vier bis fünf Türen mündete der Gang in einen anderen in dem es genau so aussah. Sie öffneten eine Tür und konnten in einen großen leeren Raum blicken. In diesem war nichts bis auf einen kleinen Bildschirm. Sie öffneten auch andere Türen. In diesen Räumen war es genauso. Sie suchten so einen Gang nach dem anderen ab. Überall das gleiche. Bis sie auf eine Tür stießen die einen Schriftzug darüber hatte in dieser fremdartigen Sprache. Peter öffnete sie. Es zeigte sich ihnen ein Raum der dreimal so groß war wie die anderen. In ihm waren gleichmäßig verteilt Podeste die Tische zu sein schienen. Stühle waren darum angeordnet. Alles hatte die gleiche silbergraue Farbe. Links war so eine Art Theke mit diversen Apparaturen. Der ganze Raum wirkte wie eine Kantine oder eher eine Kneipe.
»Das ist wohl sowas wie ein Restaurant. Wie die Kantine in einer Firma. «
Beschrieb Joe den Raum. Die anderen gaben ihm Recht und waren noch mehr am Überlegen, wo sie waren. Erst dieses Labyrinth und dann diese modernen sauberen Gänge in der sie sich vorkamen wie in einem Unternehmen für die Entwicklung neuer Technologien.
»Sieht aus als hätten sie dort die Fenster vergessen«
Meinte Sandra und zeigte auf die Vertiefungen in der Wand gegen über der Tür in der 'Kantine'. Sie fragte sich warum niemand sonst sich wunderte, dass es nirgends Fenster gab:
»Es gibt keine Fenster. Egal wo wir hinkommen. Also sind wir bestimmt unter der Erde. «
»Oder im Weltall. «
Meinte Joe verspottend. Doch die anderen wurden durch den Denkanstoß ruhig. Mehr als zuvor war die Frage wo sie sich befanden unsicherer als zu diesem Zeitpunkt. Um nicht weiter darüber nachzudenken fingen sie an alles was sie sich zusammen gesucht hatten und was in ihrem alten Lager war in diesen neuen Bereich zu bringen. Jeder stellte sich sein Bett in einen eigenen Raum. Alles was essbar war und was in ihrer alten Küche war landete in der Kantine. Da der Weg sehr weit war suchte Peter nach einer Möglichkeit ihn zu verkürzen. Er hatte auch schon eine Idee das Tableau betreffend. Der Kreis des Labyrinths war in Sektoren aufgeteilt, wie ein Kuchen. Er vermutete das dieser Kreis sich drehen konnte und das man das "Kuchenstück" auszuwählen konnte zu den die Tür aufgehen sollte. Mit einem Tippen auf den Sektor in dem er ihr Lager vermutete gab es ein lautes Surren und der Boden vibrierte. Und die Tür öffnete sich. Kurz darauf fanden sie sich in ihrem bekannten Korridoren wieder. Peter war beeindruckt über diese technologische Meisterleistung. Die anderen verstanden das nicht wirklich. Nur Dean begann es zu verstehen. Das Labyrinth hatte bestimmt einen Durchmesser von fast einem Kilometer. Dieses Konstrukt drehen zu lassen wäre nach menschlichen Maßstäben fast unmöglich. Mit noch mehr Fragen schafften sie alles in ihren neuen Bereich. Bis auf Hernando. Der blieb da wo er war. Am Ende dieses Tages trafen sie sich noch mal in der Kantine. Sie aßen was und nutzten die Zeit um sich besser kennen zu lernen. Sie waren ja jetzt fast ein Jahr hier und kannten sich kaum. Peter erzählte von seiner Exfrau und wie sie ihn verlassen hat. Joe und Dean berichteten von ihren Geschwistern. Dean hatte eine jüngere Schwester und Joe einen Bruder. Sandra war ein Einzelkind. Was so manches erklärte, wie Dean anmerkte. Nur Melissa ließ nichts von sich hören. Die Aktion mit ihrem Exfreund belastete sie immer noch. Weil Melissa so ruhig blieb fragten die anderen wie sie sich kennen lernten. Da erzählte Sandra die Geschichte.
Sie hat Melissa in einen Feriencamp kennengelernt vor fünf Jahren. Melissa war da Jugendbetreuerin. Die zwölf Jährige Sandra und die achtzehn Jährige Melissa verstanden sich vom ersten Moment an perfekt. Sandra erzählte aber nicht dass sie schon damals Gefühle für Melissa hatte. Melissa sah in ihr immer ihre jüngere Schwester.
Die Männer erkannten was da zwischen den beiden abging und verschwanden bevor es ihnen zu viel wurde.
So endete dieser Tag. Ein Tag voller Anstrengung aber auch voller Hoffnung. Denn sie hatten ihr neues Zuhause akzeptiert. Einer mehr als der andere. Aber zumindest die Stimmung wurde besser. Jetzt war es sehr viel wohnlicher und die Aussicht darauf bald zu wissen wo sie sind ließ die meisten gut einschlafen.
Dean lag einige Tage später des Morgens in seinem Bett. Da klingelte es an seiner Tür. Er öffnete die Tür und Joe stand im Flur:
»Guten Morgen, Homie. «
Begrüßte Joe seinen Kumpel.
»Warst du schon was futtern? «
»Nein. Wollte ich noch.«
Antwortete ihm Dean. Der sprang von seinem Bett auf und begleitete Joe in die Kantine. Dort waren auch schon Sandra und Melissa zugegen und begrüßten die beiden herzlich. So saßen die vier an einem Tisch und frühstückten.
»Morgen.«
Kam Peter geistesabwesend ebenfalls in die Kantine. So ging das jeden Tag. So gegen 8 Uhr erwachten alle und trafen sich in dem großen Raum in dessen Nähe sich alle angesiedelt hatten. Peter ist immer noch mit den Übersetzungen beschäftigt. Doch diesen Morgen war er besonders vertieft.
»Na Doc, immer noch am Grübeln?«
Wurde Peter von Dean gefragt. Doch der bekam das kaum mit. Dean wollte ihn damit aufziehen, dass das sogar seine Schwester könnte doch Peter hatte in dem Moment die Eingebung:
»Ich hab mich im Syntax geirrt. Das ist nichts. Das ist tot. Das hat keine Musik, tönt nicht, die Worte sind, wie Jacobsen das einmal ausgedrückt hat, "aus dem Wörterbuch" genommen; sie sind richtig, ja ja – aber es schwingt nichts unterhalb der Prosa, die Sprachmelodie fehlt. So geht das durch das ganze Buch. Seine Sprache ist stumpf.«
Womit er Kurt Tucholsky zitierte. Damit konnte natürlich keiner was anfangen. Aber er hatte einen Durchbruch und war nun in der Lage die meisten Schriften zu entziffern.
»Bitte was meinen Sie, Dr. Jackson? «
Wollte Melissa von ihm wissen. Peter setzte sich an den Tisch:
»Ich hab es geschafft. Ich hab den Schlüssel gefunden um diese Schrift und Sprache entziffern zu können. Die Bildschirme in den Quartieren zum Beispiel. Damit kann man die Quartiere konfigurieren.«
»Im Ernst? Wie soll das funktionieren?«
Zweifelte Joe. Peter betonte, dass er nicht wüsste wie die Technik dahinter funktionierte. Nur das er das Interface dieser Bildschirme lesen konnte. Joe wollte das genauer wissen. Doch Peter meinte, dass er noch nicht so weit sei.
»Lass mich mit Dean die Bedienelemente noch genauer untersuchen. In der Zwischenzeit kann wer nach Hernando gucken.«
Vertröstete er Joe. Der stand auf und fragte eingeschnappt ob Melissa und Sandra ihn begleiten wollen. Sandra ging ihm gleich nach und meinte:
»Jetzt schmoll doch nicht.«
»Ich schmoll nicht. Ich grüble!«
»Wo ist der Unterschied?«
Wollte sie nachlaufend von ihm wissen. Da war er schon im Flur verschwunden und meinte:
»Tiefsinnige Menschen grübeln und schmollen nicht.«
So waren die beiden verschwunden. Und Melissa ging ihnen auch nach, den Kopf schüttelnd. Dean und Peter saßen noch am Tisch und fingen an zu besprechen wo sie als erstes beginnen wollen. Mit dem Plan, zuerst die Funktion der Tableaus zu ergründen, gingen sie in Dean's Quartier. Peter drückte auf diverse Buttons. Es gab sogar so eine Art Beschreibung der Funktionen. Wenn Peter es richtig übersetzte, konnten die einzelnen Quartiere individuell konfiguriert werden. Dean stand daneben und beobachtete ihn. Er erkannte teilweise die Funktionen.
»Hey! Lass mich mal. Ich denke ich weiß was das ist.«
Er schob seinen Finger über das Display, mal nach links oder rechts, mal drückend und fragte immer wieder Peter nach der Übersetzung. Da fing auf einmal das Display an zu blinken und ein Signalton war zu hören. Der Ton hatte denselben Takt wie das Display. Die Tür öffnete sich.
»Ich glaube wir sollen den Raum verlassen.«
Spekulierte Dean. Die zwei gingen raus auf den Flur. Da schloss sich die Tür wieder. Von drinnen tönte nur ein Rauschen und Rasseln nach draußen. Nach einigen Minuten öffnete sich die Tür wieder.
Zu dieser Zeit hatten Sandra, Joe und Melissa Hernando's Gefängnis fast schon erreicht. Sandra fragte Joe:
»Bereust du es hier zu sein?«
»Irgendwie ja aber auch irgendwie nein. Dean wollte unbedingt Urlaub in Bolivien machen. Wodurch wir hier gelandet sind. Ich würde schon wieder nach Hause wollen. Aber da war das Leben... naja. Trostlos. Immer derselbe Job. Und immer der selbe Tag.«
»Ich glaube deine Arbeit hast du jetzt nicht mehr.«
Ging Melissa dazwischen. Das konnte Joe nur bestätigen. Denn er war ja seit einem Jahr in Urlaub. Da wollte er wissen was mit ihren Familien sei. Er dachte sich die beiden Mädels müssten ja Eltern haben die sich sorgen um sie machten.
»Ich denke mein Vater ist bestimmt krank vor Sorge. Wir haben grad das Haus von meiner Omi ausgeräumt als es uns hier her verschlug.«
Berichtete Sandra als sie vor der Tür an kamen hinter der Hernando gefangen war. Joe tröstete Sandra bevor er nach Hernando rief. Doch wirklich helfen konnte er ihr nicht. Das überließ er Melissa während er Hernando zuhörte:
»Was willst du?«
Blöckte es nur mit spanischem Akzent. Joe wollte wissen ob man ihm wieder vertrauen könnte. Hernando hatte die letzten Tage genug Zeit darüber nach zudenken und antwortete:
»Ihr seid zu fünft. Und ich hatte Dr. Jackson was versprochen.«
Mehr ließ sein stolz nicht zu. Joe entriegelte die Tür. Die Mädchen wurden zusehends nervös. Doch Joe beruhigte sie. Er wäre bei ihnen. Während die Tür zu Hernando sich öffnete bestaunten Peter und Dean das Quartier. An der Wand gegenüber der Tür stand nun ein Tisch. Genauso wie es Dean ausgewählt hatte.
»Ist ja cool.«
Staunte Dean nur und beiden wurde klar was das bedeutete.
»Leck mich am Ärmel. Wir können unsere Quartiere einrichten wie wir es wollen. «
Fügte er an. Mit diesen Worten verschwand Peter zu seinem Quartier um es einzurichten. Dean tat dies auch. Er räumte sein Bett raus und ließ sich ein neues machen. So versuchten sich die beiden als Innenarchitekt. Indes trat Hernando aus seiner 'Zelle'.
»Keine Sorge Ladys. Ich werde euch nichts tun. Ich konnte mich nicht kontrollieren. Ich werde jetzt in mein Quartier gehen.«
Versicherte er Melissa und Sandra.
»Wenn ich den schon eins habe?«
Sah er Joe böse an. Der wich zurück und zeigte ihm dem Weg:
»Natürlich. Wie immer es euch beliebt, Euer Erzürntheit.«
Sie wollten gerade losgehen da ertönte Jacksons Stimme durch die Gänge:
»Hallo! Funktioniert das?«
Gefolgt von zwei Klopfgeräuschen.
»Alle mal bitte zur Kantine kommen!«
Forderte Peters Stimme alle auf. Verwundert darüber kamen alle dem nach. Dean und Peter warteten vor der Kantine als die anderen dort eintrafen.
»Alles gut bei dir, Hernando?«
Erkundigte er sich bevor er über seine Entdeckung berichtete, die er in seinem Quartier gemacht hatte:
»Ich hab noch weitere Funktionen auf dem Bildschirm entdeckt, als ich den ausprobierte.«
Hernando wunderte sich darüber. Denn er war ja noch nicht in seinem Quartier. Peter befürwortete Hernando's Wunsch in sein Quartier gehen zu wollen. Den anderen berichtete er weiter:
»Ich habe neben der Durchsagefunktion noch entdeckt, dass man einen Plan aufrufen kann. Diese Anlage ist verdammt riesig. Und wenn ich die Übersetzung richtig interpretiert habe noch mehr als das.«
In allen Gesichtern der anderen bildeten sich Fragezeichen. Denn was könnte den schlimmer sein als das diese Anlage riesig ist. Wobei schlimm das falsche Wort ist. Die Erkenntnis darüber zu wissen wo sie sind, wäre eine echte Erleichterung. Leider gab es keine Möglichkeit auf der Karte die Zielorte der Portale zu bestimmen, was Dean's erste Idee zu der Karte war. Peter bat alle ihm zu Folgen. Er führte sie erst durch mehrere Gänge in denen noch mehrere Quartiere waren. Insgesamt sind sie 400 Meter gelaufen bevor sie auf einen Gang kamen der sehr viel breiter war als die Gänge der Quartiere. Dieser Gang war sehr lang. Aber man konnte weder den Anfang noch das Ende sehen da er eine leichte Biegung hatte.
»Dies ist einer der Hauptkoridore. Er führt einmal durch die Anlage im Kreis. «
Erklärte Peter, der schon vermutete wo sie sich befanden. Dean äußerte sich zu dem Gang in den sie recht einliefen:
»Wenn dieser Gang ein Kreis ist, bei der leichten Biegung, dann muss der ja mehrere Kilometer lang sein.«
Peter benickte dies. Er vermutete zwischen fünf und sechs Kilometer. Die anderen wussten nicht was sie dazu sagen sollten. Die Frauen hielten sich an den Händen während sie mit den anderen drei den Gang weiter runter liefen. Die schauten sich die hellen türkisenen Wände an. Immer wieder kamen sie an Einmündungen vorbei. In die schaute Joe hin und wieder genauer rein. Bei Türen an denen sie vorbei kamen fragte er Peter was da drin sei. Doch auch Peter wusste das nicht. Er kannte nur den Weg zu dem Ort zu dem sie unterwegs waren. Denn dieser Ort sollte alles aufklären. Fast eine halbe Stunde mussten sie laufen bevor sie an einer Tür zu ihrer Linken anhielten. Über der war auch ein Schriftzug den außer Peter keiner lesen konnte.
»Was steht da?«
Fragte Sandra. Peter berührte den Sensor und die Tür schob sich zu beiden Seiten auf und er präsentierte:
»Observatorium! «
Sie blickten in einen großen runden Raum über dem eine Glaskuppel thronte. Jenseits dieser Kuppel sah man Sterne in einem tiefen schwarz. Weiter links sahen sie einen Planeten mit Ringen. Dieser füllte ein Viertel des Sichtbereichs aus.
»Ist das etwa...?«
Staunte Dean wie alle anderen auch. Peter vervollständigte seinen Satz:
»Jup! Das ist er. Der Saturn.«
Aber auch er war total überwältigt von diesem Anblick.
»Also sind wir...?«
Stammelte Joe. Der auch von Peter ergänzt wurde:
»Korrekt! Wir sind auf einem Raumschiff.«
Das Peter vermutet hatte. Aber selbst er war fasziniert. Sie setzten sich auf eine der zahlreichen gepolsterten Bänke die in dem Raum verteilt waren. Jeder ging hin und wieder zur einer anderen Stelle dieses Raumes, um einen gesamten Eindruck zu bekommen. Überall war das Weltall zu sehen. Aber nicht die Sonne. Sie musste wohl auf der anderen Seite des Raumschiffes sein. Peter stand direkt am Glas der Kuppel um einen Blick auf das Raumschiff zu bekommen. Die andere saßen auf den Bänken und wurden sich ihrer Lage bewusst, außer Sandra:
»Und was heißt das jetzt? Was ist das hier?«
»Wir sind auf einem Raumschiff. Und das heißt wir sind echt im Arsch. «
Schlug sich Joe die Arme über den Kopf.
»Warum...?«
Fragte sie.
»Können wir nach Hause fliegen?«
Alle sahen sich an. Und Peter überlegte:
»Ähm... So doof ist die Idee gar nicht. Wir müssten die Brücke finden und lernen dieses Schiff zu steuern.«
»Vorausgesetzt dieses Schiff hat eine Brücke und wir können es steuern. Du kannst gerade mal so die Schrift lesen.«
Kritisierte Dean ihn. Joe wollte ihnen Mut machen und meinte, dass sie das auch noch hin bekommen. Peter sammelte sich und überlegte die nächsten Schritte. Dabei versuchte er das Raumschiff zu überblicken. Doch er konnte nur nach unten gucken und da war außer einer Abrundung nichts zu sehen. Er ging zum Tableau an der Tür und überlegte laut:
»Mal gucken ob im Plan was zu finden ist. Da muss die Brücke ja vermerkt sein.«
Doch er konnte nichts entdecken. Zumindest nicht in nächster Zeit.
»Kommt mal alle her. Ich will euch zeigen wie ihr das bedienen könnt. Wir werden uns jetzt aufteilen. Das erhöht die Chance die Brücke schneller zu finden.«
Es versammelten sich alle um Peter herum der dann fort fuhr:
»Also hier findet ihr den Plan. Einfach auf dieses Symbol tippen. Diese leiste bleibt immer da. Auf dieser leiste ist auch dieses Symbol. Der Kreis mit dem Punkt in der Mitte ist für den Sprechruf. Solange ihr da drauf tippt kann euch jeder hören.«
»Peter, es ist schon spät. Wollen wir das nicht morgen früh machen?«
Wies Dean auf die Uhrzeit hin. Die meisten waren müde und fanden das gar nicht so schlecht. So machten sie sich auf den langen Rückweg und jeder verschwand in seinem Raum. Am nächsten Morgen war Peter der erste in der Kantine. Er begrüßte Dean, und die zwei Mädchen. Sandra und Melissa kamen immer zu zweit. Nur Joe verpennte mal wieder. Nicht jeder hatte die vergangene Nacht gut geschlafen. Die Ereignisse des gestrigen Tages waren nicht leicht zu verarbeiten. Vor allem Peter konnte kein Auge zu machen. Er musste Joe wecken. So saßen nach und nach alle an einem Tisch.
»Habt ihr heute Nacht auch dieses Kratzen gehört?«
Wollte Peter von den anderen wissen. Aber niemand hatte was gehört und negierte dies.
»Uhh hier gibt es Geister.«
Schmatzte Dean sarkastisch und glaubte Peter würde langsam exzentrisch.
Als jeder gefrühstückt hatte brachen sie auf. Mit Hilfe des Plans verschwanden sie in alle Richtungen. Peter schlug vor das sie in zweier Teams das Schiff durchsuchen sollten. Er mit Hernando, Dean mit Melissa und Joe mit Sandra. Peter ging mit Hernando im Hauptgang rechts und Dean's Team nach links. Sandra und Joe sollten den Bereich um das Labyrinth herum untersuchen. Die zwei Teams im Hauptgang mussten eine ganze Weile laufen. Dean und Melissa redeten dabei über die anderen. Nach ein paar Kilometern gingen sie an einen Gang in den sie rechts abbiegen. Dean vermutete dort das Heck des Schiffes. Bei Peter war es anders er bog links ab um dort die Brücke entdecken zu können. Doch er und Hernando fanden nichts. Nur einen Raum in dem so etwas wie Raumanzüge hangen. Aber das Schiff war ja auch riesig. So suchten sie weiter. Unterdessen waren Joe und Sandra um das Labyrinth unterwegs. Doch sie konnten nicht komplett Drumherum laufen. Die andere Hälfte war von ihrer abgeschottet. Er dachte, dass sie durch das Labyrinth auf die andere Seite kamen. Aber keiner von beiden wollte durch dieses Labyrinth. Sie würden durch vier Sektoren müssen. Mindestens einer von den Sektoren war von dieser Pflanze überwuchert.
»Es könnte gefährlich sein durch diese Sektoren zu gehen. «
Meinte Joe.
»Aber ich glaube wir können die Schleuse benutzen. Ich geh rein. Du bleibst hier draußen. Sobald ich drin bin drückst du auf den hintersten Sektor. Dadurch holen wir den vor und der in dem ich bin müsste nach hinten fahren.«
Ganz stolz auf seine Idee öffnete er die Tür.
»Okay. Und wenn es nicht klappt? «
Überlegte Sandra.
Joe stand schon im Labyrinth und sagte beim Verschließen der Tür:
»Dann wartest du zehn Minuten und holst mich wieder vor.«
Joe wartete nahe der Tür darauf, dass Sandra ihren Plan ausführte. Noch nie war jemand innerhalb des Labyrinths während es sich drehte. Er spürte auch kaum was als es begann sich zu drehen. Er hörte nur das Surren. Das Licht über der Tür sprang von Blau auf Rot. Nach einigen Minuten kam das Labyrinth zum Stehen. Das Licht wurde wieder Blau. Das sah er als gutes Zeichen das es funktioniert hatte. Gespannt darauf was ihn auf der anderen Seite erwarten würde öffnete er die Tür. Dunkelheit gähnte ihn an. Nur ein paar entfernte Lampen flackerten. Er betrat den Gang und bemerkte nach einiger Zeit das es hier spiegelverkehrt war als das was sie schon kannten. Es war sehr unheimlich und er war froh nicht hier zu wohnen als er das Äquivalent seines Quartieres fand. Auch in der Kantine flackerten die Lampen. Diese Seite war im fiel zu gruselig und er wollte wieder zurück sein bevor Sandra das Labyrinth wieder drehen ließ. Als er die Tür erreichte war er froh den das Licht war Blau. Die Tür öffnete sich doch war das nicht der bekannte Bereich. Überall lagen Dinge rum. Äste oder ähnliches. Am Ende des Ganges sah er plötzlich einen Schatten. Bevor er ihn überhaupt wahrnehmen konnte war er auch schon wieder verschwunden. Er betrat den Gang. Von Neugier getrieben wollte er wissen was er gesehen hat und ignorierte seine Angst. Da hörte er ein Kratzen. Als würde es aus den Wänden kommen. Er ging vorsichtig zur Ecke um darum zu schauen. Da sah er 3 Gestalten die den Beschreibungen von Gremlins ähnelten. Sie waren um die 60 cm groß und gingen auf zwei Beinen. Ihre Haut war schwarz, ledrig und leicht behaart. An ihren Händen waren 4 lange Finger mit klauen. Der Kopf wirkte überproportioniert, an dem man lange Spitze Ohren sehen konnte. Als die Tiere Joe bemerkten und er von ihren großen gelben Augen erblickt wurde, fletschten sie ihre Spitzen Zähne und stürmten auf ihn mit allen Vieren los. Et schreckte zurück und rannte zur Tür. Eines der Wesen setze zum Sprung an und landete auf Joe's Rücken, seine Klauen in seinen Schultern versenkend. Schmerzerfüllt griff Joe das Tier und packte es an seinen Armen. Er schwang sich nach vorne und warf es an die Wand. Das Tier ging zu Boden und schüttelte sich. Joe wollte es angreifen doch es nahm die Farbe der Umgebung an und huschte schnell zu den anderen seiner Art die ihm näher kamen. Joe lehnte sich an die Tür und griff sich einen Balken der am Boden lag. Eines der Wesen setzte zum Sprung an. Diesen konnte Joe jedoch mit dem Balken abwehren, in dem er diesen durchzog und das Tier wegschleuderte. Davon ließen sich die anderen aber nicht beirren. Sie schnappten sich ebenfalls Gegenstände und bewarfen Joe damit. In diesem Moment öffnete sich die Tür und Sandra stand auf der anderen Seite. Sie holte diesen Sektor zurück während Joe sich gehen die Gremlinartigen Tiere wehrte. Erschöpft sprang er durch die Tür und blieb am Boden liegen. Sandra die, die herannahenden Tiere bemerkte stieß einen Schrei des Ekels aus und verschloss die Tür schnell.
»Was waren das für Viecher? «
Quietschte Sandra und wandte sich Joe zu der sich verletzt am Boden liegend auf den Rücken drehte. In diesem Moment polterte es an die Tür gefolgt von Kratzgeräuschen.
»Schnell! Hol die anderen!«
Stöhnte er voller Schmerzen. Sandra stürmte zum Tableau und rief:
»Hallo! HILFE! Eklige Gremlins...! Joe verletzt...!«
Tönte es durchs Schiff.
»Okay. Ganz ruhig! Wo seit ihr?«
Schallte Peters Stimme kurze Zeit darauf.
»An der Tür zum Labyrinth. «
Schluchzte Sandra ins Mikrofon panische Angst davor was mit Joe ist. Sie beugte sich zu ihm und hielt ihn verzweifelt fest ohne zu wissen was sie tun sollte. Die Minuten bis die anderen endlich erschienen kamen ihr wie eine Ewigkeit vor. Sie wich Peter zurück der schon Stofffetzen dabei hatte. Sie schaute auf ihre blutverschmierten Hände und brach in Tränen aus. Hernando der dicht hinter Peter war packte sie an den Schultern um ihr zu helfen. Doch das brachte sie noch mehr auf. Da kam Dean mit Melissa angerannt. Er bat Melissa sich um Sandra zu kümmern was eh Melissa's erster Gedanke war.
»Was ist passiert? Wo bist du verletzt?«
Nahm Melissa Sandra in den Arm. Die antwortete ihr weinend:
»Das ist nicht von mir...!«
Und konnte vor lauter weinen nicht mehr reden. Peter und Dean versorgten derweil Joe der sich die Schultern hielt vor Schmerzen. Ächzend berichtete er bruchstückhaft was passierte.
»Halt still, sonst kann ich dir nicht helfen!«
Flehte Peter Joe an als er sein T-Shirt auf riss. Peter presste Stoffrollen auf die Wunden die, die Krallen hinterließen um die Blutung zu stoppen.
»Alles gut! Das wird wieder! Sieht schlimmer aus als es ist!«
Sprach Peter mit beruhigender Stimme auch zu Sandra, die sich fast überschlug beim Weinen. Hernando und Dean halfen Joe auf um ihn in sein Quartier zu bringen. Auf dem Bett konnte Peter ihn besser weiter behandeln. Sandra und Melissa folgten als sich Sandra beruhigt hatte. Melissa musste aber noch eine Weile auf sie einreden. So waren alle in Joe's Quartier versammelt. Peter bat aber alle in der Kantine zu warten. Denn der Trubel war jetzt nicht förderlich für Joe. Peter verband ihm die Schultern und entdeckte dabei an seinem Arm einen Biss den er ebenfalls verarztete. Die Frage wie dieser Biss zustande kam konnte Joe nicht beantworten. Die anderen saßen in der Kantine und hörten Sandras Erzählung zu. Aber viel wusste sie auch nicht. So warteten alle gebannt auf Nachricht von Jacksons der eine halbe Stunde später in die Kantine trat.
»Also. Er wird es überstehen. Die Verletzungen sind nicht ernst. Ich mach mir nur Gedanken wegen Infektionen. Wir bräuchten Antibiotika.«
Berichtete Peter beim betreten. Den meisten sah man die Erleichterung an. Bis auf Hernando. Er hatte immer denselben Ausdruck.
»Hörst du Sandra. Alles wird wieder gut.«
Beruhigte Dean sie weiterhin, die von Melissa gestreichelt wurde. Bevor Peter von Dean und Melissa erfahren wollte was sie entdeckt haben, hackte er bei Sandra noch mal nach, was genau passiert ist. Doch sie wusste nur dass Joe von diesen Tieren gejagt wurde.
»Na gut. Morgen werden wir mehr erfahren wenn es Joe besser geht. Was habt ihr entdeckt?«
Sah er Dean an. Der berichtete von vielen weiteren Gängen und von einem anderen Observatorium was scheinbar dem ersten gegenüber lag.
»Da konnte man nicht viel sehen. Nur Sterne und die Sonne. War mir erst nicht sicher ob sie es ist, weil sie so viel kleiner war.«
Berichtete Dean.
»Den Jupiter hast du nicht gesehen?«
Wurde er von Peter gefragt bis er sich selbst korrigierte:
»Muss ja nicht. Je nach Konstellation muss man ihn nicht unbedingt sehen. «
»Wäre aber schon cool gewesen.«
Fügte Melissa an. Hernando stand auf und ging in sein Quartier. Auch wenn niemand es ihm an sah so machte er sich doch Gedanken um Joe. Die anderen saßen noch lange in der Kantine und quatschten um sich abzulenken. Aber auch um zu überlegen diese Kreaturen aus dem Labyrinth zu bekommen. Den in diesem Sektor könnte das Portal zur Erde sein.
—07:45 Uhr—
Noch herrschte gähnende Leere auf den Fluren. Ein jeder war noch tief im Schlaf versunken. Die erste Tür die sich öffnete war die von Peter Jackson, der verschlafen auf den Gang trat um nach Joe zu sehen. Er klopfte an die Türen, die auf dem Weg zu Joe lagen. Damit wollte er Melissa und Sandra wecken. Sie wohnten beide relativ gegenüber von Joe. Dean war ein Stück weiter den Flur runter Richtung Kantine. Hernando war noch weiter weg. Er wollte nicht so nah bei den anderen sein. Als Peter die Tür zu Joe öffnete kam Melissa gerade aus ihrem Zimmer. Mit verschlafenem Gesicht gähnte sie in den Gang und steckte sich.
»Guten Morgen Melissa.«
Wurde sie von Peter begrüßt. Und wies mit der Frage, auf die Art und Weise ihrer Nachtruhe, darauf hin, dass er nun nach Joe schauen wollte. Dies fasste sie als Einladung auf ihn zu begleiten. Sie betraten sein Zimmer uns sahen ihn schlafend auf seinem Bett liegen. Nicht wissend, dass sich sein Zustand verschlechtert hatte. Peter versuchte ihn zu wecken. Doch er rührte sich nicht. Erst als Peter es energischer versuchte wurde Joe wach.
»Irgendwas stimmt hier nicht.«
Stellte Joe fest kurz nach dem er wach war. In dem Moment war auch Sandra vor Joe's Quartier erschienen. Sie wollte wissen ob alles in Ordnung sei. Doch noch konnten Melissa und Peter ihr keine Antwort darauf geben. Gebannt warteten die Mädchen an der Tür währen Peter Joe aufdeckte. Peter konnte nicht glauben was er da sah. Unterhalb des Bisses war sein Arm komplett hart und grau.
»Ist der etwa versteinert?«
Sprang Joe auf. Peter versuchte ihn fest zu halten und zu beruhigen:
»Ganz ruhig Joe. Nur nicht bewegen. Es sieht fast so aus. Aber du solltest dich möglichst nicht bewegen.«
Joe war sehr verängstigt. Für ihn fühlte es sich so an als wäre sein Arm eingeschlafen. Aber Peter wusste nicht was Bewegungen mit dem Gewebe machte, wo der Übergang war. Er erkannte auch dass der Biss dafür verantwortlich sein musste. Also wollte er die Tiere die dafür verantwortlich waren genauer untersuchen. Vor allem wollte er den Planeten erforschen von dem sie einst kamen.
»Wir müssen rausfinden woher die Tiere gekommen sind. Könnte sein das auf dem Planeten etwas wächst was Joe helfen könnte.«
Grübelte Dr. Jackson. Da kamen aber Sandra die Ereignisse von gestern wieder in den Sinn:
»Aber da sind lauter dieser hässlichen Viecher.«
Schüttelte sie sich vor Ekel. Peter wollte grad vorschlagen, dass sie nach dem Frühstück sich das Labyrinth mal anschauen sollten, da kam Dean, der verwundert darüber war das niemand in der Kantine war. Er sah Joe im Bett liegen.
»Wow, alter. Das sieht echt ungesund aus.«
»Ja Bro. Ist echt scheiße. Und ich hab auch echt schiss. Was ist wenn ich komplett versteinert bin?«
Dean machte sich echt Sorgen. Doch er wusste nicht anders mit seinen Gefühlen umzugehen und meinte zu Joe:
»Na dann suchen wir dir ‘nen netten Platz in der Kantine wo wir dich aufstellen können.«
Dean gab Joe einen tröstenden Klaps als Peter ihn bat ihn zum Labyrinth zu begleiten. Die Damen frühstückten und versorgten Joe. Dean öffnete die Tür zum Labyrinth.
»Warum war Joe eigentlich nochmal in diesem Teil des Labyrinths?«
»Soweit ich das verstanden habe ist dieser Teil in dem wir uns befinden von der gegenüberliegenden Seite komplett abgeschottet. Joe dachte, in diesen zu kommen wäre nur über das Labyrinth möglich. Sandra wollte ihn zu früh zurückholen. Dadurch kam er in diesen unerforschten Sektor.«
»Ich verstehe. Warum ist er nicht über den Hauptgang gekommen? Ich war mir Melissa auf der andern Seite. Da gibt es genauso Zugänge wie in unserem.«
Doch das konnte Peter nicht beantworten. Sie sahen in das Labyrinth in dem noch kein Tier zu sehen war. Auch bis zur nächsten Einmündung war keine Aktivität auszumachen. Doch im nächsten Gang sahen sie ein kleines Tier. Es war aber ein anderes. Sah mehr wie ein Lemur aus. Das kleine Äffchen sprang durch den Gang als würde es etwas suchen.
»Was ist denn das für ein putziges Äffchen?«
Flüsterte Dean. Das Äffchen bemerkte das Geflüster von Dean und schaute neugierig in die Richtung von Peter und Dean. Langsam näherte es sich den beiden. Doch nicht nur das Äffchen bemerkte die Anwesenheit der zwei. An die zehn Tiere kamen ohne Vorwarnung um die Ecke geschossen.
»Oh verdammt! Nichts wie weg hier!«
Schupste Dean Peter zum Ausgang. Sie rannten durch die Tür die Peter grad schließen wollte, da hielt Dean ihn auf:
»Warte, da will noch einer mit.«
Mit diesen Worten von Dean sprang der Affe durch die Tür, direkt in die Arme von Dean. Dann schloss sich die Tür.
»Warum hast du diesen Affen durch gelassen? Du weißt nicht ob der gefährlich ist.«
Kritisierte Peter Dean.
»Wie kann das Kerlchen gefährlich sein? Sieht nicht gefährlich aus.«
Hielt Dean den Affen vor Peters Gesicht der ihn mit seinen großen Kulleraugen anguckte.
»Du kannst ihn nicht behalten«
»Hab ich auch nicht vor. Da drinnen lassen können wir ihn aber auch nicht...«
Entgegnete ihm Dean.
»...und wieso er? Könnte auch eine sie sein.«
»Nein. Ist ein er.«
Sagte Peter hämisch und ging. Dean drehte den Affen um.
»Oh! Stimmt.«
Setzte er den Affen räuspernd auf den Boden ab. Dean folgte Peter in die Kantine wo sie überlegen wollten wie sie jetzt das Problem mit den bösen Tieren lösen könnten. Der Affe analysierte seine Umgebung und folgte den beiden. In der Kantine saßen Melissa und Sandra an einem Tisch. Dean präsentierte das Äffchen das kurz nach ihm in die Kantine kam. Das war erst irritiert über die anderen zwei. Ging aber kurz darauf auf sie zu. Sandra sprang auf:
»Ihh! Was ist das? Schaff das Vieh weg von mir!«
Befahl sie Dean. Doch der Verstand sie nicht. Der kleine Affe, der gerade Mal 25 cm groß war, war doch so süss.
»Der tut nichts. Der will nur spielen.«
Neckte er sie. Der Affe fand ihr Verhalten anscheinend auch lustig und provozierte Sandra. Immer wenn sie zurück wich kam er einen Schritt auf sie zu. Die anderen beobachteten das Schauspiel. Peter fragte nach Hernando und Joe.
»Hernando war kurz da. Holte sich was zu essen und ging wieder.«
Davon war Peter nicht beeindruckt und sah Sandra weiter zu, die das Verhalten des Affen mittlerweile auch irgendwie lustig fand. Melissa berichtete auch davon, dass die Versteinerung bei Joe schon bis über die Schulter ging. Sandra fand ihn dann doch irgendwie goldig, fasste sich ein Herz und blieb stehen. Der Affe nutzte die Chance um an ihrem Bein hoch zu klettern, auf ihre Schulter. Sandra schüttelte sich. Zuerst vor Ekel und dann weil es kitzelte. Dean musste lachen als er das sah und meinte:
»Du kannst ihn aber auch nicht behalten.«
Sandra verstand erst nicht warum er das sagte. Aber als sie das Äffchen streichelte und er sich sichtlich darüber freute sagte sie:
»Er ist ja eigentlich schon ganz süss. Und riecht auch überhaupt nicht...«
Die anderen sahen sich verwirrt an.
»... ich glaube ich nenne dich Charlie.«
So viel zum Thema nicht behalten. Dean wollte gerade protestieren, da hatte Peter eine Eingebung:
»Ich weiß wie wir das Labyrinth von den Monstern befreien.«
In dem Moment schwenkte die Aufmerksamkeit von Sandra auf Peter der von den Raumanzügen berichtete die er gestern entdeckt hatte. Er vermutete in dessen Nähe eine Luftschleuse. Seine Idee wäre es, alle Türen bis dorthin zu öffnen. Die entweichende Luft könnte die Tiere ins All saugen. Dean wollte anmerken, was wäre wenn sie nicht raus gesaugt werden oder die anderen Türen nicht luftdicht währen.
»Dann würden die Tiere ersticken. Und da bei jedem Schließen und Öffnen der Türen ein leises Zischen zu hören ist, geh ich davon aus das diese luftdicht verriegeln.«
Erklärte Peter. Natürlich würde er das erst testen wollen. Dazu wollte er sich so einen Anzug anziehen um die Schleuse zu öffnen. Sandra sollte mit Charlie in der Kantine bleiben und Melissa mit Dean zusammen alle Türen bis zum Labyrinth öffnen. Joe sollte in seinem Quartier sicher sein. Dean öffnete eine Tür zum Hauptgang. Als er gerade die nächste Tür zu dem Gang öffnen wollte, die in den Flur führte der an den Labyrintheingang grenzte, verschloss diese sich wieder. Das war ein Problem. Er brauchte etwas um die Türen zu verkeilen.
»Wir haben ein Problem. Die Türen wollen nicht offen bleiben.«
Sprach Dean in den nächstgelegenen Bildschirm.
»Ich hol ein paar Dinge aus dem Lager, die wir von den Kwasianern haben um die Türen zu verkeilen. Also warte noch mit dem Öffnen der Schleuse.«
»Ist gut. Ich bräuchte eh Hilfe bei diesem Anzug. Alleine bekommt man den nicht angezogen.«
Dean rannte zum Lager und schnappte dich was geeignet war. Die erste Tür blockierte er mit einem Stück Holz und die zweite mit einem Rohr das sie noch übrig hatten. Dann begab er sich zu Peter der noch immer mit dem Anzug kämpfte. Dean half ihm rein und setzte ihm den Helm auf. Es kickte zweimal.
»Ich denke das passt so«
Machte er das Handzeichen für OK.
»Gut. Ich halt mich jetzt hier bereit bis du am Labyrinth bist. Da öffnest du die Tür und bringst dich in Sicherheit. Über Funk sagst du mir Bescheid, dass ich aufmachen kann.«
Sagte Peter und hielt dabei den Daumen hoch. Dean ging wieder zurück und öffnete die Tür zum Labyrinth. Als er sie verkeilt hatte flüchtete er in das nächstgelegene Quartier.
»Die Tür ist offen. Du kannst loslegen.«
Gab Dean Peter über die Sprechanlage Bescheid. Dean konnte hören wie die Kreaturen das Labyrinth verließen. Mit einem Mal hörte er ein Rauschen. Als würde draußen ein Sturm toben. Peter hatte die Schleuse geöffnet. Alles was nicht befestigt war flog durch die Schleuse ins All. Peter konnte sich kaum festhalten. Er hatte den Sog unterschätzt. Mit letzter Kraft hielt er sich an der inneren Schleusentür fest. Teile die in dem Labyrinth waren flogen an ihm vorbei. Auch die Tiere zischten eins nach dem anderen ins All. Ein Teil prallte an der Wand ab und traf Peter am Helm. Dieser Stoß war zu viel und er ließ los. Es zog ihn zur äußeren Schleuse an der er sich mit allen vieren fest hielt. Eines der Tiere flog auf ihn zu und versuchte sich noch an ihm festzuhalten. Doch es reichte nicht. Auch dieses verschwand außerhalb des Raumschiffes bevor der atmosphärische Druck gegen Null ging. Peter konnte sich umdrehen und sah wie das Tier, noch wild zappelnd immer kleiner wurde.
»Ganz schön zäh, die kleinen Mistviecher.«
Sagte er zu sich selbst. Er ging zum Labyrinth um zu überprüfen ob wirklich alle weg waren. Als er gerade über die Blockade stieg, die die Tür auf hielt taumelte eines der Tiere durch den Gang. Es erblickte ihn und fauchte ihn an, als wüsste es, dass Peter für seinen bevorstehenden Tod verantwortlich wäre. Doch konnte er in der luftleeren Umgebung nichts hören.
»Wirklich zäh.«
Dachte er als es regungslos zusammen brach. Er überprüfte noch ein paar andere Gänge bevor er die Schleuse wieder schloss. Er fand noch zwei weiter Tiere am Boden liegen. Er bewegte es um sicher zu gehen ob es auch wirklich Tod sei. Nach dem die Schleuse geschlossen war nahm er einen Stift und ein Stück Papier, die er zuvor in seinem Anzug verstaut hatte und ließ beides fallen. Die zwei Objekte erreichten gleichzeitig den Boden. Dadurch wusste er, dass der Raum komplett luftleer war. Er wartete dann eine Weile um dies zu wiederholen. Das Papier war jetzt merklich langsamer. Dies war ein gutes Zeichen. Den es bedeutete das der Druck sich wieder aufbaute. Als er sicher war dass die Atmosphäre wieder hergestellt war öffnete er seinen Helm und nahm ihn ab. Er atmete tief ein und war erleichtert. Beim nächsten Tableau entwarnte er die anderen. Dean der das hörte öffnete die Tür des Quartiers und begab sich zur Kantine. Da war Sandra mit Charlie beschäftigt.
»Alles gut bei euch? «
Fragte er Melissa. Die antwortete ihm:
»Jup. Hier war alles ruhig. Sandra hat die ganze Zeit mit ihrem Affen gespielt. «
»Ok...«
Schmunzelte Dean
»... ich guck mal nach Peter. Der dürfte mittlerweile bei Joe sein.«
Sagte er bevor er die Kantine verließ. Tatsächlich war Peter schon bei Joe. Aber dem ging es nicht gut. Die eine Hälfte seine Körpers war schon komplett versteinert. Beim Eintreffen von Dean, meinte Peter nur, dass sie sich beeilen müssen und stürmte ins Labyrinth. Dean folgte ihm. Ziellos versuchte er heraus zu finden von wo die Tiere gekommen waren. Doch es gab so viele Portale. Dean versuchte ihn zu beruhigen. Doch die Sache war klar. Bevor sie auch nur annähernd wüsten woher die Tiere kamen würde es für Joe zu spät sein. Bei der Geschwindigkeit mit der sich die Petrifizierung bei Joe ausbreitete, hätte er nur noch bis zum späten Abend Zeit. Und in zwölf Stunden könnten sie nicht alle Portale durchsuchen und dann auch noch ein Heilmittel finden. Verzweifelt ging er zur Kantine zurück um den anderen zu sagen, sie sollten von Joe Abschied nehmen. Die Stimmung war sehr gedrückt. Alle saßen in der Kantine. Auch Hernando. Er war zuletzt bei Joe. Sie diskutierten über die Situation und versuchten zwanghaft eine Lösung zu finden. Doch war allen die Situation klar.
»Warum können wir nichts machen. Es muss doch eine Möglichkeit geben ihm zu helfen. «
Fluchte Melissa und lief im Raum umher. Dean antwortete ihr traurig:
»Er ist mein bester Freund. Ich wünschte ich könnte. Aber es sind zu viele Portale und wir haben zu wenig Zeit.«
»Aber es wäre besser als nichts zu tun.«
Brachte sie Dean zum Nachdenken. Der schaute zu Peter und Peter schaute zurück.
»Ja lasst uns was tun. Ist immer noch besser als hier auf seinen Tod zu warten.«
Meinte die Spanische Stimme. Auch Hernando war dafür es wenigstens zu versuchen. Der mit diesen Worten zum Labyrinth ging.
»Dean du kommst dann auch? Melissa und Sandra bleiben am besten hier und gucken nach Joe. «
Folgte Peter Hernando. Dean bat Melissa gut nach Joe zu schauen. Und auch nach Sandra die trotz allem nur Augen für ihren neuen Freund hatte.
»Hier ist ja eine Stimmung wie auf einer Beerdigung «
Hörten sie eine fremde Frauenstimme. Erschrocken sahen sie zur Tür der Kantine in der eine Frau mit langen dunkelblonden Haaren stand. Sie war um die vierzig und schlank. Sie trug Lederkleidung unter ihrem weißen Stoffmantel. Dean wollte sie fragen wer sie den ist da sagte sie:
»Ich bin Chant DeFleur und bin nur auf der Durchreise.«
Melissa, Sandra und Dean waren total verwirrt.
»Ich bin Dean. Das sind Melissa und Sandra. «
Stellte Dean zögerlich alle vor.
»Wer sind Sie und wo kommen Sie her? Sind Sie ein Mensch?«
Fragte Dean weiter. Chant drehte sich einmal im Kreis und meinte:
»Na offensichtlich. Und wo ich herkomme spielt keine Rolle. Viel wichtiger ist das ich euch helfen kann!«
Jetzt waren sie nur noch verwirrter. Es war fast so als würde sie sie kennen. Chant ass was von dem Obst das auf der Theke stand und lehnte sich lässig dagegen.
»Und wie können Sie uns helfen?«
Fragte Melissa. Chant ging zur Tür und antwortete zuversichtlich:
»Ich kann euch beim Suchen helfen.«
Sie verschwand im Flur. Dean bat Melissa mit Sandra in der Kantine zu warten und folgte ihr zum Labyrinth. Zielsicher ging Chant in das Labyrinth. Es wirkte fast so als würde sie sich hier auskennen. Dean wollte wissen ob sie auch durch ein Portal gekommen sei. Doch das verneinte sie nur. Auf die Frage wo sie her kam antwortete sie nicht. Peter kam gerade aus einem Portalraum heraus. Chant begrüßte ihn mit einem herzhaften "Hi" und mit offenen Armen. Peter wich zurück und blickte erschrocken zu Dean.
»Wer ist das denn? Wer sind Sie?«
»Das ist Chant. Und mehr weiß ich auch nicht. Und mehr sagt sie auch nicht. Nur das sie uns helfen kann.«
Klärte Dean skeptisch Peter auf.
»Nur nicht so misstrauisch, Dean. Ich will euch helfen. Ich bin Chant! «
Hielt sie ihre Hand Peter entgegen. Der antwortete zaghaft:
»Ja Hallo. Ich bin Doktor Peter Jackson.«
Und schüttelte ihre Hand.
»Uhh, ein Doktor. Sehr schön.«
Drehte Chant sich von im Weg und blinzelte ihm zu. Peter fragte sie, wie sie helfen könnte währen sie den Gang runter lief. Peter und Dean folgten ihr ohne eine Antwort zu bekommen. Sie gingen einige Gänge entlang. Dean und Peter sahen sich nur rastlos an, bis sie vor einer Tür stehen blieb, die sie öffnete.
»Na in dem ich euch helfe. Und wir fangen hier an.«
Chant wusste mehr als sie sagen wollte. Überhaupt hatte sie nicht mehr viel von sich preisgegeben. Aber nicht von dem was sie tat wirkte hinterhältig. Warum also sollten sie ihr nicht vertrauen. Da sie aber irgendwo weiter suchen mussten war dieses Portal genau so gut wie jedes andere. Dean ging zur Konsole und aktiviere das Portal. Der übliche Ablauf der Aktivierung begann. Das Licht, der Laser und die Expansion der silbrigen Materie. So standen sie vor dem aktiven Portal.
»Du zuerst.«
Bat Peter Dean. Doch der ließ Peter den Vortritt:
»Nein. Nach dir!«
»Ich bestehe drauf.«
Wies Peter mit der Hand Dean den Weg. Chant verdrehte die Augen und ging durch.
»Ist ja schon gut Jungs. Wenn ihr darauf besteht. Ladys First.«
Da war sie verschwunden. Peter und Dean folgten ihr. Auf der anderen Seite fanden sie sich in einem düsteren Wald wieder. Nebel umhüllte die Umgebung. Die Bäume waren teils kahl. Unheimliche Geräusche schallten durch den Wald. Vereinzelt standen Statuen zwischen den Bäumen. Es waren unterschiedliche humanoide Figuren.
»Wow. Ist das gruselig hier. «
Sah sich Dean um. Peter stimmte ihm zu und dachte sich das sie hier richtig sind.
»Das müssen andere Besucher gewesen sein, die mal durch das Portal kamen. Aber schon vor langer Zeit.«
Schaute sich Peter die Statuen an und bemerkte das Moos darauf. Einige waren auch schon fast überwachsen.
»Und was jetzt? Wie geht's weiter?«
Bewegte sich Dean vorsichtig durch die Landschaft. Chant erklärte was mit Joe passierte. Diese bösartigen Tiere heißen Legnen. Sie ernähren sich von der Energie anderer Lebewesen. Durch diesen Prozess entsteht eine Petrifizierung. Eigentlich passiert dieser Prozess innerhalb von Minuten. Doch Joe wurde nur kurz gebissen. Bei ihm war es nur eine Kutane Petrifizierung. Soweit verstanden das Dean und Peter.
»Ist ja interessant. Aber wie hilft uns das weiter?«
Intervenierte Peter, ohne darüber nachzudenken woher und warum sie das wusste. Da zeigte Chant durch die Bäume hindurch wo sich entfernt etwas an den Bäumen bewegte. Die zwei fokussierten dieses entfernte etwas und erkannten diese kleinen Äffchen, die sich an den Bäumen hoch und runter bewegten.
»Hey das sind dieselben Affen wie Charlie.«
Zeigte Dean in die Ferne.
»Aber warum sind die nicht versteinert?«
Da grinste Chant breit. Dean überlegte kurz und dann viel es ihm wie Schuppen von den Augen. Die Äffchen sind immun. Chant schnipste mit den Fingern und stimmte zu.
»Konnten Sie uns das nicht einfach sagen?«
Kritisierte Dean Chant. Die ging zum Portal zurück und erwiderte:
»Nein. Darauf musstet ihr selber kommen.«
»Darauf mussten wir selber kommen? Wie ist das gemeint? «
Doch diese Frage von Dean hörte sie nicht mehr da sie schon durch das Portal gegangen war. Peter wiederholte die Frage als sie ihr in das Labyrinth gefolgt sind.
»Das kann ich dir nicht sagen, Süsser.«
Antwortet sie Peter auf dem Weg zur Kantine. Dean misstraut ihr aber Peter ist von ihr fasziniert. Sie muss von der Erde kommen und schon länger durch das Schiff irren, überlegte Peter. Dean versuchte immer wieder Informationen aus ihr heraus zu bekommen. Aber völlig erfolglos. Sie beteuerte immer nur dass es zu ihrem besten wäre wenn sie nicht mehr erführen. In der Kantine suchten sie vergeblich nach Sandra und Melissa. Anscheinend schauten sie gerade nach Joe. Bei seinem Quartier angekommen versuchten Melissa und Sandra Charlie zu beruhigen der total nervös auf und ab sprang. Sandra hielt ihn fest. Joe war in sehr schlechter Verfassung. Nur noch sein Kopf war nicht versteinert.
»Ach du scheiße! Wie geht's dir Joe? Und was ist mit dem Affen los?«
Betrat Dean den Raum. Dicht hinter ihm Peter und Chant.
»Eigentlich ist das kein Affe. Genau genommen ist es noch nicht mal ein Säugetier. Die Spezies nennt sich Nyanee.«
Korrigierte sie Dean. Joe versuchte zu sprechen während der Nyanee wie wild zappelte:
»Ich kann schlecht atmen!«
Raunte er ganz leise. Chant beteuerte, den Nyanee doch endlich los zu lassen. Dean bemühte sich Joe irgendwie zu helfen. Chant bekräftigte wiederholt darauf Charlie los zu lassen:
»Na komm, Sandra. Lass ihn los. Was soll schon passieren?!«
Dean der Chant zwar nicht traute aber auch nicht wusste was er sonst tun könnte motivierte Sandra auch dazu. Peter war so oder so für Chant. Alles was bisher passierte war nicht zu ihrem Nachteil. Auch wenn Dean Chant noch immer nicht vertraute, so wusste er doch, dass sie nichts tat um ihnen zu schaden. Sandra ließ den Nyanee los und der sprang sofort auf Joe. Alle außer Chant waren verwundert, über das, was Charlie dann tat. Er fing an Joe abzulenken.
»Alter! Was tut er da?«
War Dean angeekelt von dem was der Nyanee da tat. Vor allem tat ihm Joe leid. Chant unternahm den Versuch einer Erklärung:
»Die Nyanee sind nicht nur immun gegen die Bisse der Legnen, sie spalten mit einem Enzym in ihrem Speichel auch die Petrifizierung auf. Nicht das sie sich davon ernähren. Nein, sie finden nur den Geschmack toll.«
»Dann ist das so etwas wie eine Droge für sie?«
Fragte Peter als Chant den Raum verließ.
»Ja, so in etwa. Es dauert eine Weile bis der Nyanee alles abgelutscht hat.«
Mit diesen Worten von Chant, tat Joe Dean wieder voll Leid. Chant ging den Gang runter, die anderen ihr folgend. Nur Sandra blieb. Sie wollte Charlie dort nicht allein lassen.
»Wo gehst du hin?«
Rief Peter ihr nach. Sie drehte sich um und erwiderte rückwärtslaufend:
»Keine Sorge. Wir sehen uns wieder.«
Das klang fast nach einem Abschied. Aber wie konnte das sein. Hätten sie jetzt die Chance nach Hause zu kommen? Dean, Peter und Melissa folgten Chant, die in einen Gang verschwand in dem sie noch nicht waren. Eine kleiner Gang, eher unscheinbar. An dessen Ende sich eine Tür befand. Chant öffnete diese und stellte sich in eine Kammer. Die anderen sahen gerade noch wie sie winkte, bevor die Tür sich schloss. Sie kamen an die Tür und öffneten sie. Doch Chant war nicht mehr in der Kammer. Sie betraten den kleinen Raum in dem sie gerade so rein passten, da öffnete sich ein Bildschirm, in dem eine Liste zu sehen war. Peter berührte einen Eintrag darauf und es gab einen hellen Lichtblitz. Die Tür öffnete sich und sie sahen einen anderen Gang.
»Mist! Das ist ein Teleporter.«
Schimpfte Dean. Kurz darauf Peter:
»Warum Mist? «
»Na weist du von wo wir kamen?«
Wurde Peter von Dean gefragt. Das war echt ein Problem. Sie hatten keine Ahnung welcher der vielen Einträge sie wieder zurück brachte. Da erklang Chant's Stimme über die Lautsprecher:
»Der siebte Eintrag von oben!«
Überrascht von dieser Ansage berührte Peter diesen Punkt. Nach einem erneuten Lichtblitz öffnete sich die Tür wieder und der schmale Gang tauchte auf. Darüber erleichtert, dass sie wieder zurück waren, aber auch verwundert über Chant's Weitsicht, gingen sie zu Joe zurück. An dem war der Nyanee noch zu Gange. Aber mittlerweile saß er auf seinem Bett. Charlie knabberte noch an seiner Hand da wurde er von Melissa und Dean umarmt.
»Schön dass es dir wieder besser geht. «
Klopfte Dean ihm auf den Rücken. Bis Charlie fertig war blieben alle noch bei Joe und unterhielten sich über die Ereignisse. Vor allem über Chant. Mit der Gewissheit sie wieder zu sehen.
Joe ging es nach einer Woche wieder gut. Er saß im Observationsdeck und beobachtete den Saturn der fast nicht mehr zu sehen war. Er machte eine kurze Pause. Seit ein paar Tagen war er wieder mit Hernando unterwegs. Der hatte sich in letzter Zeit wieder so oft zurückgezogen. Da machte Joe sich Gedanken. Er wollte nicht, dass wieder so etwas passiert wie damals mit Melissa. Doch das Finden der Quartiere hat die Moral erhöht und die Stimmung war allgemein gut. Er dachte über Charlie nach und darüber, dass sie fast so weit weg waren wie die Voyagersonde. Die sollte dieses Jahr den Rand des Sonnensystems erreichen. Das hatte Dean ihm mal erzählt. Charlie war er sehr dankbar. Ohne den kleinen Nyanee wäre er nicht mehr am Leben. Immer wenn er mit Hernando zurück kehrte brachte er Charlie was zu futtern mit. Der liebte Nüsse. Sie waren zwar nicht versteinert aber dennoch futterte er sie mit Genuss. Hernando beschwerte sich immer über Charlie. Weil sie dadurch noch ein Maul zu stopfen hätten. Melissa unterbrach seine Gedanken, als sie das Observationsdeck betrat. Sie beschäftigte sich die Tage damit alles wohnlicher zu machen. Sie begleitete hin und wieder Joe und Hernando um schöne Pflanzen mitzubringen und sie überall aufzustellen. So auch im Observationsdeck. Sie stellte eine Art Kaktuspalme mit blauen Blüten neben eine der Bänke und begrüßte Joe:
»Hi Joe. Na noch mit Hernando unterwegs?«
»Erst später.«
Antwortete er nachdenklich.
»Weißt du, dass wir weiter draußen sind als jemals ein Mensch gewesen ist? Also im freien Raum, meine ich.«
Damit wollte er ihrer Korrektur zuvorkommen, da sie ja schon auf anderen Planeten waren.
»Peter und Dean finden bestimmt bald die Brücke.«
Setzte sie sich zu ihm. Joe atmete einmal tief ein:
»Nur müssen wir sie dann auch bedienen können.«
Zweifelte er. Sie lehnte sich an ihn um ihm Zuversicht zu spenden. Zu diesem Zeitpunkt drückte Dean auf dem Bildschirm im Transporter rum. Peter stand im Flur und durchsah seine Notizen. Sandra spazierte immer von einem zum anderen durch das Schiff. Immer mit Charlie dabei. Zum Abend trafen sich alle zum Essen. Das hatte Melissa zubereitet aus Dingen die Joe und Hernando mitbrachten. Damit unterbrach sie ihren dekorativen Zeitvertreib. Immer wieder trafen sich die zwei Mädchen um zu tratschen. Aber viel gab es da nicht. Denn jeder hatte seine Aufgabe und war recht zufrieden. Immer mit der Hoffnung bald die Brücke zu finden. Einige Tage später blickte Peter durch die Navigation der Teleporter durch. Auch wenn er sich schon lang mit der Schrift und Sprache dieses Ortes befasste, war sie doch recht komplex. Zum Zeitpunkt seiner Erkenntnis befand er sich in der Kantine. Melissa bereitete gerade das Abendessen vor. Sie wunderte sich nur kurz, als Peter aufstand und aus dem Raum rannte. Denn das war schon häufiger so gewesen. Was sie nicht wusste war, dass er diesmal etwas gefunden hatte. Er eilte durch die Flure zu Dean.
»Jetzt hab ich es endlich!«
Stürmte Peter in den kleinen Gang. Dean ging zu Seite und meinte:
»Ich hoffe nichts Ansteckendes?!«
Und lächelte süffisant. Peter schüttelte den Kopf und fing an den Bildschirm im Transporter zu bedienen.
»So simpel das es schon wieder kompliziert ist. Diese Anzeige mit den fünfzehn Einträgen ist ein Deck. Wir wissen ja, dass unser Standort der siebte Eintrag ist. Aber hier...«
Tippte er auf ein Symbol in der rechten oberen Ecke.
»...das ist nicht eine weitere Liste von Standorten, sondern die Deckauswahl.«
Dean war über diese Erkenntnis begeistert aber damit würde die ganze Aktion ja noch komplizierter werden. Er erkannte, dass diese Deckauswahl über 200 Einträge hat. Doch Peter scrollte weiter in der Liste. Er erklärte Dean, wie die Symbole am Beginn jedes Eintrages, die Decks nummerierten. Er scrollte zum ersten Eintrag. Dean öffnete die Augen weit als Peter ihm die Nummer des ersten Eintrags vor las. Es waren 789 Decks.
»Weißt du was das bedeutet?«
Starte Dean Peter an. Der starte zurück und sah wie Dean kurz überlegte.
»Wenn wir von einer Raumhöhe wie dieser hier von zweieinhalb Metern ausgehen, ist dieses Schiff mindestens zwei Kilometer hoch.«
Das war recht beeindruckend. Das bedeutete das dieses Schiff nicht nur riesig war sondern gigantisch. Aber ihnen wurde auch klar, die Brücke zu finden würde ewig dauern.
»Ich durchsuchte die Einträge mal nach so etwas wie ein Kontrolldeck, oder so. Ein solches Deck müsste ein Raumschiff dieser Größe ja doch haben.«
Ging Peter aber von menschlichen Maßstäben aus. Dean dachte kurz darüber nach, verließ dann aber den Transporter:
»Ich hab Hunger. Mal gucken was es in der Kantine gibt.«
Da gab es immer irgendwas leckeres, was die beiden Sammler Joe und Hernando von ihren Reisen mitbrachten, was sich als Snack eignete. Melissa war noch in der Kantine zugegen und plauderte gerade mit Sandra die Charlie fütterte.
»Na die Damen. Soweit alles klar?«
Nahm sich Dean ein Apfelähnliches Obststück aus dem Korb am Tresen und gesellte sich zu den Mädchen. Die nickten nur und redeten weiter. Thema war die Innendekoration der Kantine. Dean fand das so gar nicht interessant und lenkte das Thema auf den Transporter:
»Peter ist kurz davor die Brücke zu finden.«
Redete er einfach in das Gespräch dazwischen.
»... brauchen wir dann... Dean, wir unterhalten uns doch grad!«
Unterbrach Melissa das Gespräch.
»Das war vorgestern auch schon so. Und doch seid ihr nicht weiter.«
Kritisierte sie ihn bevor sie sich wieder der Unterhaltung mit Sandra zu wand. Er wollte sich gerade dazu äußern da hörte er Peter über die Sprechanlage:
»Dean, komm mal. Ich hab es gefunden.«
Mit diesen Worten stand Dean erwartungsvoll auf. Melissa fragte ihn noch was Peter damit meinte. Aber er würgte sie mit einem "ach nichts" ab und verschwand. Bevor er den Mädels noch mal was erzählte sollte er sicher sein, dachte er sich. Damit änderte sich das Gespräch der beiden und sie überlegten ob Peter und Dean vielleicht doch vor einer Entdeckung standen. Hernando und Joe bekamen davon nichts mit. Sie waren nicht an Bord als Dean bei Peter eintraf.
»Ich konnte drei Decks identifizieren, auf denen die Brücke sein könnte. Also genauer gesagt konnte ich das Wort für Brücke an diesen drei Stellen wiederfinden.«
War sich der Archäologe sicher, der Dean die Einträge präsentierte. Peter erklärte Dean wie er ihren Standort in dem Menü wieder finden konnte. Denn sie wollten sich aufteilen. Dean verließ den Transporter der kurz darauf summte. Peter war transportiert. Dean führte anschließend die Anweisungen von Jackson aus und war ebenfalls verschwunden. Sie gelangten in Bereiche die sich nicht groß von denen unterschieden, die sie schon kannten. Sie durch streiften die Gänge und öffneten dabei Türen auf die sie trafen. Mit einem zischen glitten diese auf und gaben weitere Räume preis. Aber eine Brücke war nicht darunter. Über die Sprechanlage informierten sie sich gegenseitig von Zeit zu Zeit. Einige Gänge weiter traf Peter auf eine Tür über der er das Wort Brücke erkannte. Aber etwas stand noch davor das er nicht entziffern konnte. Er ging zum nächsten Bildschirm und sagte Dean Bescheid. Dann stand er vor der Tür um sie zu öffnen. Er blickte in einen mittelgroßen Raum in dem Konsolen standen die sie schon vom Kontrollraum im Labyrinth kannten. Nur waren in diesem Raum große Bildschirme der Tür gegenüber. Bei näherem Betrachten der Konsolen stellte Peter fest das Teile davon aussahen als wären sie versteinert. Peter leitete Dean durch das Menü des Transporters um ihn her zu holen.
»Das hier soll die Brücke sein?«
War Dean bei seiner Ankunft eher enttäuscht. Er hatte sich mehr vorgestellt. Sie rätselten über die versteinerten Systeme und wie sie diese reparieren könnten. Da könnte Charlie hilfreich sein. Während Dean sich die Brücke näher an sah ging Jackson los um Sandra zu holen. Natürlich wollte Melissa sie auch begleiten. Charlie wurde sichtlich unruhiger beim Betreten der Brücke. Dean stand an einer Konsole an der, wie an den anderen auch, diverse Lichter leuchteten. Mansche Tableaus flackerten. Der große Bildschirm an der Wand war allerdings aus. Dean versuchte ihn zum Laufen zu bringen. Die Mädchen waren von der Brücke beeindruckt als Charlie sich von Sandra los riss. Der Nyanee hastete zu den versteinerten Elementen der Konsolen und fing freudig an sie abzulecken. Der ITler erklärte den anderen im Raum für was er die Konsolen hielt. Peter übersetzte dabei Texte.
»Warum sind hier Sachen versteinert?«
Fragte Melissa besorgt darüber das es hier noch Legnen geben könnte.
»Vielleicht breitet sich die Versteinerung auf dem Schiff aus wie bei Joe.«
Vermutete Dean. Was die anderen nicht unbedingt beruhigte.
Mit jedem Objekt an dem Charlie sich ergötzte wurde das Geflacker und Geblinke weniger. An einem Gerät blieben die Männer hängen. Dies übersetzte Peter als 'Interface'. Es sah aus wie ein Fahrradhelm der über Ranken mit einer Konsole verbunden war.
»Scheint auf den Kopf zu gehören...«
Analysierte Dean das Gerät. Er hob es nach oben und fragte in die Runde:
»...Na, wer traut sich?«
Er wusste nicht wie das Ding funktionierte. Aber er wollte es auch nicht rausfinden, auch wenn er neugierig darauf war. Dr. Jackson erbarmte sich es aufzusetzen. Er war offenkundig nervös als er an Dean heran trat. Die sechzehnjährige und Melissa wechselten zwischen der Beobachtung von Charlie, der mit einigen Kabeln beschäftigt war, und der von Peter, der im Begriff war, sich den Helm auf seinen Kopf setzten zu lassen, hin und her. Peter verrollte die Augen als der Helm auf seinem Kopf saß. Er fing an zu zucken als hätte er einen epileptischen Anfall und sackte mach unten. Dean packte ihn und verhinderte ein Aufschlagen auf den Boden. Melissa rief nach Dr. Jackson und Dean war hin und her gerissen von der Entscheidung im zu befreien oder nicht. Das Gerät war mit seinem Gehirn verbunden und es war nicht abzusehen was mit Peter geschehen mochte, wenn die Verbindung getrennt würde. Die Entscheidung wurde ihnen aber abgenommen. Mit einem Mal riss Peter die Augen auf und starte erst ins leere. Kurz darauf schaute er sich um und berichtete von seinem Erlebnis:
»Unglaublich. Das war wirklich beeindruckend. Es dauerte eine Weile, aber dann konnte ich alles sehen. Aber ich habe nichts verstanden.«
Erhob er sich und fuhr fort:
»Als hätte der Computer meine Gedanken lesen können. Ich konnte alle Systeme in einer virtuellen Umgebung sehen. In der konnte ich mich frei bewegen. Erst war alles in dieser Schrift. Dann veränderte sich alles und es sah aus als würde es übersetzt werden.«
Überwältigt von dieser Erfahrung nahm er den Helm ab. Er erkannte auch, dass in dem Schiff mehrere Milliarden mikroskopisch kleine Roboter unterwegs seien. Vorwiegend um Reparaturen durchzuführen oder Räume neu zu konfigurieren. Aber diese wurden aktiviert um die Schriften auf Türen oder in Gängen zu verändern. So das diese jetzt von ihnen gelesen werden konnte. Wie glitzernder Staub schwärmten diese kleinen Roboter durch die Luft um ihre Arbeit zu verrichten. Dean beobachtete wie die Anzeigen auf den Bildschirmen sich veränderten.
»Ich glaub, dass hier ist der Name des Schiffes: AG Camaxium! «
»Was heißt denn AG?«
Wollte Melissa wissen. Der Doktor überlegte kurz und antwortete:
»Ist schwierig zu übersetzen. Aber dieses Schiff ist kein Raumschiff wie aus dem englischen 'Space' sondern die Initialen beziehen sich auf den Raum eines Gebäudes. Also um es verständlicher zu machen ist es kein Spaceship sondern ein Roomship.«
Er unterbrach seine Erklärung und hielt sich ächzend die Hand an den Kopf. Er bekam auf einmal sehr starke Kopfschmerzen. Die Übersetzung ging wohl nicht nur in eine Richtung. Dean fand diese Erklärung dämlich als er versuchte Peter zu helfen.
»Zwei Arten von Raumschiffen. Es wird hier auch immer besser.«
Unterdessen sich um Peter gekümmert wurde bemerkte keiner mehr wie Charlie sich weiter an den Konsolen zu schaffen machte. Einerseits war das ja gut. Denn das Schiff fing nach und nach wieder an, richtig zu arbeiten. Doch keiner rechnete damit was kurze Zeit später auftauchte. Ein Lichtkegel fiel von der Decke zum Boden in dem sich viele bunte Lichter sammelten, wie Glühwürmchen. Sie formten eine weibliche Gestalt. Doch war es kein Mensch. Es war eine 1,70 Meter große Gestalt mit grüner schuppiger Haut. Diese war kahl und hatte an Stelle von Haaren zwei symmetrische Schuppenkämme auf dem Kopf. Sah definitiv weiblich aus. Für eine fremdartige Echsenfrau hatte sie aber hübsche Gesichtszüge. Sie steckte in einer Art Uniform, die dunkelrote Farben hatte.
»Eindringlinge!... Eindringlinge!... Alles verfügbare Sicherheitspersonal sofort auf die Notfall-Brücke!«
Wiederholte das Hologramm. Zeitgleich ertönte ein Alarm. Die Mädchen versteckten sich beim Erscheinen der Gestalt hinter einer Konsole. Als Peter begriff was los war, ignorierte er seine Schmerzen und redete auf das Hologramm ein:
»Nein. Wir sind keine Eindringlinge! «
»Ähm, ja doch. Eigentlich schon.«
Plapperte Dean dazwischen. War aber gleich still als Peter ihn böse zu blickte.
»Ja, wir sind Eindringlinge. Aber wir sind ihr gestrandet und wollen nichts Böses.«
Beteuerte Peter weiter, wovon die Gestalt aus Licht nicht beeindruckt war. Es schien als könnte sie ihn nicht wahrnehmen oder würde ihn ignorieren. Erst als er betonte das eh niemand mehr auf den Schiff sei, verstummte der Alarm und die Lichtgestalt hörte auf zu rufen. Sie sah Peter an.
»Stimmt. Ich registriere keine weiteren Lebenszeichen. Wo ist meine Crew?«
Wollte sie mit femininer Stimme wissen. Sie wirkte sowohl bestimmend als auch ängstlich. Doch was mit der Crew passierte, wusste das Quartett nicht. Peter erklärte ihr, wie sie her gekommen waren und das sie nicht wussten, was mit der Crew passierte. Weiterhin erklärte er, dass sie die Legnen bekämpft haben und vor kurzem diese Brücke fanden.
»Wir haben angefangen die Systeme zu reparieren und dann bist du aufgetaucht. Was ist als letztes auf dem Schiff passiert?«
Fragte Peter das Hologramm. Die erklärte dass sie zu Wartungszwecken herunter gefahren wurde. Zu dem Zeitpunkt waren tausende Silurianer an Bord der Camaxium.
»Silurianer? Sind das die Erbauer?«
Fragte Melissa dazwischen. Es machte gerade den Eindruck, als würden sie ihr Vertrauen gewinnen, als das Hologramm dem zustimmen wollte. Da änderte sich ihre Stimmung schlagartig.
»Ich muss meine Mission fortsetzen!«
Unterbrach sie aggressiv die Unterhaltung und das Hologramm schaltete sich ab.
»Halt! Warte!...«
Rief Peter in den Raum.
»... wir brauchen Hilfe um wieder mach Hause zu kommen!«
Doch keine Reaktion. Die künstliche Intelligenz des Schiffes, wofür es Dr. Jackson hielt, war wieder verschwunden. Da fing es auf einmal an zu surren.
»Was ist denn jetzt los?«
Fragte sich Dean.
»Sie wird uns wahrscheinlich nicht helfen. Vielleicht sollten wir sie löschen.«
»Vielleicht kann sie dich hören.«
Meinte Peter. Melissa die sich in diesem Moment den großen Bildschirm anschaute fiel dem Doktor ins Wort:
»Leute, ich glaub wir haben ein Problem.«
Sie deutete auf den Bildschirm auf dem in der Ecke stand:
—LBW-Antrieb initialisieren—
Was auch immer das bedeutete, alle Anwesenden wussten, dass dies nicht gut sei. Dean ging an die Konsole, die er der Navigation zu sprach. Er drückte auf ihr herum, um was auch immer da passierte, aufzuhalten. Auch wenn er die Wörter mittlerweile lesen konnte, verstand er sie doch nicht. Auch Peter versuchte an anderen Konsolen etwas heraus zu finden. Ein Ladebalken tauchte auf dem Bildschirm auf, der ein Viertel gefüllt war. Sandra sah die Verzweiflung in den Gesichtern der anderen obwohl sich niemand sicher war was passierte wenn die 100% erreicht waren. Minuten später gab es eine Reihe von Entriegelungsgeräuschen. Sie klangen dumpf als wäre es weit entfernt.
»Ich muss mir das angucken!«
Ging Peter strack von der Notfallbrücke. Die anderen folgten ihm und wollten wissen was er damit meinte.
»Irgendwas passiert an dem Schiff. Ich will vom Observationsdeck sehen was da passiert.«
Dort angekommen war nichts Auffälliges zu sehen.
»Vielleicht passiert ja auch nichts.«
Hoffte Sandra naiv. Doch alle anderen wussten, dass die Aussage der KI, sie müsse ihre Mission fortsetzen und der Ladebalken auf dem Bildschirm, sie bald weiter von Zuhause wegbringen könnten, als es ihnen lieb wäre.
»Leider nicht, Sandra. LBW-Antrieb bedeutet, dass es ein Laser Basierender Wurmloch Antrieb ist.«
Das wusste Peter durch die Verbindung die er mit dem Schiff hatte. Dennoch konnte er sich nichts unter diesem Begriff vorstellen.
»Und was nun? Was auch immer da passiert, wie wollen wir es aufhalten?«
Stand Dean ratlos im Observatorium mit Blick zu den Sternen. Alle sahen sich nur unentschlossen an. Dem Surren folgte ein rasselndes Rauschen und Dean drehte sich protestierend um:
»Die ist doch sicher abzuschalten. Und wenn ich alles raus reißen muss.«
Wollte Dean in die Notfallbrücke zurückkehren. Peter wollte ihn aufhalten. Denn so könnten sie gar nicht mehr von hier weg kommen. Zumal er glaubte, dass er von der Notfallbrücke nicht viel ausrichten könnte. Jedoch konnte Dean die Tür vom Observationsdeck nicht öffnen.
»Was ist denn jetzt?«
Klopfte er gegen die Tür. Da erschien die KI direkt neben ihm. Er erschrak sich wie sie anfing zu sprechen:
»Ich kann das nicht zulassen! Meine Mission hat oberste Priorität. «
Dean holte mit seiner Faust aus und durch schlug ihren Kopf. Davon ungerührt blieb sie stehen. Peter trat heran und versuchte die Situation zu beruhigen.
»Ihr müsst dieses Schiff verlassen!«
Vorderteil sie von den Vier. Bevor Dean noch etwas Falsches sagen konnte erhob Peter das Wort:
»Wir würden gerne das Schiff verlassen. Aber wir finden das Portal zur Erde nicht. Vielleicht kannst du uns helfen?«
Doch sie argumentierte kühl und distanziert das die Kol'Chu'ulik eine getrennte Datenbank haben und sie nicht wüsste welches wo hin führt. Kol'Chu'ulik nennt sie die Portale. Anscheinend gab es kein passendes Wort dafür. Die Datenbank für die Portale war so umfangreich das selbst die KI des Schiffes diese nicht verarbeiten konnte. Die Tonlage des Surrens, das klang, als käme es von unten, wurde immer höher. Die Mädchen beobachteten die Sterne, die sich schneller zu bewegen schienen.
»Kannst du uns nicht erst zur Erde bringen bevor du weiter fliegst?«
Beschwörte der Doktor die KI. Er vermutete, dass sie in Kürze das Sonnensystem verlassen würden. Doch die KI wiederholte nur dass sie das Schiff verlassen müssen.
»Hey, ohne uns wärst du immer noch im Arsch. Nur dank uns funktionierst du wieder! «
Griff Dean das Hologramm an. Indessen erreichte sie Tonhöhe des Surrens seinen Zenit. Parallel zu dem Abklingen des Geräusches, verschwanden die Sterne und wurden von einer weißen Lichtwelle überrollt, der lillane Schlieren folgten. Mit einem Ruck der durch das Schiff ging, war außerhalb des Observationsdecks nur noch das vorbeiziehen verschiedener lilafarbener Interferenzen zu sehen. Wie Nebel der an dem Schiff vorbei zog, überschlug sich helleres lila mit dunklem. Erstaunt von dem Farbenspiel waren die vier kurz abgelenkt bevor sie begriffen, dass es zu spät war.
»Ihr könnt bleiben. Ich brauche eine Crew.«
Sprach die künstliche Intelligenz bevor das Hologramm erlosch.
»Und was jetzt?«
Wollte Dean wissen, noch fixiert auf das vorbeirauschen des Lila Nebel.
»Da ich einiges in meinem Kopf habe was dieses Raumschiff betrifft, würde ich sagen wir warten ab bis wir da angekommen sind, wo die künstliche Intelligenz hin will.«
»Und wie lang dauert das?«
Wollte Dean wissen. Peter hielt sich die Hand an den Kopf und antwortete mit erschöpfter Stimme:
»Etwa einen Tag... Oh verdammt!«
Da wurde ihm etwas bewusst. Er verließ das Observationsdeck und eilte zum Labyrinth. Dean, der überrascht war, folgte ihm.
»Was verdammt? Peter?«
Die zwei Mädchen blieben stehen und beobachteten das äußere des Raumschiffes weiter. Peter kam an dem Portal an, in dem Joe und Hernando sein sollten.
»Soweit ich das begreife, kann man während dieser Reise kein Kol'Chu'ulik aktivieren.«
Mit diesen Worten versuchte er das Portal zu aktivieren. Doch es funktionierte nicht.
»Müssen wir die Dinger so nennen?«
Wollte Dean von dem Problem ablenken.
»Dein bester Freund sitzt auf einem anderen Planeten fest und dich interessiert nur der Name?«
»Naja. Du hast gesagt, dass es einen Tag dauert. Das wird er schon schaffen. Er hat ja Hernando dabei. Nur dieser Name von den Portalen, den finde ich echt ätzend.«
Klar machte sich Dean Sorgen um Joe, aber daran konnte er nichts ändern. Und davon wollte er sich auch nicht beunruhigen lassen. Peter und der 34jährige ITler konnten hier nichts mehr ausrichten und begaben sich zur Kantine. Dort wollten sie mit den Mädchen sprechen. Sie erklärten Melissa und Sandra wie die Situation war und wie der Plan aussah. Der beinhaltete zu warten und zu versuchen mit der KI zu kommunizieren.
»Ich geh auf die Brücke und versuche noch mal mit Cammy zu reden.«
Wollte Dean die Runde verlassen. Melissa wollte wissen, wen er mit Cammy meinte. Während er die Tür der Kantine öffnete entgegnete er Melissa:
»Das Schiff heißt Camaxium. Die KI ist sozusagen das Schiff. Also die Kurzform von Camaxium ist Cammy.«
»Er sollte Dingen keinen Namen mehr geben.«
Meinte Peter zu den anderen als Dean verschwunden war. Die Mädchen waren relativ ruhig und verstanden die Situation. Charlie half Sandra ganz gut mit der Situation zurecht zu kommen. So lange sie ihn hatte ging es ihr gut. Peter nutzte die Zeit, um sich mit dem Bildschirm in der Kantine auseinander zu setzten. Dabei entdeckte er die Möglichkeit die Sichtblenden in der Kantine hoch zu fahren. Sandra hatte recht, dass es aussah als währen das Fenster. So konnten sie auch in der Kantine die vorbeiziehenden Interferenzen des Subraums sehen. So versuchte jeder sich abzulenken bis der Abend kam. Immer mit Sorge um Hernando und Joe die nicht zurückkehren konnten. Die mussten die Nacht leider auf einem anderen Planeten verbringen. Dean hatte bis zum nächsten Morgen nicht viel erreicht. Er kam für einen Kaffee in die Kantine, in der die anderen schon saßen. Noch immer befand sich das Schiff im Subraum. Er konnte sich mit Cammy nur über den Bildschirm unterhalten.
»Warst du die ganze Nacht wach?«
Wollte Melissa von ihm wissen, die mit Peter und Sandra an einem Tisch saß.
»Ja. Hab versucht mit Cammy zu kommunizieren.«
Antwortete Dean entnervt und setzte sich zu den dreien.
»Sie ist ganz schön arrogant und sehr unkooperativ. Aber dafür habe ich die Hauptbrücke gefunden. Wollte erst was futtern bevor ich sie mir angucke.«
Peter lobte ihn um seine Stimmung zu heben und wollte ihn dorthin begleiten. Vielleicht könnten sie dort mehr erreichen. Die Mädchen kümmerte das nicht viel. Denn irgendwie hatte sich mit dem Finden der Brücke nichts gebessert. Melissa fing an mit Sandra weiter das Schiff aufzuhübschen. Dean und Peter betraten den nächstgelegenen Transporter. Dean wusste auf welcher Ebene sich die Brücke befand. Durch die Übersetzung war die Navigation durch das Transportermenü jetzt auch viel einfacher. Die Hauptbrücke hatte einen eigenen Eintrag. Die Tür öffnete sich und sie sahen in einen großen Raum. Dieser war zweistöckig. Sie traten auf ein Podest von dem links und rechts Treppen herunter führten. Gegenüber war eine große Trapezförmige Fensterfront. Vor dem Geländer des Podestes waren kleinere Konsolen. Mit großem Staunen gingen die beiden jeweils eine Treppe hinunter. In der Mitte befand sich ein Sessel an dem sich auf beiden Seiten Konsolen befanden. Links und rechts von diesem Sessel waren freistehend Konsolen mit Hockern. Dean vermutete, dass der Sessel für den Captain gedacht war. Peter stimmte ihm zu. Dean dachte nur, dass er sich so eine Brücke vorgestellt hat. Hinter dem Sessel, unter dem Podest war eine Monitorwand mit Konsolen. Links und rechts davon waren Türen. Indirekte Beleuchtung erfüllte den Raum mit Licht. Wenn man aus dem Fenster sah, konnte man die Schlieren, die sonst an den Fenstern vorbei zogen, sehen wie sie aus einem weißen Punkt kamen der direkt vor dem Schiff zu liegen schien.
»Einfach nur Wahnsinn.«
Versuchte Dean diesen Raum zu bewerten. Er berührte eine Säule die das Podest stütze und sah sich die Bildschirme darunter an.
»Von hier aus lässt sich das ganze Schiff kontrollieren. Jedes einzelne System und jede einzelne Lampe.«
Untersuchte Peter den Sessel in der Mitte. Er setzte sich gerade drauf, da erschien Cammy vor der Fensterfront.
»Nur wenn ich es zulasse!«
Erschreckt von dem Erscheinen des Hologramms drehten sie sich zu ihm. Peter wollte gerade mit ihr reden, da sagte sie:
»Achtung! Wiedereintritt in den Normalraum!«
Diese Ansage war auf dem ganzen Schiff zu hören. Dean und Peter sahen aus dem Fenster und sahen wie das lila einem Lichtblitz wich und das tiefe schwarz des Weltraums wieder auftauchte. In der Ferne zeigte sich eine Sonne, die wie die, der Erde aussah. Doch war sie es nicht. Das stellte Dean fest als er zu einer Konsole unter dem Podest ging. Da konnte er auf dem Bildschirm sehen, was das Schiff gescannt hatte. Ein Sonnensystem mit fünf Planeten. Es waren zwei Gasriesen und drei etwas kleiner als die Erde.
»Wo sind wir?«
Fragte Peter die Intelligenz.
»Steuere nächsten Sprungpunkt an.«
Sprach das Hologramm ohne auf seine Frage einzugehen. Peter fing an zu winken und sah das Hologramm an.
»Hallo. Du wirst doch wohl mit uns reden können. Sonst wird das nichts mit der gegenseitigen Hilfe.«
Das Hologramm sah erst Dean und dann den Archäologen an.
»Dies ist das nächste System auf meiner Route. Beim Vorbeiflug des dritten Planeten wird eine Kol'Chu'ulik-Sonde gestartet.«
»Na, besonders hilfreich war das nicht.«
Beurteilte Dean die Aussage von Cammy und untersuchte die Konsole weiter. Darauf konnte er den Kurs erkennen, den das Schiff durch das System nehmen wollte. Dean und Peter sahen sich an und wussten, dass sie hier nicht mehr viel unternehmen konnten. Auch die Mädchen in der Kantine, bekamen das Verlassen des Wurmlochs mit. Sie musterten die neue Umgebung aus dem Fenster heraus. Da öffnete sich die Tür der Kantine.
»Was zur Hölle ist hier los?«
Schimpfte eine spanische Stimme. Melissa und Sandra drehten sich um und mussten kichern als sie Joe und Hernando pitschnass in der Tür standen sahen. Melissa berichtete von der Reise des Raumschiffes und Joe davon, wie sie auf dem Planeten fest saßen.
»Wir wollten vor einigen Stunden zurückkehren, weil ein Sturm aufgezogen war. Doch das Portal funktionierte nicht. Wir haben die letzten fünf Stunden im Regen gesessen bis sich das Portal auf einmal aktivierte.«
Berichtet Joe sauer. Da tauchte das Hologramm auf. So lernten auch Hernando und Joe Cammy kennen. Und das Raumschiff schwebte durch das neue Sonnensystem zu seinem Rendezvous mit dem nächsten Sprungpunkt.
«Mit 56,5 Gigametern pro Stunde flog das Raumschiff durch das neue System. Durch die Kuppel des Backbord Observationsdeck sah man einen blauen Planeten mit gelben Streifen.